Warum sind Azubis immer die Opfer?

11 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Leider muß ich Dir Recht geben. Meine Lehrzeit war die Hölle. Jeden Dreck mußte ich machen, wurde nie gelobt und hatte bald keine Lust mehr. Bis ich, da ich ja auch ne Meinung haben darf, zu meinem Chef gegangen bin und ihm unter anderem klar gemacht habe, was ich davon halte. Die Antwort war knapp. Ich kann ja noch nichts, also muß ich erst mal unten anfangen. Das war schon immer so... bla bla bla. Kennste gell? Aber heute bilde ich in meiner Firma Lehrlinge aus. Und oftmals bleiben die unqualifizierten Arbeiten also die ganzen Sch***aufgaben an den Lehrlingen hängen. Leider muß der gelernte Facharbeiter die qualifizierten Arbeiten machen. Das scheint ungerecht ist aber oft nicht zu vermeiden. Was aber zu vermeiden ist, sind Gängeleien und ständig den Dreck anderer wegzumachen. Geh zu Deinem Verantwortlichen in der Firma und bring Dein Anliegen sachlich vor. Frag nach, warum Du ständig den Vollpfosten für die anderen spielen mußt. Wenn Dein Chef n bissl Hirn hat, nutzt er die Chance einen vollwertigen Mitarbeiter für seinen Betrieb kompetent auszubilden. Aber vor allem, beweise allen, daß Du an einer kompetenten Ausbildung interessiert bist. Bei mir wird jeder so behandelt, wie er sich gibt. Wer was lernen will, lernt. Wer nicht macht den Dreck, denn rausschmeißen kann ich ihn nicht so einfach. Wär ja auch keine Lösung

x9flipper9 
Beitragsersteller
 23.02.2015, 10:02

Danke auf jeden Fall für die Antwort, leider ist mein Chef genau das Ar***loch und er hat auch nichts zu sagen wegen dem Senior, ich habe hier keinen an den ich mich wenden könnte. Ich versuche mich auch immer wieder z motivieren aber wenn ich dann morgens in den Betrieb komme und die erste Aufgabe ist es, Kaffee für alle man zu kochen und den Geschirrspüler auszuräumen denn hab ich für den Rest des Tages einfach keine Lust mehr.

haweopitz  23.02.2015, 10:28
@x9flipper9

Du bist nicht der Sklave Deines Chefs oder der anderen Ar... weißt schon. Ich hoffe Du kannst beim nächsten Dienstantritt zum nächsten (auch wenn es der Chef ist) der Kaffee von Dir will, sagen was Du davon hältst. Frag einfach mal wann Du die Ausbildung zum Kellner angefangen hast. Versuch sachlich aber bestimmt Rückrat zu zeigen. Oftmals ist es der Juniorchef der die Werte der Lehrlinge nicht sieht. Frag ihn, ob es sich für ihn rechnet, wenn du unqualifitierten Müll machst, für den du nie bezahlt wirst. Oder ob schon in Deiner Lehrzeit eine wirtschaftliche Stütze für Dein Unternehmen sein sollst. Wenn bei mir die Azubis Kaffe holt und so n Schwachsinn, frag ich mich, wer dann den Boden zum Fliesen legen sauber macht, oder die Fliesen in den Keller bringt. Und wen der Azubi mi der Ausbildung zum Lager und Logistikfachmann fertig ist, soll er dann perfekt Kaffee servieren können, oder mit der Lagerhaltung klar kommen? Beschwer Dich bei der Kammer über die Zustände. Versuch Kontakt zum Seniorchef zu bekommen, wenn das was nützt. Durchhalte Parolen sind gut gemeint, aber leider nicht besonders konstruktiv. Nutze alle rechtlichen Möglichkeiten, um Dein Ziel, eine vernünftige Ausbildung zu bekommen,durchzusetzen. Das ist Dein Recht und die ultimative Verpflichtung Deine A...Chefs. Im schlimmsten Fall droh mit rechlihen Konsequezen

x9flipper9 
Beitragsersteller
 23.02.2015, 16:30
@haweopitz

Wow, sehr schöne Antwort, deine für deinen Beitrag! Den Stern haste dir verdient und ich denke genau das werde ich beim nächsten Mal auch tun :)

Wenn man respektlos behandelt & beschimpft wird, kann man damit schon bei der IHK vorsprechen.. sofern es wirklich überhand nimmt & zu einer seelischen Belastung wird! Auch als Auszubildender muss man sich nicht alles bieten lassen & der Spruch "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" ist in meinen Augen ziemlich gehaltlos & abgedroschen..

Gut, man muss nicht mit Samthandschuhen angefasst werden & sollte auch kritikfähig sein - das gehört zur Ausbildungszeit einfach dazu dass man sich auch mal was anhören muss.. aber überhandnehmen sollte es nicht.

Ich würde abwarten & beizeiten zur IHK gehen oder zur Arbeitsagentur - auch da sollte es Betreuer/Ansprechpartner für die Anliegen von Azubis geben. Man muss dich nicht alles gefallen lassen - auch nicht wenn man noch in der Ausbildung ist!

Erstens, das Geld das man in der Ausbildung bekommt, ist kein Verdienst für geleistete Arbeit, sondern ene Ausbildungs-Beihilfe. Du hast (normalerweise) einen Ausbildungsplan, in dem festgesetzt ist, welche Ausbildungsinhalte wann in welcher Abteilung zu vermitteln sind, wenn nicht, kannst Du den entsprechenden Ausbildungsrahmenplan auf der Seite Deiner Kammer herunterladen und mit der Ausbildungsrealität vergleichen und mit Deinem Ausbilder / Ausbildenden darüber reden.

x9flipper9 
Beitragsersteller
 23.02.2015, 09:49

Wenn ich ein Verdienst für die geleistet Arbeit bekommen würde, denn wäre das mindestens das 3 fache und ja ich mach eigentlich kaum Sachen die wirklich viel mit dem Beruf zu tun haben.

Novos  23.02.2015, 09:50
@x9flipper9

Du kannst Dich auch mit dem Ausbildungsberater der Kammer in Kontakt setzen, dafür ist die Möglichkeit gegeben.

Klar geht es dir im Moment nicht gut - Arbeit ist nicht Schule... Deine Motivation sollte dein Gehalt sein, und die Aussicht auf ein vernünftiges Gehalt, wenn du die Ausbildung abschließt. Das bedeutet Sicherheit, Unabhängigkeit und die Möglichkeit, sich was "eigenes" aufzubauen.

Arbeit ist zu 80% (mindestens!) langweilige Routine und Sch...aufgaben. Daran wird sich nichts mehr ändern.

Schule ist "staatlich" - inklusive Lob, Motivationshilfen, Verständnis, Trösten und Rücksichtnahme. Das ist vorbei, und du merkst jetzt erst, dass es besser war, als du damals dachtest.

In ein paar Jahren wirst du auf deine Zeit als Azubi zurückblicken und feststellen, wie schön die doch eigentlich war - du warst zwar ein Niemand, aber du hattest keine Verantwortung, musstest nicht endlos Überstunden schieben, weil deine Existenz oder die des Unternehmens davon abhängt und hattest keinen Konkurrenzkampf mit den Kollegen.

Und wenn du mal in Rente gehst, wirst du dir die Berufstätigkeit zurückwünschen. Weil du trotz Stress "gebraucht" wurdest. Und mehr Kohle hattest. Mehr Kontakte mit anderen Menschen usw.

Du kannst also, ohne viel Mühe, ein Leben lang unglücklich sein.

Oder versuchen, schon jetzt die VORTEILE deiner momentanen Situation zu sehen. Schau dir mal wieder "Werner" an - ein Lob auf die Lehrlingsjahre. Mit der nötigen Portion Humor dahinter...

Lach mal wieder über dich selbst, den Chef, die Kunden. Und freu dich über einen kleinen Verdienst, geregelte Arbeitszeiten und eine gute Zukunftsperspektive.

Wenn du dich unterbuttern lässt bist selbst Schuld ! Ich hab mir nie was gefallen lassen, dafür bin ich auch ständig am Job wechseln. Musst du wissen was dir lieber ist: Sicherheit oder Spontanität !

x9flipper9 
Beitragsersteller
 23.02.2015, 09:47

Eigentlich bin ich auch kein Mensch der sich sowas gefallen lässt aber irgendwoher muss das Geld ja kommen

IQuQI  23.02.2015, 09:48
@x9flipper9

Es kommt ja Geld rein, nur mein Umfeld ändert sich ständig ! :)

x9flipper9 
Beitragsersteller
 23.02.2015, 09:52
@IQuQI

Hmm also ich stauue schon seit 3 Monaten ca. unglaubliche Wut in mir auf gegen diesen Betrieb, ich glaube aber nicht, dass ich was anderes finde deswegen riskier ich nicht zu explodieren und dadurch alles zu verlieren :D

IQuQI  23.02.2015, 09:58
@x9flipper9

Dann könntest du deine Wut ja "still" abbauen, sonnst bekommst du Magenschmerzen mit der Zeit ;-) Du musst ja nicht vorlaut sein, wenn du sachlich und selbstbestimmt auftrittst und sagst was dir nicht passt dann ist das besser wie alles in sich rein zu fressen ! Mir fehlt halt das Sachliche :D