Wechselmodell 50/50 mit elfmonatigem Kind?

3 Antworten

In dem Alter braucht das Kind eine feste Bezugsperson! das Wechselmodell eignet sich erst für Kinder ab dem etwa 12.-14. Lebensjahr!

Lass dich diesbezüglich vom Jugendamt beraten, welches Modell für euch am besten wäre. Überlege vorher: Könntest du, mit allen Konsequenzen, das Kind zu dir nehmen und betreuen?

Deine Partnerin steht vor einem ganz anderen Problem! Wenn sie dieses 50:50-Modell durchzieht, dann steht sie der Arbeitsvermittlung zur Verfügung! Sprich, sie wird sich fleißig bewerben MÜSSEN und das Jobcenter wird sie schnellstmöglich erst in eine massnahme stecken und sie dann bei einer Zeitarbeitsfirma unterbringe wollen.

Die "Freundinnen" setzen ihr anscheinend einen Floh ins Ohr....von wegen, man steht finanziell besser da!

Auf Kindesunterhalt kann die Kindsmutter übrigens gar nicht verzichten, der steht dem Kind zu und sie ist sogar VERPFLICHTET, diesen titulieren zu lassen.

Auch hier solltest du dringend zum Jugendamt! Lege dort deine finanzielle Situation offen, sprich alle Einkommensnachweise und Verpflichtungen (von der Miete über Versicherungen bis hin zu Raten für dieses oder jenes). Lass ausrechnen, was du ggf an Kindesunterhalt zu zahlen hast und unterschreibe eine Anerkennungsurkunde. das erspart dir die teuren Gerichtskosten, weil es dieselbe Rechtskraft hat wie ein unterhaltsurteil!

Solltest du nach Beratung zum Schluss kommen, dass das Kind bei dir definitiv besser aufgehoben ist UND du für das Würmchen auch sorgen KANNST (zeitlich), dann stell Antrag auf alleiniges Sorgerecht und darauf, das Kind bei dir behalten zu dürfen.

Umgangsrecht ist dann auch noch zu regeln...in dem Alter ist die übliche 14-Tages-Regel noch nicht anwendbar. Auch hier berät dich das Jugendamt!

herbart 
Beitragsersteller
 04.11.2011, 14:43

Vielen Dank für die vielen schnellen Antworten. @ tunia: ich empfinde das ähnlich - es ist doch irrsinn, dass so ein baby hin und hergeschoben wird - weil die eltern sich benehmen wie kleinkinder. wenn ICH ihn nehmen würde fehlt ihm die mama - ist wie pest oder cholera ... die mutter wäre auch nicht damit einverstanden.

@ guteantwort: ich weiss nicht recht, gehört zu einer beziehung mit baby nicht etwas mehr verantwortungsgefühl und kompromis- /kommunikationsbereitschaft als ohne? zumindest die ersten zwei jahre? das ist doch eine ganz andere dimension, sozusagen kann es nicht sein, dass im ersten jahr auch ein paar dinge in der partnerschaft auf der strecke bleiben - sollte es nicht möglich sein, sich, wenn die babysituation sich entspannt hat der beziehung zuzuwenden und zu schauen, ob es sachen gibt, die nach beiderseitiger investition verlangen? sollte man es nicht auch zum wohle des kindes wenigstens VERSUCHEN? trennen kann man sich doch dann immer noch ...

dein beschriebenes muster erscheint mir plausibel - etwas davon spielt hier auch mit rein, denk ich mal. der unterhalt ist auf jeden fall zweitrangig nach dem wohl des kindes - so sehe ich das auch, die kohle is mir schnurz - ein kind kann nicht nur von luft und liebe leben ...

Wenn es keine Tabellen gibt und keiner mir helfen kann - was soll mir dann das Jugendamt sagen? Welche Möglichkeiten soll es denn sonst geben?

@dea2010 das habe ich ihr auch schon gesagt, dass sie mit Hartz gar nicht auf Unterhalt verzichten KANN! Sie hätte sich aber informiert: Mit Wechselmodell gibt es keinen Unterhalt (hebt sich auf) und von daher sei auch vom Jobcenter keiner einklagbar. Da bin ich auch skeptisch. Vielleicht kann noch jemand was dazu sagen.

Aber anyway, das ist ja mein Hauptproblem: Für das knallharte 50/50 Wechselmodell ist das Kind sowieso noch viel zu klein!

Mit dem Jugendamt hab ich ein paar Berührungsängste - soll ja wohl stellenweise sehr mutterzentriert abgehen da. Weiss nicht, war noch nie dort ...

herbart 
Beitragsersteller
 04.11.2011, 15:02
@herbart

@ guteantwort: ich weiss nicht, ob du das verstehen kannst, aber es ist mir wirklich das erste mal in meinem leben VÖLLIG egal, ob ich mich zum affen mache - lieber bin ich ein affe, als dass ich in dieser geschichte weiss, dass ich nicht ALLES versucht habe ...

guteantwoort  14.11.2011, 12:41
@herbart

Hi, hab schon lang nicht mehr hier reingesehen, aber besser spät wie nie.

Ich denke Kinder zu haben ist kein Grund zusammen zu bleiben. Es ist sehr wohl ein Grund alles zu versuchen. Aber es klinkt leider danach dass die Mutter deines Kindes schon lange abgeschlossen hat. Du musst damit auch abschliessen sonst kommst du nicht weiter. Ich weiss das es hart ist. Und es ist klar dass du dir für dein Kind eine harmonische Familie gewünscht hast. Aber ohne deine Ex kannst du das nunmal vergessen.

Vor dem Jugendamt brauchst du keine Angst zu haben. Es wird viel geredet, viel geschrieben usw. Mach einen Termin und mache deine eigenen Erfahrungen. Keiner kann dir sagen was die beste Lösung ist. Auch das Jugendamt kann nicht hellsehen. Aber die haben eine menge Erfahrung und werden nichts raten ohne sich mit der spezifischen Situation bekannt zu machen. In einem Forum wie dieses wirst du hauptsächlich auf Antworten stossen von Leuten die ihre eigene starre Überzeugung rüber bringen wollen. Keiner kennt dich, keiner kennt deine Situation, und schon gar niemand dein Kind.

Ich wünsche Dir alles Gute und hoffe das du es schaffst dich mit der Situation abzufinden und das beste draus zu machen.

guteantwoort  04.11.2011, 11:00

Dem Praktischen Teil stimme ich zu. Nur denke ich du kannst nicht sagen ob sich das Wechselmodell in diesem Spezifischen Fall eignet oder nicht. Das Jugendamt ist eine prima Anlaufstelle. Die haben einiges an Erfahrung UND können die Sache individuell beurteilen.

Ein Wechselmodel ist für kein Kind gut. Ich weiß nicht wer sich so quatsch ausgedacht hat. Ein Kind braucht ein feste Platz und Umgebung um sich sicher zu fühlen. Und nicht zwei Plätze. Ein Kind braucht Stabilität! Ein zu Hause was ihm wärme gibt um sich in Leben durch zu kämpfen! Es ist schon schlimm wenn die Eltern sich trennen, egal von welcher Seite und aus welchem Grund, aber noch schlimmer ist ein Wechselmodel. Ihr muss entscheiden mit wem das Kind bleiben soll. Warum strebst du nicht den Ziel an dass der Kleine bei dir bleibt? Lg. Tunia

guteantwoort  04.11.2011, 10:54

Postest du auch bitte die Quelle? Würde gerne die wissenschaftlichen Untersuchungen lesen woraus ersichtlich ist dass für kein einziges Kind das Wechselmodell gut sein kann.

Natürlich kann man eine Beziehung mit Baby einfach so beenden.

Erstmal, auch wenn es hart ist, versuche dich damit abzufinden. Wahrscheinlich hat sie schon lange einen anderen also mach dich nicht zum Affen und diskutiere nicht über eure Beziehung.

Das Wechselmodell ist nicht unbedingt schlecht. Die Frage ist nur wie du das hinbekommen willst, macht dein Arbeitgeber das mit dass du nur alle 2 Wochen arbeitest?

Ich geh mal davon aus dass du die Vaterschaft anerkannt hast und ihr das gemeinsame Sorgerecht habt?

Das mit dem Unterhalt ist zweitrangig, das wichtigste ist das Wohl eures Kindes. Am besten du vereinbarst sofort einen Termin bei der Erziehungsberatung in deiner Stadt (schau im Internet nach Telefonnummer vom Jugendamt und mach sofort einen Termin). Trauer nicht deiner Ex hinterher sondern trete dir selbst in den Hintern und gib gas. Deine Ex hat viel Zeit gehabt sich alles zu überlegen und vorzubereiten. Wahrscheinlich bist du einer der Letzten der es erfahren hat.

Viele Beziehungen zerbrechen nach der Geburt nach dem selben Muster: Erst sind sie Frau. Dann Schwanger aber halt immer noch Frau. Plötzlich sind sie Mutter und nicht mehr Frau, alles dreht sich um das Kind. Dann finden sie einen anderen Kerl der ihnen das Gefühl gibt wieder Frau zu sein. Sie überlegen lange, reden mit allen möglichen Freundinnen darüber und als letztes bekommt der Mann zu hören dass sie sich trennt. Jede Diskussion ist da nutzlos weil sie mit dem Thema schon längst durch ist.

Es gibt KEINE Tabellen und KEINER kann Dir sagen was für dein Kind am besten ist. Deshalb geh am besten zum Jugendamt und lass dir helfen.

Mache nichts unüberlegt und rede mit ihr nur soviel wie nötig ist. Alles was du sagst kann und wird gegen dich verwendet werden. Wenn du Probleme mit der Umgangsreglung befürchtest, such dir am besten schonmal sofort einen Anwalt.

Das allerwichtigste: Gib Gas lass dich nicht auf faule Kompromisse ein um sie irgendwie gnädig zu stimmen und steh hinter deinem Kind.