Wasserschaden durch defekte Silikonfuge im Bad - Trocknung?
Liebe Forenteilnehmer,
die Silikonfuge an der Duschwanne im Bad meiner Neubauwohnung hat sich von der Duschwanne gelöst. Durch den ca 5mm weiten Spalt drang Duschwasser unter die Duschwanne. Ursache ist die mangelhafte Stützung der Duschwanne.
Wir merkten es, als das Parkett am direkt angrenzenden Flur aufquoll, die Fliesenfugen im Badezimmerboden sich ungleichmässig verdunkelten und kurz danach die Zarge der Badezimmertüre an beiden Kanten aufplatzte.
Der Bauträger wurde sofort informiert und hat die Duschwanne geöffnet. Er meint die Feuchtigkeit soll erst abtrocknen, danach wird die Duschwanne sowie die Türzarge und das Parkett erneuert. Die dunklen Flecken in den Bodenfuge sollten bald von selbst abtrocknen, da die Nässequelle versiegt ist. Zudem könne wegen der im Bad versiegelten Bodenkonstruktion kein Wasser in den Estrich dringen.
Wir einen Fachmann für Gebäudetrocknung mit Feuchtigkeitsmessungen beauftragt. Dieser stellte nach Messung mit Neutronensonde eine signifikant erhöhte Nässe im Badezimmerboden, Teilen des Flur, Teilen des angrenzenden Schlafzimmerbodens und Wänden im Bad sowie einen 30 qcm grossen Wasserfleck an der Flurwand fest.
Der Bauträger bestreitet die Notwendigkeit zur technischen Trocknung und deutet Zweifel am Messbericht an.
Meine Frage: ist hier technische Trocknung notwendig? Kann Wasser in den Badezimmerestrich gedrungen sein?
3 Antworten
Es ist die Frage, inwieweit der Wasserfleck an der Wand abgetrocknet ist. Selbst wenn der Wassernachfluss mittlerweile gestoppt ist, kann sich immer noch Feuchtigkeit in den Wänden befinden und durch den Kapillareffekt "nachziehen". Erschwerend kommt hinzu, dass durch Fliesen, Acrylfarbe auf den Tapeten etc. eine "natürliche" Austrocknung extrem verzögert werden kann. Eine technische Austrocknung wäre u.U. nicht verkehrt. Allerdings sollte vorher der Feuchtigkeitsgrad in der Wand nochmals festgestellt werden. Oftmals reicht es schon aus, eine Klimaanlage mit Entfeuchterfunktion oder einen auf die Wand gerichteten Ventilator aufzustellen. Ob der Estrichfußboden unter der Duschwanne wirklich abgedichtet ist, kann man ohne Weiteres nicht sagen. Evtl würde ich hier vorschlagen, den Estrichboden und die Wand bis Höhe der Duschwanneneinfassung mit 2-3 Lagen Flüssigkunststoff einzupinseln und auch den Boden/Wandübergang zu Silikonisieren.
Von Letzterm ist zwar auszugehen, jedoch muß dies ein Gutachter mittels zerstörender Untersuchungen bestätigen. Trifft dies zu, dann muß der gesamte Estricht raus und die Wohnung in dem betroffenen Bereich einen neuen Estricht ohne Oberbelag erhalten, der dann wiederum über geaume Zeit trocknen muß, bevor neu gefliest oder anderweitig verlegt werden kann. Im Zweifel müssen Sie diesen Anspruch gegen den Bauträger einklagen und sich sich für die Dauer der Baumaßnahme ggfs. in ein angemesssenes Hotel auf Kosten des Bauträgers einquartieren.
Der eine will nicht zahlen, dem anderen ist es egal.
Da soll der Bauträger auf seine Kosten ein unabhängiges Gutachten erstellen und Du beauftragst eventuell einen Anwalt.
Das Gutachten beantragt der und tritt auch mit den Kosten in Vorlage, der etwas beweisen will um für sich einen Anspruch geltend zu machen.