Wie gehe richtig mit dem Makler um, nachdem ich ein Angebot abgegeben habe, ist meine Panik übertrieben, liegt in der RUhe wirklich die Kraft?
Liebe Community. Ich bin verzweifelt!
Wir haben am vergangenen Wochende unser Traumhaus besichtigt. Wir hatten sowohl von der Substanz, also auch vom Makler einen guten Eindruck und so haben wir am nächsten Tag ein erstes Kaufangebot abgegeben. Ganz kurz die Eckdaten: Lage: innenstadtnah, aber DIREKT, wirklich direkt an der Bundesstraße, gegenüber einer großen Brauerei, also ruhig ist es nicht! (das kennen wir aber schon und könnten damit leben - wir wohnen derzeit ca. 200 Meter die Straße runter) Wohnfläche: 110 qm. Baujahr 1928 aber ganz gut instand gehalten. Grundstück: knapp 400 qm, aber eben laut. Schnitt: für uns als (noch) zwei Personen Haushalt ideal, ab 2 Kindern könnte es durch die verwinkelten und eher kleinen Zimmer sehr eng werden. Inseriert war das Haus mit 399.000 Euro. Es muss aber Baujahres bedingt schon was gemacht werden, wie Böden, Bad, Fenster im Bad, Bodendämmung im Dach, neue Heiztherme etc. Außerdem wird das Haus erst frei, wenn der derzeitige Mieter etwas neues gefunden hat. Dafür hat er vertraglich fix bis 2017 Zeit! Also wir hätten keine Ahnung, wann das Haus wirklich frei wird!
Wir haben 350.000 Euro als erstes Angebot gemacht - die Nebenkosten kommen ja auch noch auf uns zu - und wären bereit noch höher zu gehen, nur wollten wir das Gegenangebot abwarten, und nicht direkt unser letztes Angebot abgeben. War das ein Fehler? Bin ich zu panisch?
Der Makler war sehr freundlich. Doch der Besitzer möchte jetzt noch einige Beischtigungen abwarten und dann erst ein Gegenangebot abgeben. Außer uns waren noch zwei weitere Interessenten an diesem Tag eingeplant, von denen wohl keiner Interesse hatte, sonst hätte der Makler uns das ziemich sicher gesagt. Der Markt hier ist leer! Und es werden unglaubliche Preise für Immobilien bezahlt im Moment, die die Hütten wirklich meist nicht wert sind!
Ich wills mir selbst nicht eingestehen, und dem Makler gegenüber natürlich erst recht nicht - aber ich WILL dieses Haus! Ich schlafe schon ganz schlecht. Soll ich mich von mir aus nochmal beim Makler melden? Um nachzuhören? Oder lieder abwarten und Tee trinken und hoffen, dass die Lautstärke wirklich alle anderen Interessenten abschreckt? Jetzt nachzurufen könnte ja auch meine Verhandlungsposition schwächen? Oder stärkt nachzurufen den Eindruck, wir hätten echtes Interesse?
Ach, einfach drüber schreiben tut schon gut. Ich glaube, ich bin ein bisschen zu emotional... Danke für die Aufmerksamkeit! Ich werde noch wahnsinnig...
12 Antworten
Im Moment solltest Du Ruhe und einen klaren Kopf bewahren.
Es besteht derzeit überhaupt kein Grund Dein Angebot zu erhöhen oder nachzufragen. Der Verkäufer wird über den Makler schon noch versuchen den Preis nach oben zu drücken. Und auch dann solltest Du nicht bedenkenlos nachgeben.
Es ist der älteste Verkäufertrick der Welt zu behaupten dass es noch andere Interessenten gibt und / oder dass diese bereit sind einen höheren Preis zu zahlen.
Ich kann auch nur raten, schaut Euch die Mängel genau an. Bei einem "Traumhaus" verschließt man schon mal gerne die Augen vor dem einen oder anderen Problem. Für eine neue Heizung gehen z.B. schnelle einige tausend Euro über den Tisch. Was ist mit der Dämmung? Schnell kommt, wenn man erst einmal anfängt zu bauen bzw. zu renovieren, eines zum anderen bzw. man stellt bei einer Arbeit fest, dass etwas anderes auch marode ist, was man gar nicht auf dem Zettel hatte.
Ich weiß nicht wie die Preise bei Euch sind, aber 350.000 Euro scheint mir für ein derart altes Objekt (1928) mit auch nicht gerade großem Grundstück (400qm) in ungünstiger Lage extrem teuer.
Vergleiche doch einfach mal was ein Neubau auf einem gleich großen Grundstück kosten würde. Das gibt immer einen ganz guten Anhaltspunkt.
So, und im Bezug auf den Makler erst mal den Ball flach halten und abwarten. Ich weiß ja dass das schwer ist wenn man etwas unbedingt haben will... ;-)
Viel Glück.
Ein Eigenes Haus ist ja auch was tolles! Da darf man schon emotional werden. Man darf es sich nur nicht anmerken lassen. ;-)
Du musst bedenken dass der Verkäufer natürlich so viel rausschlagen will wie es eben geht und der Makler verdient auch abhängig vom Kaufpreis - ist also auch an einem möglichst hohen Preis interessiert.
Ja, leider bist Du viel zu emotional.
Da kann so ein Hauskauf nur schiefgehen, denn dazu braucht man einen kühlen Kopf.
Vermutlich bist Du auf dem besten Weg, den größten Fehler Deines Lebens zu machen.
Wenn Du schon den Verstand verloren hast und soviel Geld ausgeben willst, dann rate ich Dir dringend, noch das Geld für einen Bausachverständigen auszugeben, der das Haus und die Bausubstanz neutral auf Herz und Nieren prüfen kann.
So eine Geldausgabe tätigt man schließlich nur einmal im Leben.
Makler und Hauseigentümer haben natürlich ein Interesse, das Haus so teuer wie möglich zu verkaufen.
Jetzt mal ehrlich - DANKE! Das auch von anderen zu hören und nicht immer nur von meinem Mann bringt mich tatsächlich runter :o) Ihr seid toll!!! ALLE! :o)
Nachdem ich nichts mehr editieren kann -- hier noch ein Nachtrag: Das Haus wird erst frei, wenn der derzeitige Mieter etwas neues gefunden hat! Dafür hat er vertraglich geregelt bis 2017 Zeit. D.h. wir wissen nicht, wann das Haus wirklich frei wird! Alles Dinge, die hoffentlich andere Interessenten abschrecken oder zögern lassen könnten... Oder?
Lass bloß die Finger von diesem
Haus. Mir stehen grad die Haare zu Berge. Ihr ruiniert euch fürs Leben!
Ach, dank Euch allen hier hat sich die Euphorie zum Glück gelegt :o) Ich bin nach all den Gedanken und Meinungen von extern jetzt tatsächlich entspannt und guck mal was die Zeit so bringt.
Zur eigentlichen Fragestellung wurde schon genügend geschrieben.
Ich würde Euch aber empfehlen, die Kaufentscheidung genauestens zu überlegen.
Ich hatte auch mal das "Vergnügen" direkt neben einer Brauerei zu wohnen. Spätestens 3 Uhr Morgens, wenn die LKWs mit klappernden Bierkisten beladen werden, ist die Nachtruhe vorbei.
Dagegen ist die Tatsache, dass sich das Haus an einer Bundesstraße befindet, fast zu vernachlässigen.
Sie wollen unbedingt? Das geht dann über den geforderten Preis. - Ansonsten wird der Verkäufer den Makler fleißig für das Objekt werben und solange Besichtgiungen durchführen lassen, bis der ihm genehmste Preis geboten oder der Wuschnpreis, den Sie ja kennen, gezahlt wird.
Sowas kan sich schonmal mehr als drei Monate bis zu einem Jahr ziehen, bevor der Makler dann irgendwann die Lust verliert oder der Verkäufer einsieht, dass nicht mehr als geboten, zu erzeilen ist, nachdem im geschilderten Fall zusätzlich das Ende der Mieteinnahmen sich nähert..
Neubauten entstehen in ähnlicher Lage gerade und kosten zwischen 500.000 und knapp 700.000 Euro :o( Mal abgesehen dabon, dass ich keienn Eubau möchte, sondern eben ein kleines, gemütliches altes Häuschen...
Wir leben bei München, und die Leute drehen hier seit knapp 3 Jahren wirklich völlig am Rad was Immobilien angeht! Nur weil die Zinsen niedrig sind sind sie bereit fast alles zu jedem Preis zu kaufen.
Ach ich bin einfach zu emotional für sowars... Vielleicht sollten wir wirklich in unserer sehr, sehr schönen und sogar größeren Mietwohnung bleiben...