Was tun, wenn psychisch kranke Klientin (Hartz 4-Empfängerin) Wasser für 1000 € im Monat verbraucht, obwohl sie es nicht zahlen kann?
Es geht um eine 22-jährige unter Betreuung stehende psychisch kranke Klientin mit Wasch- und Putzzwang. Sie benötigt so viel Wasser, dass sie monatlich 500 bis 1000 Euro nachzahlen müsste.
Nach der letzten Jahresabrechnung hätte sie schon für 1 Jahr 8500 € nachzahlen müssen. Sie konnte es nicht zahlen und hat Schulden. Ihr Wasserverbraucht wird jetzt monatlich dokumentiert, und es stellte sich heraus, dass sie pro Monat Wasser für bis zu 1000 € verbraucht.
An Sparen denkt sie nicht. Sie ist stur und verbraucht womöglich absichtlich so viel Wasser, und es werden immer mehr Schulden...
Das Jobcenter übernimmt die Kosten nicht und sie selber kann es nicht zahlen. Wasser abstellen geht nicht, weil sie in einem großen Mehrfamilienhaus im Sozialbau in einer gemieteten Wohnung lebt und man dort den Haupthahn nicht einfach abstellen kann.
Mal angenommen ihr seid in der Rolle der Betreuung, würdet ihr dann einfach zusehen wie sie immer mehr Schulden macht?
8 Antworten
“Sie ist stur und verbraucht womöglich absichtlich so viel Wasser” Ja klar, sie hat sich wahrscheinlich ausgesucht solche Zwänge zu haben.. 🤦🏻♀️
Als Betreuer sollte man Verständnis dafür haben, und der Person professionelle Hilfe suchen. Alleine schafft man sowas nicht.
Ich gehe davon aus dass mit der Klienten schon psychotherapeutisch gearbeitet wird.
Da dieses Verhalten ihrer Wohnung gefährdet, eine Kündigung ist ja nicht unwahrscheinlich, würde ich mit dem Therapeuten, den Betreuer und der Wohnungsgesellschaft nach Möglichkeiten zur Reduktion des Wasserverbrauchs suchen. Möglicherweise ist ein Beschluss Begrenzer für die gesamte Wohnung, zeitweiliges abschalten, ein Mengenbegrenzung auf ein Kubikmeter pro Tag oder ähnliches technisch möglich. Möglicherweise braucht sie einen Nebenjob in der Badeanstalt oder dem Wasserwerk. Das soll bitte nicht als getreue verstanden werden sondern als kreative Problemlösung.
Sicher hat der putzzwang eine Ursache, die würde ich erstmal zu ermitteln suchen. Missbrauchsopfer haben zb oft waschzwang, da sie sich schmutzig fühlen.
Da kann man dann sinnvoll nur sagen, dass es ihr recht ist. Alles andere und besonders Zwang gefährdet ihre Gesundheit.
Ich würde schauen, ob man mit dieser Begründung Mehrbedarf beantragen kann.
Und vorsichtig auf eine spezielle Traumatherapie hinwirken, sodass sie vielleicht lernt, das sie sich nicht ganz soviel waschen muss.
Mit Belohnung arbeiten, wenn sie es zb schafft, sich nur 1 mal am Tag 10 Minuten zu duschen und 10 mal die Hände zu waschen. Als Beispiel.
Das Jobcenter übernimmt die Kosten nicht und sie selber kann es nicht zahlen. Wasser abstellen geht nicht, weil sie in einem großen Mehrfamilienhaus im Sozialbau in einer gemieteten Wohnung lebt und man dort den Haupthahn nicht einfach abstellen kann.
- Doch kann man & wird auch passieren. Den es gibt für jede Wohnung einen eigenen Haupthahn. Deswegen kann man es abstellen.
- Das JC handelt hier völlig korrekt & muss das auch nicht bezahlen
- Ihre Schulden, ihr Problem. So hart es klingt aber wer so lebt, muss die Konsequenzen nun mal erleben
Sie verwarnen und wenn sie den Verbrauch nicht reduzieret, dann muss sie selbst zu sehen wie sie die Rechnung zahlt. Allerdings sagen deine Fragen schon alles.