Wie ist die Ausbildung bei der Volksbank/Sparkasse? (Bankkaufmann/-kauffrau)?

2 Antworten

Selbst habe ich auch Bankkaufmann bei der Deutschen Bank AG gelernt. Das war aber vor über 30 Jahren. Daher ist meine Info vielleicht nicht mehr aktuell. Aber das was ich so mit der Zeit mitbekommen habe ist, daß man als Azubi zunächst das Kerngeschäft in den Grundzügen kennen lernt. Am Schalter wirst Du mit allen möglichen Anfragen über Kontoführung und Zahlungsverkehrsabwicklung beschäftigt sein. In der Regel ist jemand anderes für Sparanlagen und Vermögensanlage zuständig. Was zwar interessanter ist, aber nur von gestandenen Bankkaufleute auch ausgeführt werden. Auch nach der Ausbildung wirst du um die Aufgaben am Schalter nicht drum herum kommen. Ist zwar weniger interessant, gehört aber dazu, daß man da richtig fitt wird. Das ist der Grund weshalb sie fertige Azubis nach der Lehre sich anderweitig orientieren um eine Karriere zu starten oder ins Studium gehen, um dann höher wieder einsteigen zu können. Leider verdient man am Schalter nicht viel und die Aufstiegsmöglichkeiten sind sehr rar. Daher machen auch manche den Betriebswirt nachdem sie ein Jahr am Schalter waren. Bei der Sparkasse ist das sogar Voraussetzung, um überhaut Karriere zu machen und mal mehr zu verdienen. Ohne den Sparkassen-Betriebwirt kannst du bei der Sparkasse eine Führungsposition vergessen.

Eines sollte jedem der eine Karriere bei der Bank anstrebt klar sein: Der Bankkaufmann ist ein reiner Verkäuferjob. Wer nicht beraten und verkaufen kann wählt gleich einen anderen Beruf in dem man das nicht muß. Das Verkaufen ist die tagtägliche Aufgabe des Bankkaufmannes, denn nur dadurch verdient die Bank ihr Geld. Durch Service und nur Beratung kommt man nicht weit. man muß täglich Produkte verkaufen und Geschäftsabschlüsse müssen getätigt werden, ob Du nun willst oder nicht, denn daran wirst Du beurteilt und gemessen. Das kann mit der Zeit nervig sein, denn man bekommt in den wöchentlichen Sitzungen den Druck der Vogesetzten zu spüren. Vor allem in Zeiten in denen es keine Zinsen mehr gibt, muß man auf risikoreiche Produkte ausweichen. Kundenorientiert kann man nicht mehr beraten und verkaufen, denn die deutschen sind risikoscheu, daher mußt Du Dir tagtäglich was neues einfallen lassen um Deine Ziele zu erfüllen.

Heute kann ich den Beruf daher nicht mehr empfehlen, da es immer mehr in Richtung Onlinebanking geht und potentielle Kundschaft nicht mehr in die Bank kommt. Da frage ich mich, wie wollen die Bankkaufleute ihre Ziele überhaupt noch erreichen und überleben?

sarago1398 
Beitragsersteller
 07.01.2018, 13:29

Ok erstmal vielen Dank für die Antwort. Ich werd mir die von Ihnen genannten Punkte auf jeden Fall zu Herzen nehmen

Ste2508  07.01.2018, 12:46

Wie sie ihre Ziele noch erreichen wollen? Ganz einfach, indem sie den immer weniger werdenden unwissenden Kunden, die noch in die Fillialen kommen ihren zumeist völlig überteuerten Schrott andrehen. So kommt es dann, dass Zertifikate als sichere Anlage, Unfallversicherungen an Rentner und Bausparer an 75-jährige verkauft werden. Und wenn der Kunde damit auf die Nase fällt oder nicht mehr an sein Geld kommt wird behauptet es sei alles Kundenwunsch gewesen, der Kunde sei sich der Risiken bewusst gewesen, usw. Einem Banker traue ich so weit wie ich einen Kühlschrank werfen kann. Das gleiche gillt übrigens auch für die ganzen freien Makler.

Du brauchst einen Abitur oder das Fachabi

sarago1398 
Beitragsersteller
 08.01.2018, 00:35

Naja diese Antwort hat zwar nichts mit meiner Frage zu tun... aber was du sagst ist mir bewusst und ich habe meine Schulausbildung mit der allgemeinen Hochschulreife abgeschlossen. Das ist also nicht das Problem. Wenn es hier aber noch jemanden gibt der eine Ausbildung bei der Volksbank/Sparkasse macht oder gemacht hat, dann bitte tut mir den Gefallen und antwortet auf meine Frage. Je mehr Erfahrungsberichte, desto besser ;)