Was sind Grundheizkosten?

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Gemäß Heizkostenverordnung ist der Vermiter verpflichtet (mit wenigen Ausnahmen), nach Verbrauch abzurechnen. Das bedeutet, dass die Heiz-und Wassererwärmungskosten nicht nur nach Wohnfläche sondern auch nach gemessenem Verbrauch abgerechnet werden müssen. Erfolgt das so nicht, darf der Mieter diese Kosten um 15% kürzen. Das Verhältnis WF zu VK kann 50:50 oder 30:70 betragen. Das bedeutet auf die Gesamtkosten bezogen, dass 50% nach deiner anteiligen Wohnfläche und 50% nach ermitteltem anteiligen Verbrauch zu berechnen sind (wie bei dir zutreffend). Es kann auch vereinbart werden, dass das Verhältnis 30% WF und 70% VK beträgt.

Wenn nun deine Nachbarn viel heizen, du aber sparsam, erhöht sich überproportional dein Anteil der wohnflächenabhängigen Heizkosten (sog. Grundkosten). Das ist beim Verhälnis 50:50 besonders gravierend.

Der Vermieter ist verpflichtet, in die Berechnung der Gesamtkosten (und folgernd der anteilgen Kosten für die jeweilige Wohnung) den Leerstand mit einzubeziehen zum gleichen Verhältnis wie für die vermieteten Wohnungen. Deren anteilige Kosten muss der Vermieter selber tragen. Du musst also darauf achten, dass in deiner Abrechnung immer die Gesamtwohnfläche des Hauses  beim Wohnflächenanteil zu Grunde gelegt wird und nicht nur die vermietete. Im Leerstand müssen auch die Heizkostenverteiler abgelesen werden um dessen Verbrauch  wie in deiner Wohnung zu ermitteln. Du hast das Recht, Einsichtnahme in die Berechnung aller Wohnungen auszuüben, um zu schaun, ob die Berechnung insgesamt in Ordnung ist. Eine Verweigerung wegen angebl. Datenschutz ist unzulässig.

Grundheizkosten sind der Teil der Gesamtkosten der Heizanlage, der verbrauchsunabhängig nach der Wohnfläche abgerechnet wird.

Für diesen ist es irrelevant ob alle Wohnungen vermietet sind oder nicht. Denn die Wohnfläche bleibt konstant. Die Kosten der leer stehenden Wohnungen muß der Vermieter tragen.

Mehr zahlen müssen Mieter wenn, so kurios es klingen mag, wenn, weil z. B. viele Wohnungen im Haus leer stehen, der Gesamtverbrauch  extrem gering ist. Denn die Gesamtheizkosten sind ja die gleichen.

Simples Beispiel:

Verbrauchskosten gesamt 1000 € - Gesamteinheiten 1000

Dann kostet logischerweise 1 Einheit 1 €

Verbrauchskosten gesamt 1000 € - Gesamteinheiten aber nur 500 weil die Hälfte der Wohnungen leer steht und daher kein bzw. nur minimaler Verbrauch vorliegt.

Dann kostet die Einheit das Doppelte.

Sie ist nur am WE zu hause zahlt aber trotzdem 90 euro im Monat für Heizung.Wie kann es überhaupt sein?

Heizkosten sind je erst mal nur ein Mittelwert eines ganzen Jahres mit und ohne Heizmonate. In den Heizmonaten können die tatsächlichen Heizkosten 2 - 3 x so hoch wie die gezahlten sein, in den heizfreien Monaten dagegen dagegen nur ein Zehntel oder gar Null.

90 € für welche Wohnfläche und ist die Warmwasseraufbereitung dabei?

Der Durchschnitt Heizkosten ist inzwischen bei bis zu 1,50 € pro m² angekommen.

Bei Zentralheizung (Gas oder Öl) wohlgemerkt. Fernwärme ist mit bis zu 1,90 € wesentlich teurer.

Habt Ihr einen Ablesedienst, also auch so Teile an den einzelnen Heizkörpern? Dann wäre Deine Sorge, dass Du für verbracuhsintensive Nachbarn mitbezahlst halbwegs unbegründet.

Dergenthiner 
Beitragsersteller
 15.11.2015, 20:23

Ja haben wir.. das sind ja die Verbrauchskosten.. aber andere 50 % von den Gesamtheizkosten sind ja die Grundkosten das ist meine Frage, was damit gemeint ist und wie sie entstehen.

Wummel1975  15.11.2015, 20:31
@Dergenthiner

Sorry, den Teil hatte ich vergessen. Grundkosten können sich folgendermassen zusammensetzen:

Kosten der Lieferung dieses Brennstoffs,die Stromkosten für den Betrieb der Heizanlage,die Kosten der Bedienung, Überwachung und Pflege der Heizanlage,die Kosten der regelmäßigen Prüfung ihrer Betriebsbereitschaft und -sicherheit sowie der Einstellung durch einen Fachmann,die Kosten der Reinigung der Anlage und des Betriebsraums,die Kosten der Messungen nach dem Bundes-Immissionsschutzgesetz,die Kosten der Anmietung oder anderer Arten der Gebrauchsüberlassung einer Ausstattung zur Verbrauchserfassung,die Kosten der Verwendung einer Ausstattung zur Verbrauchserfassung,die Kosten der Eichung,die Kosten der Berechnung und Aufteilung und die Kosten der Verbrauchsanalyse.

Dergenthiner 
Beitragsersteller
 15.11.2015, 20:37
@Wummel1975

600 euro im Jahr pro Wohnung? Wenn von 10 Wohnungen 4 vermietet sind? Das kommt mir so viel vor.

Wummel1975  15.11.2015, 20:47
@Dergenthiner

Du musst aufpassen, dass Dein Vermieter nicht versucht die Leerstände auf andere Mieter abzuwälzen.Das ist nicht zulässig. Die anteiligen Umlagen (der Grundkosten) auf die Leerstände muss er jeweils selbst zahlen.

anitari  16.11.2015, 08:05
@Wummel1975

@Wummel

Daraus setzten sich die Gesamtkosten der Heizanlage zusammen, die dann in Grund- und Verbrauchskosten unterteilt werden.

Wummel1975  16.11.2015, 17:08
@anitari

Hatte ich nicht nur die Grundkosten aufgeführt? Der Brennstoff, ggf. Warmwasser käme extra. Oder an welcher Stelle hakts bei mir?

anitari  18.11.2015, 09:32
@Wummel1975

Oder an welcher Stelle hakts bei mir?

Mit Verlaub, ja;-)

Die sog. Grundkosten ist der Teil der Heizkosten der verbrauchsunabhängig, nach der Wohnfläche abgerechnet wird.

Also 30 oder 50 % der Gesamtkosten der Heizungsanlage.

Dergenthiner 
Beitragsersteller
 15.11.2015, 20:20

Ich habe trotzdem nix kapiert... meine Frage  bezieht sich eigentlich auf entstehende Nachteile, wenn meine Nachbarn viel heizen würden.

Wummel1975  15.11.2015, 20:33
@Dergenthiner

Einen Nachteil hättest Du nur, wenn Eure Verbrauchsdinger noch nicht digital sind, sondern noch über Verdunstung funktionieren und Ihr einen Kamin betreiben würdet.

Ansonsten kannst Du je nach Lage Deiner Wohnung sogar ein bißchen profitieren.

anitari  16.11.2015, 08:03
@Dergenthiner

Für die Grundkosten ist es ein Nachteil wenn viel geheizt wird, da ja die Gesamtkosten steigen. Da trägt man in gewisser Weise eine Teil der Kosten für die Vielheizer mit.

Für den verbrauchsunabhängigen Teil allerdings wäre es von Vorteil.