Von Ersparnissen leben?
Hallo,
ich recherchiere für ein Buch und brauche genauere Infos, um einen Charakter beschreiben zu können. Es geht dabei um deutsches Recht.
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Angenommen eine Person bekommt (auf legalem Wege) 300.000 Euro und möchte einige Jahre von diesen Ersparnissen (ohne zusätzliches Einkommen) leben:
- Wie zahlt er Krankenkassenbeiträge, wenn er sonst keinen Job hat?
- Wie zahlt er Steuern (denn er hat ja keine Einnahmen)?
- Gilt er als Freiberufler?
Danke!
5 Antworten
Also im Buch sollte derjenige den ein oder anderen Selbstständigen im Bekanntenkreis haben. Von diesem läßt er sich ganz offiziell für 500,- € brutto als z.B. Bürohilfe einstellen ohne tatsächlich zu arbeiten. Sein AG hat nun Personalkosten von 600,- €. Diese gibt er seinem AG natürlich jeden Monat im voraus. Er bekommt dann seinen Lohn von ca. 400,- € überwiesen und ist für 200,- € komplett Sozialversichert. Sein AG freut sich, hat er doch nun jährlich zusätzlich 7200,- € Betriebskosten, ohne real dafür etwas aufgewendet zu haben. Eine häufig verbreitete winwin Situation. Von seinem Geld sollte er, nach gründlicher Recherche, alle 5 Jahre 150.000,- € in Kunst investieren. Mit keinem anderen Produkt auf der Welt lässt kontinuierlich mehr Geld verdienen. Wer innerhalb von 5 Jahren weniger als 100℅ Ertrag erzielt, hat etwas falsch gemacht. Wie das geht, muss der Mann in deinem Buch aber selber herausfinden.
Außerdem hat der "Arbeitgeber" dann das Problem, die Zahlung des "Arbeitnehmers" zu vereinnahmen.
Dann häuft sich bei ihm Schwarzgeld an, das er nicht erklären kann.
Von diesen 300.000 könnte man locker leben. OHNE sie aufzubrauchen.
Im Schnitt darf man bei Anlage dieses Kapitals in Indexfonds so etwa jährliche 6% erwarten, wovon grob ein Drittel auf Dividenden entfällt und als Ausschüttung eingestrichen werden kann.
Im Modell würde man also jährlich Bares in Höhe von 6000 erhalten, während der Wert der Fonds um 12000 wächst.
Leben und wohnen kann man für etwa 10.000 im Jahr. Für eine freiwillige Krankenversicherung fielen etwa 1800 € im Jahr an. So grob müsste die Modellperson also im ersten Jahr Fondsanteile von 6000 Euro verkaufen.
Steuerlich könnte man sich beim Finanzamt eine Nichtveranlagungsbescheinigung besorgen und würde keinerlei Steuern auf Kapitaleinkünfte bezahlen. Ansonsten würden auf Beträge oberhalb des Freibetrages 25% Steuern anfallen, die man sich später über die Einkommensteuererklärung zurückholen kann.
> Leben und wohnen kann man für etwa 10.000 im Jahr.
Echt jetzt? Wo denn das? Im Hunsrück? Die Summe ist doch unter dem Existenzminimum.
In meinem Fall in NRW, 56qm-Wohnung, mit ÖPNV-Ticket, Internet, Smartphone, Zeitungsabo, Haftpflicht und einem weit überdurchschnittlichen Konsum an kalorienlastigen Genussmitteln.
Dafür ohne Auto, Urlaubsreisen, Zigaretten und mit weniger Kosmetika da Mann und naturschön.
Die Miete mag bei mir günstig sein, in Orten wie Duisburg und Wuppertal könnte ich aber noch einmal eine Dimension billiger Wohnen.
Existenzminimum soll so bei 8500,-- sein.
Im Rhein-Main-Gebiet reicht die Summe noch nicht mal für die Miete...
Und wenn man so viel Geld zur Verfügung hat, dann will kaum einer so ärmlich leben (kleine Wohnung, kein Urlaub, kein Auto, nur Süßigkeiten ;-)).
Da erscheint mir die Kalkulation von Vampire321 eher realitätsnah. Auch seine Vorschläge klingen nach einem guten Plan.
Vampire hat nach 13 - 25 Jahren nichts mehr. Modell Napoloni hat nach 13 oder 25 Jahren noch den vollen Betrag + einen Inflationsausgleich für 2% jedes Jahr.
Der Fragesteller wollte zudem ohne weiteres Erwerbseinkommen auskommen, dem trägt Vampire auch nicht Rechnung.
Müssen die nicht versteuert werden ("zu versteuerndes Einkommen")?
Steuer fällt erst ab dem Grundfreibetrag an. 8652 Euro sind per se steuerfrei. Dann ist da aber noch die Werbungskostenpauschale, die diesen Betrag erhöht. Und die Krankenversicherung kannst du zusätzlich von der Steuer absetzen.
Ich bin in meiner Rechnung von grob 12000 Euro Bedarf zum Leben incl. Krankenversicherung ausgegangen. Bei einem Einkommen dieser Größenordnung hättest du am Ende 90 Euro Steuern, sagt ein Rechner aus dem Netz^^.
In meinem Modell (6000 Dividenden und 6000 Verkaufte Anteile) beträgt dein Einkommen im ersten Jahr nur 6000 € Ausschüttungen + die in den verkauften Anteilen enthaltene Wertsteigerung (bis zu 240 Eur).
Im Zweiten Jahr wären es 6240 € Ausschüttungen. Von den verkauften Anteilen wären 7,5 % Wertsteigerung zu versteuern - dieser Prozentsatz steigt von Jahr zu Jahr. Weil aber auch deine Dividenden von Jahr zu Jahr steigen, musst du bei gleichbleibendem Geldbedarf ja weniger Anteile verkaufen. Im Zweiten Jahr noch 5760, im dritten nur noch 5511.
Also gib mir die 300.000 Kröten, dann zeig ich dir das! :D
Wer rein aus seinen Ersparnissen lebt, ist tatsächlich nicht steuerpflichtig.
Allerdings wird das so ja wohl kaum jemand machen. Diese 300.000 € würden angelegt und bringen (auch heute 3 %) Ertrag. Dieser Ertrag ist dann zu versteuerndes Einkommen.
Bei der Krankenkasse ist er dann freiwilliges Mitglied und zahlt seinen Beitrag ebenfalls entsprechend seines "Einkommens" oder den Mindestbeitrag von ca 170 €
Er ist dann ohne Beruf (veraltet: Rentier)
Ohne Beruf wird man ein Rentier? verrückt was man sich vom staat alles gefallen lassen muss
Die rote Nase gibt es kostenlos dazu.
Ein Rentier (franz. Rentenempfänger) lebt von einer Rente. Auch der Zinsertrag wird als eine solche Einnahme gerechnet.
Hans, wissen wir doch. War nur so ne schöne Steilvorlage. Nicht böse sein.
3% auf 300.000€ im Jahr??? Garantierst du die? Wenn ja melde dich!
Die 9000€ nehm ich mit!
Natürlich nicht auf deinem Sparbuch. Aber eine Rendite von 3 % ist durchaus zu erzielen.
3 % ohne Risiko ist aber nicht so einfach mehr zu erreichen
Wo steht was von "ohne Risiko"?
Im Jahr?! Ich denke eher, dass damit pro Monat gemeint ist. Bei meiner Bank bekommt man für eine Mitgliedschaft 7% im Jahr, aber es gibt sicherlich noch bessere Anlagemöglichkeiten.
Welche Mitgliedschaft? bei einer Volksbank bekommst du deine Dividende auf dein Anteil. Bei Altverträgen kann das tatsächlich mal 7 % sein. Aber nur auf 100 €
3% Zinsen sind nicht ansatzweise genug um ein -wenn auch nur geringes- Risiko rinzugehen!
Natürlich kann ich argentinische staatsanleihen kaufen und mit Glück und Aufmerksamkeit verkäuflich die mit einem 2-stelligen Prozentsatz als Gewinn!
Ich kann aber auch Pech haben, und wie im Falle Griechenlands sind solche Anleihen plötzlich nix mehr wert!
Um das Kind beim Namen zu nennen;
300k können einem -bei sparsamen 2k monatlicher entnahme inclusive KV- mit minimaler Guthaben- Verzinsung 150 Monate das Leben finanzieren ... Plus die Zins-Erträge, das macht dann nochmal den einen oder anderen Monat aus.
Unterm Strich würde das Geld für 13-14 Jahre reichen
ICH würde es anders machen, ich würde noch 5 Jahre beruflich Vollgas geben, um mich anschließend kündigen zu lassen- 12 Monate würde ich vom alg1 leben und dann 5 Jahre nur noch halbe Tage, bzw 3 Tage/Woche arbeiten gehen. Danach würde ich mir einen 451€ Job suchen, der mir durch die sozialversicherubgsbpflicht due Krankenkasse und ein paar weitere Renten Jahre sichert - auch wenn es fast nix ist, aber die Jahre zählen ja auch! Und dann bleiben mir von den 451€ brutto Ca 375€ netto, so das ich nich 2000, sondern nur 1500€ monatlich vom ersparten brauche! - und die KV ist schon bezahlt!
D.h. Das Geld sollte mit so einer Planung locker 25-30 Jahre reichen - und bis dahin wäre ich schon lange in Rente!
Hallo.
Eine solche Person müsste sich selber Kranken versichern. In Deutschland besteht eine Kranken Versicherungs Pflicht.
Steuern braucht diese Person nicht zu zahlen, wenn Sie keine Einnahmen hat. Sollten Zinserträge aus dem Vermögen anfallen, dann sind dies Einnahmen, die nach geltendem Recht zu versteuern sind. Hier gibt es Freibeträge, die ich aber nicht kenne.
Er gilt nicht als Freiberufler, es sei denn er geht einem Beruf nach, der in diese Kategorie fällt.
Wenig hinzuzufügen, außer zur Steuerpflicht.
Es ist wichtig, WIE derjenige an die 300.000,- gekommen ist. Aus der Art des Zuflusses könnte sich eine Steuerpflicht ergeben (nur ein Beispiel: Schenkungssteuer).
Zur Zeit sieht es so aus, als wenn dieser Charakter einen Vorschuss von einem Bücherverlag erhalten habe. Eventuell auch durch einen Immobilienverkauf.
Dein Protagonist ist also internationaler Bestsellerautor?
Der Vorschuss auf ein noch abzulieferndes Buch, ist ganz normal zu versteuerndes EINKOMMEN, im Jahr des Zufluss.
Naja, es gibt immer ein paar Wenige, die es nicht verstanden haben und das ist eben auch der Unterschied zwischen "Diesen" und den Erfolgreichen.
"...ohne real dafür etwas aufgewendet zu haben."
Watt? Dat musst du mir aber mal erklären.
Wenn das hier kein Tippfehler ist: "Diese gibt er seinem AG natürlich jeden Monat im voraus.", dann fließen ihm von den 7.200,- Betriebskosten auch 7.200,- wieder in den Betrieb zurück, die er als irgendwas deklarieren muss, im Zweifel als Ertrag / Erlös. Somit in der GuV eine Nullrechnung.