Wie reagiert ihr, wenn jemand unangemeldet bei euch klingelt?

Ich sehe das absolut gelassen 61%
es kommt auf die Uhrzeit drauf an 22%
ich bin nur verärgert, wenn ein Fremder klingelt 17%
ich reagiere verärgert 0%

23 Stimmen

24 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich sehe das absolut gelassen

...als Mitglied einer jugoslawischen Großfamilie, bei der Gastfreundschaft einen ganz eigenen Stellenwert hat gilt bei mir das Motto "wer kommt, ist da". Und zwar wirklich rund um die Uhr.

Wer auch immer aus meinem Bekanntenkreis klingelt, der wird auch reingelassen und das Mindeste, was er kriegt ist ein Getränk, Saft, Wasser, Kaffee, was auch immer er will. Ich schicke keinen weg, und selbst wenn ich noch so wenig Zeit hätte -----> am Ende ist doch das Wichtiges. Meine frühere Freundin konnte es zwar nie verstehen, dass ich mal irgendwann sonntagmorgens um sechs Uhr meinem Kumpel Starthilfe gegeben habe und mich rausklingeln ließ oder irgendwann nachts aufstand, um meinen Bruder über 100 Kilometer abzuschleppen und da erstmal selber hinzufahren, aber für mich ist so etwas Selbstverständlich. Auch als mein Cousin - chronisch krank und je nach Tagesform mal besser und mal schlechter dran - im Januar um ein Uhr nachts anrief und um Hilfe bat ... kam ich und würde das jederzeit wieder machen.

Ich bin keiner, der es bei Bekannten, Freunden oder gar Familienmitgliedern waagen würde "keine Zeit, keine Zeit" durch die Sprechanlage zu klötern und dann wieder auf der faulen Haut zu liegen. Das würde ich nicht übers Herz bringen, ich lernte auch als Kind dass Familie und Freunde über allem stehen und man sich hilft, wo es geht und wo man kann. Ich habe das auch oft selbst schon so erfahren.

Wenn allerdings jemand mir Unbekanntes oder irgendein Vertreter, Hausierer usw. klingelt habe ich auch Mittel und Wege, den wegzukriegen, die Zeugen Jehovas klingeln bei mir ebenso nicht mehr. Ich gehe zwar an die Sprechanlage, aber ich sage direkt wenngleich nicht unfreundlich oder frech, dass ich diese Art von Besuch eigentlich nicht erwünsche bzw. gut versichert und bestens ausgestattet bin, auch meinen Glauben nicht wechseln möchte. Das kapieren die dann.

tanzella  22.06.2018, 15:30

@rotesand: Das ist eine tolle Antwort! Jede(r), der / die mit dir verwandt oder befreundet ist, darf sich glücklich schätzen! LG 😃

Torrnado 
Beitragsersteller
 22.06.2018, 15:40
@tanzella

in der Tat ! jemanden wie rotesand hätte ich auch im realen Leben sehr gerne als Freund ! :)

PicaPica  23.06.2018, 00:05
@tanzella

Genau das habe ich mir auch gedacht, LG.

rotesand  23.06.2018, 00:16
@PicaPica

Danke für das liebe Lob, freut mich sehr :)

PicaPica  23.06.2018, 00:17
@rotesand

Du bist aber auch etwas Besonderes, LG.

rotesand  23.06.2018, 00:17
@PicaPica

Danke :) Inwiefern?

Torrnado 
Beitragsersteller
 21.06.2018, 22:34

Ich danke Dir für Deine sehr aufschlussreiche Antwort ! :)

rotesand  21.06.2018, 22:34
@Torrnado

Immer wieder gern! Gute Fragen verdienen auch Antworten, bei denen man sich Mühe gibt :)

Torrnado 
Beitragsersteller
 21.06.2018, 22:44
@rotesand

Danke ! und ich lese auch immer wieder gerne Deine hilfreichen Antworten ! :)

Karlien  26.06.2018, 03:37

In so einer großartigen Familie wie bei dir, wo alle zueinander stehen, b.z.w. Freundeskreis mit starkem Zusammenhalt leben zu dürfen, ist ein Glück, eine Befriedigung, und gibt das gute Gefühl, niemals alleine zu sein.

Dein Verhalten ist vorbildlich!

Genau diese Wertevorstellung teile ich zu 100%.

Leider sind manche Deutsche etwas verkrampft und haben manchmal Probleme mit spontaner Gastfreundschaft.

Ich sehe das absolut gelassen

Freunde und Familie können bei mir um jede Uhrzeit klingeln, falls sie nicht sowieso einen Haustürschlüssel haben.Dann sollen sie einfach reinkommen und sich auf die Couch packen, wenn der Haussegen bei demjenigen wieder schief hängt. Ich bin wirklich 24/7 erreichbar. Fahre auch selber mitten in der Nacht los um jemanden abzuholen, wenn dieser Probleme hat. Habe ich auch schon einige Male getan. Das stört mich überhaupt nicht.

Es kann immer wichtig sein, daher ist es für mich absolut nicht vorstellbar, das aus Faulheit einfach zu ignorieren!

PicaPica  22.06.2018, 23:56

Scheinst ein echter Freund zu sein, musst aber aufpassen nicht aufgefressen zu werden, LG.

Ich sehe das absolut gelassen

Nachts öffne ich Fremden natürlich nicht die Tür, meine Familienmitglieder und Freunde dürfen zu jeder Uhrzeit an meiner Tür klingeln, es ist aber fast immer so, dass wir uns vorher absprechen. Überraschenden Besuch habe ich daher sehr selten, wir rufen uns vorher immer kurz an.

Ich sehe das absolut gelassen

Ich sehe immer zuerst nach, wer klingelt.

Wenn mein Nachbar nachts um 03:00 klingelt, ist es kein Problem für mich. Könnte ja sein, daß er Hilfe benötigt.

Überraschungsbesuche von Freunden oder Bekannten ("Ich bin gerade in der Gegend und hab mir gedacht ich schau mal vorbei...") ist auch völlig in Ordnung.

Manchmal klingeln Bauern, die ihre eigenen Produkte verkaufen wollen. Also Kartoffeln, Zwiebeln, Kirschen u.s.w. Es ist meistens teuerer als in einem Supermarkt. Macht nichts. Diese fleißigen einheimischen Leute unterstütze ich lieber als eine große Firma. Bei denen kaufe ich immer etwas, auch wenn es nur eine geringe Menge ist.

Antwort an Hausierer (Versicherungen, Telefon-Verträge, Dachdecker...) : "Kein Bedarf, danke!"

Einmal hat eine Zigeunerin geklingelt, mit einem kleinen Kind dabei, und um Essen gebettelt. Aus Menschlichkeit habe ich ihr etwas zu Essen gegeben. Ich will ja nicht, daß jemand Hunger leiden muß. Das Brot hat sie total verachtend angesehen, und gleich anschließend nach Geld gefragt. Seitdem ist meine Konsequenz eindeutig.

Torrnado 
Beitragsersteller
 21.06.2018, 18:19

Dank je wel ! :-)

tanzella  22.06.2018, 15:24

@Karlien: Ich finde es gut, dass du Essen angeboten hast. Meine Mutter hat das früher auch getan, was mir sehr imponiert hat. Allerdings waren damals die Reaktionen auf das angebotene Essen auch immer ablehnend: Die Leute wollten alle nur Geld.

ich bin nur verärgert, wenn ein Fremder klingelt

Ist mir heute passiert. War jemand von den Johannitern, der hatte bereits eine Spendenliste in der Hand. Da sage ich gleich, „danke, ich spende nicht“ und verabschiede mich höflich. Der kommt bei mir gar nicht zu Wort. Wenn ich spenden will, dann spende ich vor Ort bei wirklich Bedürftigen und nicht an eine Organisation, bei der man nicht weiß, wieviel Prozent meiner Spende für die Bürokratie drauf geht. Hab mal gelesen, dass nur 5 - 10% des Betrages bei den Bedürftigen ankommt. Der Rest geht für die Verwaltung drauf. Nein DANKE.

Ansonsten muss sich bei mir Besuch nicht anmelden. Meine Familie schon mal gar nicht. Früher gab’s das auch nicht, da hat man sich gegenseitig ohne Voranmeldung besucht. Ich weiß nicht, warum man heutzutage so ein TamTam daraus machen muss.