Vorstellungsgespräch Rechtsanwaltsfachangestellte , Tipps und Ideen?
Hey Leute, es geht um folgendes: Ich habe Montag mein aller erstes Vorstellungsgespräch in einer Kanzlei als Rechtsanwaltsfachangestelltin. Ich habe wirklich schon reichlich Internet recherchiert, dennoch bleiben mir einige Fragen noch offen, bei denen ich hoffe, dass ihr mir helfen könnt.
Zunächst einmal würde mich interessieren, wer von euch schon ein Vorstellungsgespräch in diesem Beruf hinter sich gebracht hat und ob ihr mir vielleicht etwas davon erzählen könnt, sodass ich einen minimalen Einblick habe.
Und dann hätte ich ein paar Fragen, die ich mir leider weder selbst, noch von anderen beantworten lassen kann:
1) Was sind meine Stärken und meine Schwächen? (Natürlich könnt ihr das nicht für mich beantworten, da ihr mich nicht kennt, jedoch kennen das bestimmt einige von Euch, dass euch einfach keine Schwächen einfallen, die euch nicht von diesem Beruf disqualifizieren könnten. Deswegen würde ich mich freuen, wenn ihr mir vielleicht Beispiele von Schwächen nennen könntet)
2) Wo stelle ich mich in 5 Jahren vor? (Auch hier ist das eine persönliche Frage, die ein Außenstehender wohl kaum für mich beantworten kann, jedoch habt ihr vielleicht auch hier ein paar Beispiele, an die ich mich etwas orientieren könnte)
3) Was unterscheidet mich von anderen? (Ich glaube diese Frage ist die Schlimmste von allen, denn wie soll man so etwas, ohne die anderen Mitbewerber zu kennen, beantworten können? Natürlich soll ich mich standhaft präsentieren und dem Unternehmen beweisen, dass ich besser bin als die anderen, nur leider fällt mir absolut nichts ein!)
Dann habe ich noch ein paar allgemeine Fragen, wie zum Beispiel:
Wie soll ich mich am besten vorstellen? Soll ich, während der Personaler erzählt, Notizen machen? Und was ist mit meine Fragen, die ich mir im Voraus ausdenke, soll ich diese notieren und ihr dann vorlesen, oder muss ich mir die im Hinterkopf behalten?
Hättet ihr vielleicht auch Rückfragen, die ich stellen könnte, die sich natürlich auf diesen Beruf fokussieren ?
Man merkt, ich bin echt verzweifelt und danke jedem von euch für die Antwort!
1 Antwort
Hi :) Erstmal glückwunsch zur Einladung! Der erste Schritt ist somit geschafft! :)
Erfahrung: Ich hab keine, aber meine Schwester hatte eins... Das war ganz locker, sie war da 10 Minuten drin und er hat ihr eigentlich nur gesagt, dass er nur sie eingeladen hat und dass sie den Job hat, weil sie ihn mit der Bewerbung überzeugt hat... Er wollte nur schauen, ob sie motiviert genug ist, das wahrzunehmen und ob sie persönlich auch so nen guten Eindruck macht ;) Das wird nicht die Regel sein, aber ich denke, je nach Anwalt kanns auch mal locker zugehen :D
Schwächen: Das ist immer so ne Sache... Bitte fang nicht damit an, irgendwelche Stärken als Schwächen zu tarnen ("Ich bin immer so übermotiviert", "Ich vergiss manchmal den Feierabend",...), der Tipp wird dir hier 100% noch gegeben... Aber das ist lächerlich und wird von jedem durchschaut. Wie du schon sagst, irgendwelche für den Beruf harmlosen Schwächen. Ein weiteres No-Go ist meiner Meinung nach: Möchtegern-Lustige Antworten! Ich weiß nicht, wie oft ich schon gehört hab: "Meine Schwäche ist Schokolade!" hahaha... ich lach mich tot... Was du vielleicht nennen kannst: Irgendwelche Schulfächer... Sag, du bist nicht so super in Physik oder so... Was ich mal gesagt hab, ist dass ich nicht so gut drin bin, negative Themen mit jemandem zu besprechen, also dass es mir zB. total unangenehm ist, Hiobsbotschaften zu überbringen... Da ich den Job bekommen hab, wars wohl nicht so tragisch ;) In nem anderen Gespräch hab ich gesagt, dass ich unangenehme Aufgaben gern vor mir her schieb... Hab dann aber dazu erwähnt. dass ich trotzdem bisher immer noch alles in der dafür vorgesehenen Zeit geschafft hab :D
In 5 Jahren: Hier ists nicht so wichtig, WAS du sagst, sondern DASS du was sagst. Und klar, es muss realistisch sein. "Keine Ahnung" ist nicht gut. Aber es wäre auch nicht gut, wenn du sagst: "Ich will in 5 Jahren meine eigene Kanzlei aufmachen, in der ich 5 Anwälte einstelle!" Das wäre unrealistisch und lächerlich. Du kannst sagen, dass du auf jeden Fall deine Ausbildung zunächst abschließen willst und wenn möglich in deinem Ausbildungsbetrieb weiter arbeiten möchtest. Dass du dann offen für neue Herausforderungen bist, aber zunächst mal gut in dem werden willst, was du jetzt anfängst.
Was unterscheidet mich von anderen? Mit dir erreichen die Personaler genau ihr Ziel: Den Bewerber nervös zu machen ;) Das ist eigentlich nochmal eine Frage nach den Stärken, nur anders formuliert. Klar, du kannst nicht sagen, was dich von den anderen Bewerbern unterscheidet, da du sie nicht kennst... Aber du hast doch sicher irgendwelche Vorzüge?! Du bist noch jung, oder? Dann sag doch zB., dass du zwar noch jung bist (und dich somit noch gut lenken lässt, das ist vielen wichtig), allerdings 100% hinter deinem Berufswunsch stehst und sie deshalb jemanden haben, auf den sie sich vollkommen verlassen können. Alternativ kannst auch irgendwelche Erfahrungen mit einbringen, falls du was vorzuweisen hast.
Vorstellung: Bereite dich darauf gut vor und überleg dir, was du sagen willst. DAS ist meiner Meinung nach das schwerste. In meinem ersten Gespräch dacht ich: "Ach, ich kenn mich ja.... Was soll ich da vorbereiten..." und nachher sah meine Vorstellung so aus: "Ich... öööhm... hmmm.." (Pause) "Ich... hmm... Mein Name ist...." (Pause) "hmmm... ich... äääh..." (Pause, dummes grinsen) "Was wollen Sie denn wissen?" Das war NICHT die richtige Antwort ;) Also mach dir davor paar Stichpunkte, was du nennen willst :)
Notizen: hab ich nie ehrlich gesagt... Ich hatte immer Block und Stift dabei, habs aber nie gebraucht. Wenn du magst, kannst du das aber, wenn er zB.Arbeitszeiten nennt oder so... Ist aber meiner Meinung nach kein Muss.
Eigene Fragen aufschreiben: Würd ich tun. Schadet nicht und so vergisst man schon nicht. Macht außerdem nen organisierten Eindruck :)
Rückfragen: Schwer zu sagen, wenn man die Stellenanzeige nicht kennt... Vielleicht wie viele Azubis es immer gibt, wie viele Mitarbeiter insgesamt, was deine Aufgaben als Azubi sein werden, inwiefern du selbstständig arbeiten darfst, Welches das Fachgebiet der Kanzlei ist, Falls es mehrere Anwälte da gibt: Ob jeder einem Anwalt zugeordnet ist oder ob das wechselt, ob man als Azubi einen festen Arbeitsplatz hat, ob Azubis im Normalfall übernommen werden,... (Natürlich nur, wenn die Infos nicht im Internet oder so stehen!)
Sonstiges: Das wichtigste: Das ist auch nur ein Mensch. Sei nicht zu schüchtern und führe einen Dialog. Mach kein Verhör draus :)
Ich wünsche dir alles Gute!
Vielen Dank!!! :-)