Welche Instanzen kann ich einschalten um einen Sturz im Alten und Pflegeheim zu dokumentieren und Fehlverhalten nachzuweisen?
Mein Vater ist im Beisein einer Pflegekraft im Altenheim gestürzt. Ich wurde trotz Vorsorgevollmacht erst einen Tag später über diesen Vorfall informiert.
Mein Vater zog sich eine schwere Becken Fraktur zu. Ins Krankenhaus wurde er vom Pflegeheim nicht überwiesen. Dieses erfolgte einen Tag später. Auch wurde kein Arzt informiert.
Die Heimaufsicht untersucht. Die Krankenkasse ist informiert.
Welche Stellen können mich beraten wie ich weiter vorgehen kann?
9 Antworten
Mein Vater ist im Beisein einer Pflegekraft im Altenheim gestürzt.
Um Dich erst mal ein klein wenig auf den Boden der Tatsachen zurück zu holen - man kann in den seltensten Fällen, einen Menschen noch "halten", der im Begriff ist zu fallen!
Das ist leider einfach so und Dein Vater wäre auch gefallen, wenn Du daneben gestanden hättest! Ich habe gelernt, dann man allenfalls den Kopf schützen kann, damit der eben nirgends anschlägt und man über eine entsprechende Reaktionsfähigkeit verfügt, aber wirklich halten funktioniert so gut wie nie!
Oft sind die Pflegekräfte Frauen und Dein Vater ist vielleicht sogar noch recht groß. Das allein dürfte dann schon ein Problem sein! Aber selbst kleine alte Menschen fallen einfach und man steht in dem Moment machtlos daneben!
Was ich allerdings bedenklich finde, dass man den alten Herrn erst einen Tag danach ins Krankenhaus gebracht hat. Nur das allein bedarf einer Klärung!
Wenn Dein Vater sich sonst in dem Heim gut aufgehoben fühlt und es keine weiteren Missstände zu beklagen gibt, dann lass der Genesung ihren Lauf. Ansonsten such nach einer neuen Einrichtung - er würde aber auch da fallen, wenn seine Kräfte nachlassen.
Ich habe hier noch einen Link für Dich. Lies es Dir einfach mal durch. Und es hat schon seinen Grund, warum sowas erfunden wurde:
https://www.careshop.de/gesundheit/hueftschutz/
Gute Besserung für Deinen Vater und Dir wünsche ich ganz viel Kraft, ihn weiterhin zu begleiten!
Gerne!
@unsermod
Was du über den unvermeidlichen Sturz schreibst, stimmt SO NICHT. Am Anfang eines Sturzes kannst du den strauchelnden Menschen sehr wohl auffangen, indem du ihn am Arm nimmst und er so noch sein Gleichgewicht wieder finden kann. Erst ab einem gewissen Winkel verhindert die Schwerkraft eine stützende Hilfe. Selbst oft genug erlebt, das Straucheln und Auffangen eines älteren Menschen.
Aber darum ging es Luisa gar nicht. Es geht um das Thema, warum sie nicht informiert wurde. In solchen Fällen aus meinem Bekanntenkreis weiß ich, dass die Angehörigen SOFORT angerufen werden: Bei Sturz, bei Ohnmacht, bei deutlichen Kreislaufproblemen.
Dahinter steht, dass bei dem Sturz eines alten Menschen IMMER mit einer Fraktur gerechnet werden muss! Leider weiß ich hier die Rechtslage auch nicht, es würde mich aber sehr interessieren. Denn eine mögliche Beckenfraktur zu verschleppen und nicht sofort die Angehörigen zu informieren ist in meinem Augen ein grobes Fehlverhalten.
Wenn Du andere Erfahrungen mit "strauchelnden" Menschen hast, als ich mit Stürzenden, so sind unsere Erfahrungen nur unterschiedlich. Ich war weder bei Deinen Erfahrungen dabei, noch Du bei meinen. Noch waren wir Beide dabei, als der Fragegrund zu Boden ging!
Von daher halte ich es eher für gewagt, hier mit "stimmt so nicht" um die Ecke zu biegen!
Und wie ich auch in meiner Antwort schrieb, kommt es auch nicht unwesentlich auf den Größenunterschied von Fänger und Fallendem an und ebenfalls auf den Moment und die Situation, der es zu solch einem tragischen Ereignis kommen lässt! Keine Betreuungsperson hat einen älteren Menschen, der noch gut laufen kann, in einer Art Klammergriff - es gibt also auch immer noch eine Reaktionszeit!
Vielleicht gehörst Du zu der großen und starken und extrem reaktionsfreudigen Fraktion der Fänger, dann mag ich Dir das vielleicht noch zutrauen, aber trotzdem keine allgemein gültige Regel daraus ableiten!
@auchmama
Einigen wir uns also darauf, dass es bei Stürzen sehr vom Einzelfall und von Reaktionsvermögen der betreuenden Person ankommt, damit kann ich leben ;-)
Bleibt das eigentliche Problem der Rechtslage in einem solchen Fall bzw. in diesem Fall.
Vermutlich hat Dxmklvw letztlich recht. "Die Heimleitung/das Personal wird beteuern, daß niemand daran schuld war, und das Gegenteil läßt sich für gewöhnlich nicht beweisen."
Die Heimaufsicht prüft, ob die vorgeschriebenen Mindeststandards eingehalten wurden, und stellt dann (meistens) fest, daß sie eingehalten wurden.
Die Krankenkasse bezahlt, und das war es dann.
Die Heimleitung/das Personal wird beteuern, daß niemand daran schuld war, und das Gegenteil läßt sich für gewöhnlich nicht beweisen.
Wenn du der Ansicht bist, daß grobe Mängel die Ursache waren, dann macht es im Interesse deines Vaters mehr Sinn, einen Platz in einem anderen besseren Heim zu finden, anstatt viel Geld, Zeit und Arbeit für etwas aufzubringen, bei dem du höchstwahrscheinlich zuletzt genauso schlau bist wie zuvor.
Ein wenig hilfreich könnte es sein, wenn du in deiner Stadt eine Beratungsstelle für Pflegeheimmißstände findest, wobei es aber sinnfrei wäre, wenn dies eine Unterabteilung solcher ist, die selbst Pflegeheime betreibt.
Realistischer und hilfreicher Kommentar.
Irgendwie muss Du ja erfahren haben, dass Dein Vater in Anwesenheit / Beisein einer Pflegerin gestürzt ist und das muss !! auch in seiner Pflegedokumentation festgehalten worden sein.
Ansonsten frage einen Juristen was noch getan werden sollte, falls bedingt durch diesen Sturz zusätzliche Pflegekosten für die Zukunft erwachsen, die möglicherweise dem Heim angelastet werden können.
wilees das ist Schwachsinn. Kennst du dich überhaupt in der Pflege aus? Wenn die Situation nach einem Sturz nicht auf eine notwendige ärztliche Versorgung schließen lässt wird diese natürlich nicht besorgt. Und ja Stürze bei denen sich keine Verletzungen zu gezogen werden oder diese erst später zu erkennen sind, geschehen recht häufig. Genau deswegen gibt es Dinge wie Sturzprotokolle und Pflegedokumentationen die dann ausgefüllt werden müssen. Damit man vor Schreihälsen wie dir die so tun als hätte man den Betroffenen am Boden liegen gelassen und noch einmal nachgetreten abgesichert ist.
Ich wuensche dir PEACE
in diese Richtung zielt meine Frage. Wer informiert über gute Anwälte mit dem Schwerpunkt Medizinrecht
Vergiss es was willst du den beanstanden, die meisten können kein Fehlverhalten erkennen.
Mir ist schon klar, dass es schmerzt. Aber man muss los lassen. Man kann die Alten nicht vor dem sterben schützen, man kann sie nicht übertrieben in Watte packen, dass nimmt bloss die Würde und Lebenslust. Und dann passieren diese Dinge eben. Auch mit dem heilen und Krankenhaus muss man da Vorsichtig sein, je nach Alter.
Wenn du etwas tun willst besuche ihn viel und mache Ausflüge.
Einen Patientenanwalt benötigst Du bei Arztfehlern, hier vermutlich eher nicht. Aber eine Fachabteilung bei der KK sollte Dir sagen können wohin Du Dich am besten wenden kannst.
Denn eins darfst Du kaum außer acht lassen solche "Prozesse" sind kostenträchtig und belasten Dich und Deinen Vater nervlich und pekuniär. Außerdem eine Vorsorgevollmacht regelt ( u.U. ) nicht zwingend alles.
https://www.familienratgeber.de/rechte-leistungen/rechte/vorsorgevollmacht.php
Was ist das denn für eine sinnfreie Aussage. In diesem Fall liegt eindeutig grobe !! Fahrlässigkeit vor. Ein alter Mensch ist gestürzt und es wurde unterlassen !! für ärztliche Versorgung zu sorgen !!
Du tust da gar nichts mehr. Die Heimaufsicht ermittelt. Damit ist dein Part an der Sache beendet.
Kannst gerne eine andere Pflegeeinrichtung für deinen Vater suchen wenn du meinst er sei dort besser aufgehoben aber niemand braucht jetzt einen aufgebrachten Angehörigen der gar nicht weiß was letztendlich los war und was zu welchen Entscheidungen geführt hat aber trotzdem meint er könne alles beurteilen und müsse Pflegrkräfte jetzt bluten lassen.
Das sehe ich ganz anders
Einen Sturz kannst du in den seltensten Fällen verhindern.
ich kann dazu nur eins sagen... das Wort Pflegenotstand kann ich nicht mehr hören. und ich kann nur hoffen das möglichst alle Pflegekräfte die jeden Tag einen guten Job unter schlechten bedingungen machen weil nämlich doch nur das Geld zählt und die Wirtschaftlichkeit in die Gewerkschaften eintreten und für bessere Arbeitsbedingungen und für mehr Geld kämpfen. und sich nicht ausbeuten lassen weiterhin und sich gegen einen Missstand wehren.
das Pflegekräfte in so einem Fall immer zu Bauern opfern werden ist mir schon klar. ich bin ja nicht blöd.
hier ist ein eklatanter Systemfehler.
Ja und das ist das Problem. Du siehst es anders aber das macht es nicht richtiger... Das du allein schon der Meinung bist einen Tag nach Sturz informiert zu werden sei nicht zeitgemäß zeigt schon wie weltfremd und unbedacht du an die Sache heran gehst. Aber das wäre okay, denn wenn die eigenen Angehörigen betroffen sind setzt die Fähigkeit nach zu denken gerne mal aus aber so langsam müsste die Vernunft einmal wiederkommen. Stürze lassen sich nicht verhindern und wenn die Anzeichen nach einem Sturz nicht sofort darauf schließen das eine ernste Fraktur oder andere Schädigung vorliegt ist es auch kein Fehlverhalten der Fachkraft wenn diese sich gegen die Abklärung im Krankenhaus entscheidet sofern Pflegedokumentation, Sturzprotokoll und eine weitere Beobachtung angelegt/angesetzt werden. Pflegedienstleitung sowie Betreuer oder anderweitig Bevollmächtigte müssen in den nächsten 24 Stunden benachrichtigt werden. Auch das ist hier geschehen. Einweisung ins KH fand statt als sich doch Schwierigkeiten bemerkbar machten. Und nein der Hausarzt wird nicht über jeden Sturz informiert der würde dir und den Pflegekräften auch den Vogel zeigen bei der Häufigkeit mit der sturzgefährdete Bewohner stürzen ohne das sie sich etwas tun. Bitte nimm dir einen Anwalt und geh weiter dagegen vor. Ich prophezeie dir aber jetzt schon du investierst eine Menge Zeit und Geld dafür das sich am Ende herausstellt das kein Fehlverhalten vorlag. Du solltest lieber einmal reflektiert überlegen lag wirklich ein nicht nachvollziehbares Fehlverhalten auf Seiten der Fachpflegekräfte vor? Oder ist es das eigene schlechte Gewissen das man auf die Pflegekräfte projiziert wie es viel zu häufig von Angehörigen geschieht?
ich könnte jetzt dazu viel schreiben. werde aber sicherlich nicht hier im Internet die Gegebenheiten posten.
das ist hier das falsche Forum
Was heißt denn "im Beisein einer Pflegekraft"? Wie ist der Unfall denn passiert?
Eine Beckenfraktur heilt eigentlich von alleine wieder. Da wird nichts gemacht.
Die Krankenkasse wir ggf. eine Untersuchung veranlassen.
danke für deinen Beitrag.
Das alles pauschal zu diskutieren bringt gar nichts weil jeder Fall ist anders und es gibt natürlich auch eine Vorgeschichte zu jedem Bewohner und Sturz Protokolle und etc etc. das alles will ich hier aber auch gar nicht offen gehen aber ich danke dir zumindest für deinen sachlichen post