Warum gibt es bei der Lohnsteuer verschiedene Steuerklassen?

2 Antworten

Grundsätzlich bekommt jeder Ehegatte die Steuerklasse 4. Die bedeutet die gleichen Abzüge wie die Steuerklasse 1 (Single). Die 4 weißt nur daraufhin, dass man verheiratet ist.

Das wäre alles i.O., wenn alle Ehegatten z.B. gleich viel verdienen würden. Aber so ist es eben nicht.

Wenn die Ehegatten nun unterschiedlich hohe Einkommen haben, dann kommt bei der Steuerklassenwahl 4/4 i.d.R. eine zu hohe Lohnsteuerzahlung heraus. Das bedeutet, die Eheleute müssten am Ende des Jahres eine Steuererklärung einreichen, die Einkommensteuer wird festgesetzt, die Lohnsteuer gegen gerechnet und man würde z.B. eine Erstattung bekommen.

Um aber nicht warten zu müssen, bis man den Steuerbescheid bekommt, kann man diesen Effekt z.B. mit der Steuerklassenwahl 3/5 abmildern. Oder dann nach das Faktorverfahren wählen.

Die Steuerklasse 2 ist für Alleinerziehende Menschen gedacht. Anstatt in der Steuerklasse 1 zu bleiben und höhere Steuern zu zahlen, wird in der Steuerklasse 2 für dies noch ein Freibetrag berücksichtigt.

Steuerklasse 6 ist für die Fälle gedacht, bei dem es neben dem Hauptjob noch einen Nebenjob gibt.

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Daraus siehst du grob die Funktion der Steuerklassen. Damit wird versucht, unterjährig Abweichungen vom Normalfall "abzufedern".

In die einzelnen Steuerklassen sind unterschiedlich hohe Freibeträge eingearbeitet (vgl. § 38 b EStG)