Wann bleibt man wegen zu langem Fehlen in der Schule sitzen?

4 Antworten

Hi head,

ich wundere mich sehr - ich gehe davon aus, dass die Freundin oder ihre Eltern mit der Schule im Kontakt stehen. Bei einer langen Erkrankung muss besprochen werden, ob das Halbjahr gewertet werden kann oder eine Wiederholung nötig ist. Es handelt sich immer um eine Einzelfallentscheidung zusammen mit dem Schüler und seiner Familie, eine allumfassende rechtliche Regelung macht hier keinen Sinn.

Ich frage mich, warum du danach fragst?

Es geht in der Schule nicht darum, was jemand kann, sondern es geht um Bewertung mittels Noten. Wenn die Lehrer nichts zu benoten haben, funktioniert ihr albernes System nicht mehr. Wenn ein zum Schüler degradierter Mensch dem System also nicht zur Verfügung steht, sind die Lehrer nicht in der Lage, seine Fähigkeiten anzuerkennen. 

Nun obliegt es ihnen, den Schüler wiederholen zu lassen oder ihn ohne Bewertung, sprich ohne Abschluss aus der Schule zu entlassen. Sie empfinden die Wiederholung als Gnade oder man kann auch sagen als Geschenk für den Schüler. Er darf sich noch ein Jahr länger als Objekt behandeln lassen, anstatt als Subjekt wahrgenommen zu werden.

Es ist in unserem Schulsystem nicht vorgesehen, dass jemand seine Fähigkeiten entwickelt und sie für alle nutzbar macht. Das Wesen dieser Institution besteht darin, Menschen vergleichbar zu machen. Obwohl wir doch alle wissen, dass die Welt aufgrund ihrer Verschiedenartigkeit überlebt.

Eine Lehrerin in Bayern wurde von der Schule verwiesen, weil es in ihrer Klasse nur gute Schüler gab. Das durfte nicht sein. Sie hatte gefälligst das gesamte Notenspektrum unter den Schülern zu verteilen.

Gruß Matti

Heidrun1962a  02.12.2017, 13:29

Bei mir in der Klasse bekamen alle eine 2 in Erdkunde. Fanden wir nicht gerecht. Derjeniger der sich anstrengte sollte auch eine bessere Zensur bekommen, als der der nichts tat. So war es auch in Bayern. Also bitte nicht nur die Hälfte schreiben.

Natürlich muss man die Schüler irgendwie vergleichen, wie soll es sonst im Berufsleben weiter gehen. Ein Schüler der nicht im Unterricht ist, kann auch nicht Beurteilt werden.  

Kuhlmann26  02.12.2017, 14:38
@Heidrun1962a

Bei mir in der Klasse bekamen alle eine 2 in Erdkunde. Fanden wir nicht gerecht.

Wer behauptet denn, dass der Notengebung Gerechtigkeit zugrunde liegt? Das ist ja einer der Gründe, die für ihre Abschaffung sprechen.

Es gibt Menschen, die strengen sich an und bekommen kein Lob. Und dann gibt es Menschen, die schaffen ohne Anstrengung eine gute Leistung. Wer soll denn jetzt besser bewertet werden?

Ist Dir schon mal aufgefallen, dass Menschen auf die unterschiedlichte Art und zu ganz verschiedenen Zeitpunkten Laufen und Sprechen lernen. Dieser Vorgang wird bei keinem Menschen mit einer Note bewertet.
Außer, dass sich Mütter beim Kaffeeklatsch darüber austauschen, wann ihre Babys in den aufrechten Gang übergegangen sind und wann sie das erste Mal Mama gesagt haben, macht sich darüber niemand Gedanken. Der Witz dabei ist, trotz fehlender Benotung lernen alle Kleinkinder laufen und sprechen.

Also bitte nicht nur die Hälfte schreiben.

Die Hälfte wovon? Das verstehe ich nicht

Natürlich muss man die Schüler irgendwie vergleichen, wie soll es sonst im Berufsleben weiter gehen.

Ich habe meine Antwort nicht umsonst mit dem Satz begonnen, dass es in der Schule nicht darum geht, was jemand kann. Die Noten spiegeln also nicht das Können des Einzelnen wieder, sondern nur das was ein Lehrer über einem Schüler denkt.
Im Berufsleben kommt es auf Fähigkeiten an und nicht auf Noten.

Das die Noten die Fähigkeiten nicht wiederspiegeln, merken in zunehmenden Maße auch die Arbeitgeber. Deshalb werden den Zeugnissen in immer mehr Unternehmen immer weniger Beachtung geschenkt. Warum, glaubst Du, gibt es immer mehr Einstellungstests in den Firmen? Diese Test finden nicht deshalb statt, um die Bewerber zu vergleichen, sondern um zu prüfen, was sie können.

feirefiz  02.12.2017, 10:55

Hallo Kuhlmann,

ein Schüler, der nicht anwesend ist, kann sich nicht im Unterricht entwickeln, er ist eben nicht da.

Das System, Noten zu machen, ist nicht das alberne System der Lehrer, sondern das des Staates, der nach Leistungen beurteilt. Leistungen müssen vergelichbar sein. Daneben ist es wünschenswert, das ssich die Schüler auch persönlich fortentwickeln, aber dafür gibt es keine Noten - was auch gut ist. Die Schule/das Berufsleben sind eben nur ein kleiner Teil eines Lebens, daneben gibt es noch einen privaten Teil, in dem man Anerkennung für seine Persönlichkeit bekommt. Ich bin dankbar, dass sich Schule aus diesem privaten Teil heraushalten darf.

Mit Sicherheit wurde noch nie eine Lehrerin der Schule verwiesen, weil ihr Kurs gut war, ist das ein modernes Märchen?

Kuhlmann26  02.12.2017, 13:27
@feirefiz

ein Schüler, der nicht anwesend ist, kann sich nicht im Unterricht entwickeln, ...

Er könnte sich noch weit besser außerhalb des Unterrichts entwickeln, weil er dann nicht den Erwartungen der Lehrer entsprechen müsste, sondern seinen ureigenen Interessen nachgehen könnte.

Das System, Noten zu machen, ist nicht das alberne System der Lehrer, sondern das des Staates, der nach Leistungen beurteilt. Leistungen müssen vergelichbar sein.

Ich schließe die Schulbürokraten in die Gruppe der Lehrer ein. Die Erstgenannten sind es, die sich die Bewertungssysteme ausdenken.

Erkläre mir einen vernünftigen Grund, warum Leistungen vergleichbar sein müssen. Ich betone: einen vernünftigen!

Mit Sicherheit wurde noch nie eine Lehrerin der Schule verwiesen, weil ihr Kurs gut war, ...

Mir ist klar, dass dieser Vorgang mit dem gesunden Menschenverstand nicht zu begreifen ist und dass man am Wahrheitsgehalt der Geschichte zweifeln möchte. Und doch ...

http://www.spiegel.de/lebenundlernen/schule/strafversetzt-wegen-guter-noten-grundschul-rebellin-erhaelt-courage-preis-a-628411.html

http://www.deutschlandfunkkultur.de/wie-noten-aus-kindern-bildungsverlierer-machen.1153.de.html?dram:article_id=182484

Ja kann sehr gut passieren. Ich wurde aufgrund einer Erkrankung und damit verbundenen längerem fehlen von der Schule geschmissen. Ob das gerecht war wag ich immer noch zu bezweifeln.

Das wird schwierig, sie hat ja keinen Leistungsnachweis gebracht. 

Aber die Eltern und auch sie wird doch in Kontakt mit der Schule sein. Die werden das doch schon klären.