Welche Fertighaushersteller hatten Schadstoffe in den Baumaterialien der Häuser aus den 1970er Jahren?

2 Antworten

Alle.

Asbest und PCB und Lindan etc. waren damals Stand der Technik und wurden immer und überall verbaut.

Zu diesem Zeitpunkt waren

a) Spanplatten gängigster Baustoff (zugelassen, Stand der Technik damals) mit leider sehr hohen Formaldehydgehalten, die teilweise bis heute zu enormen Belastungen (bis zu 6 facher WHO Empfehlung) führen können.

b) Holzschutzmittel gesetzlich vorgeschrieben (vorwiegend PCP, Lindan) mit hohen Auswirkungen auf die Gesundheit (Holzschutzmittelprozess)

c) Mineralwolle der "alten Generation" mit Potential zur Krebserzeugung

d) im Bereich Außenwände, Installationen asbesthaltige Produkte "zugelassen" und vielfach eingesetzt

e) bitumenhaltige Dichtungen und Kleber mit teilweise hohen PAK Belastungen (polyzyklisch aromatische Kohlenwasserstoffe - karzinogen)

Darüberhinaus werden- vorwiegend biologisch ausgelöst- die damaligen Holzschutzmittel (PCP) zwischenzeitlich häufig "abgebaut" und bilden dabei geruchsintensive Chloranisole, die sogar zu sozialer Isolation führen können (z.B. stark riechende Kleidung...). http://www.sentinel-haus-stiftung.eu/forschung/diskussionsseite/geruch-in-aelteren-fertighaeusern/

Wir empfehlen daher grundsätzlich vor dem Kauf solcher Objekte eine umfassende Schadstoffprüfung von einem qualifizierten(!) Prüfer (es gibt dafür standardisierte Normen) auf die genannten Schadstoffe - im Verdachtsfalle aber zusätzlich auf Schimmel.

Dieser ist nicht immer "sichtbar", vor der Besichtigung oftmals noch "überstrichen".

Nachträgliche Reklamationen beim Hausverkäufer sind "erfolglos" wenn Sie nicht nachweisen können, daß diesem solche Mängel "bekannt" waren.