Warum Miete statt Kredit aufzunehmen?
Wieso zahlen so viele leute Miete anstatt einfach einen Kredit aufzunehmen und ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen?
Es gibt ja schließlich auch günstige wohnungen für 80k. Die kann man sich schon mit niedrigen raten leisten. (Kommt natürlich auf die gegend an aber hier bekommt man für 80k ordentliche wohnungen.)
20 Antworten
Es passt einfach nicht zu jedem und seinen Lebensumständen und auch die Finanzen müssen passen.
Es gibt ja schließlich auch günstige wohnungen für 80k.
Das mag bei dir in der Region so sein, hier bekommst du dafür nicht mal ein Grundstück oder eine schrottreife Wohnung.
Und selbst wenn man mit viel Glück eine totale Bruchbude bekommt, dann in gruseliger Lage und man möchte so ja nicht wohnen, muss also noch mal ordentlich Geld in die Renovierung stecken.
Sind wir beim ersten Punkt: Du brauchst Geld. Ich hatte als Berufseinsteiger null Eigenkapital, was einen extrem hohen Zins bedeutet hätte da Risiko für die Bank und ich hätte ja auch irgendwie Renovierungen und Co bezahlen müssen. Zumal ist das Einstiegsgehalt bei vielen nun auch nicht gerade hoch, da muss man schon genau rechnen welche Rate die nsnk akzeptieren würde.
Mein Partner hatte sogar Schulden (also einen laufenden Kredit) und einen schlecht bezahlten unsicheren Job, da nimmt man keinen hohen Kredit auf, hätte ihm auch keine Bank gegeben.
Zumal ich 1. noch gar nicht wusste ob ich in der Stadt bleibe oder in einem oder zwei Jahren ganz wo anders arbeite und 2. ob die Beziehung hält.
Was hätte ich da für eine Wohnung kaufen sollen von der Größe her? Und wie hätte man das mit der Finanzierung klären sollen, hätte ich sie alleine kaufen sollen ohne Partner? Wäre falls man zusammen bleibt ja blöd, wenn das dann nur einen gehört, falls man sich trennt aber schlecht mit gemeinsamer Finanzierung. Denn falls einer einfach nicht mehr zahlt, muss rechtlich der andere (gesamtschuldnerische Haftung) zahlen, hat aber trotzdem nur den festen vorher vereinbarten Teil im Grundstück als Eigentum eingetragen. Auch den Teil ggf. wieder anzupassen produziert Kosten.
Mir persönlich war das einfach zu unsicher, weil ich eben nicht wusste was in ein paar Jahren ist, ich war örtlich noch nicht festgelegt und es hätte damals (was der Hauptpunkt ist) erheblich an notwendigem Kapital gemangelt. Denn hier sind sind Preise einfach viel höher.
Nur mal als Vergleich: In meiner aktuellen Wohngegend zahlt man für 2,5 Zimmer mit um die 65m² und ohne oder max. kleinem 4m² Balkon um die 500.000€ und da hat man noch keine Kaufnebenkosten (Makler, Steuer, Notar und Grundbuchkosten,...) bezahlt, eine Küche oder andere Einrichtung, das kommt alles noch dazu. Bezahl die Rate mal alleine als Berufseinsteiger oder finde überhaupt eine Bank die das ohne Eigenkapital mitmacht...
Und dann muss man Kreditrate, Hausgeld, Versicherungen, Nebenkosten, eigene Rücklagen usw. erstmal laufend zahlen können.
Ja, irgendwann möchte ich Wohnung/Haus kaufen, aber dafür muss es finanziell und privat passen.
Danke für deine ausführliche antwort :)
Weil Miete manchmal einfach besser ist. Es kommt auf die jeweilige Lebenssituation an. Mit Eigentum ist es nicht mehr so einfach umzuziehen. Man ist nicht mehr so flexibel. Man bindet sich eventuell bis zur Rente mit seinem Kredit. Man hat Probleme mit Nachbarn. Und zum Schluss ist es auch eventuell noch teurer als Miete.
Weil sich nicht jeder einen Kredit leisten kann und vor allem auch bekommt. Du hast zwar recht dass es GEgenden in Deutschland gibt wo man für 80.000 noch ne Wohnung bekommt. Die dürfte dann aber doch recht klein sein. für allenstehenden oder ein Paar dass keine Kinder will mag das reichen. Wo Eigentum günstig ist ist auch die Miete günstig. Vergiss auch nicht: Auch wenn du Eigentum hast kostet das: Grundsteuer, Instandhaltungskosten, etwaige Reparaturen etc.
Und so macher will auch kein Eigentum: man muss sich viel kümmern ist gebunden. Dann auch wenn Wohnraum knapp ist: Aus der Hand gerissen wird es einem auch nur wenn man unter Wert verkaufen würde
Nun ja für etwas mehr bekommt man hier bei uns durchaus auch Häuser. Und ja man könnte direkt einziehen. Aber die Nebenkosten dürften dann doch immens sein.ein Haus aus den 60ern an dem jahrelang nichts mehr gemacht wurde ist nun mal nicht gut gedämmt. Und vom Bad wollen wir mal gar nicht reden. Ja es ist benutzbar mehr aber auch nicht. klein. eng, "schöne" rosa kacheln. Heizung funzt zwar aber siehe oben. Da kannst du dann locker noch mal das vierfache rein stecken. (ist jethzt ein Beispile das ich aktuell hautnah kenne)
Und solche Häuser werden dass bei euch auch sein.
KLar es gibt Leute denen reichts (ist auch ok). ABer die Regel ist halt wer ein Haus will will es auch gemütlch und komfortabel.
Mein Haus war auch teurer, aber aus anderen Gründen: vor allem nicht !an der Straße. Und Land dabei. Ansonsten , wenn man reinkommt, ist es mehr wie ein Museum. Ich heize mit wunderschönen alten Kachelöfen., o.k. so was hebt den Preis auch. Elektrizität, Wasser... habe ich aber auch
Ansonsten: bei mir muß nichts neu und modern sein. Mein letztes Haus aus den 60ern hat auch nie ein neues Bad bekommen. So modern sind meine Bäder jetzt auch nichtmal.
Ja wenn du schon lange drin wohnst und es "dein" BAd ist ist das noch mal was anderes.
Unser haus war auch nicht so sehr teuer. Auch weil wir viel selber geamcht haben - um nicht zu sagen fast alles. Aber das kann halt nicht jeder.
Zentralheizung habe ich auch nicht, es wird mit Pelletofen und Holzofen geheizt. Und ganz ehrlich: Das eine Bad ist auch nicht auf dem Top Stand, uns genügt es aber würde jemand neu einziehen würde der vermutlich um Gottes willen sagen.
Bei manchen liegt’s daran, dass sie flexibel sein wollen (wenn die Eigentumswohnung leer steht weil man keinen Mieter findet ist das halt nicht so toll, das können sich eher Großinvestoren leisten), andere haben kein Eigenkapital und bekommen daher keinen Kredit, wieder andere kalkulieren nicht wie viel mehr die Miete auf Dauer kostet.
Für mich steht schon lange fest, dass ich mir eine Wohnung kaufe, in meiner Stadt sind sie leistbar und man findet recht schnell Mieter oder zur Not Käufer. Später wird’s dann ein Haus in meiner Heimat am Land, da halten sich die Kosten in Grenzen und die (noch nicht vorhandenen) Kinder können’s erben.
Für 80k€ gibt es, selbst bei uns am Niederrhein, eventuell ein Einraumappartment aber keine kleine Wohnung und schon gar kein Haus.
Viele Menschen möchten auch nicht das Gefühl haben, an eine Immobilie gebunden zu sein oder glauben eine Immobilie wäre auf Dauer viel teurer als Miete zu zahlen.
In der Gegend, wo ich wohne, bekommt man für 80000 schon ein ganzes , sogar bewohnbares Haus. Bei den Mieten, die hier gezahlt werden fragt man sich aber auch, wie ein Hausbesitzer das Haus damit nur instandhalten kann. Wahrscheinlich dürfte Mieten günstiger sein.