Versteuerung bei Wohnriester ohne staatliche Förderung?!
Liebe Comunity,
meine Frau und ich planen den Neubau eines Einfamilienhauses. Zur Finanzierung wurde uns ursprünglich u.a. ein Wohnriestervertrag mit sehr günstigem Zinssatz angeboten. Da wir jedoch die staatliche Riesterförderung lieber in unserer Riester-Rente belassen möchten, kam das ursprünglich für uns nicht in Frage. Nun hat unser Berater von der Schwäbisch Hall aber gemeint, man könnte trotzdem einen Wohnriestervertrag abschließen, sich dadurch die günstigen Zinsen sichern aber keine staatliche Riesterförderung beantragen. Laut dem Berater müsste dann im Rentenalter auch keine Steuer auf diesen Wohnriestervertrag gezahlt werden, weil eben keine staatliche Förderung in Anspruch genommen worden ist. Klar könnten wir auch nen normalen Bausparvertrag abschließen aber der Zinssatz wäre beim Wohnriestervertrag um ca. 0,5% günstiger als beim normalen Bausparvertrag.
Ist dem wirklich so, dass man auf Wohnriesterverträge ohne staatliche Förderung keine Steuer im Rentenalter zahlen muss?
Bitte um Eure Meinung hierzu.
Vielen Dank!
3 Antworten
Das stimmt - nur wenn staatliche Förderung in Anspruch genommen wird werden auch später Steuern fällig.
Trotzdem ist der Rat ziemlich schräg. Der Riesterbausparvertrag der Schwäbisch Hall hat einfach nur andere Konditionen als der Standard Bausparvertrag. Man muss weniger pro Monat aber insgesamt mehr ansparen, es dauert also länger.
Grundsätzlich ist der Einsatz eines neuen Bausparvertrages nur in Kombination mit einem geförderten Wohnriesterbausparvertrages zu empfehlen. Und auch dann ist der Einsatz einer direkten Riesterhypothek meist sinnvoller (gibt es zwar nur von einigen Anbietern aber gibt es).
Ein Bausparvertrag (hier wie Riester ungefördert angeboten) bedeutet: Du zahlst erstmal für die ersten 10-11 Jahre voll Zinsen, die Abschlußgebühr (ca. 2% bezogen auf die Darlehenssumme) und bekommst für diese 10-11 Jahre nur 1% Zinsen. Verlust in den ersten 10-11 Jahren also pro Jahr mindestens 3% pro Jahr plus die Abschlußgebühr. Macht mal locker ca.35% Deines Darlehens. Und dann musst Du nach Zuteilung den Rest des Darlehens (ca. die Hälfte) innerhalb von 12 Jahren zurück zahlen.
Eine Hypothek (ob Riester oder nicht) ist da deutlich preiswerter auf die Dauer.
Poste doch mal die Eckdaten der Finanzierung (Gesamtkosten, Eigenkapital, benötigtes Darlehen) dann kannst Du einen klareren Rat bekommen.
Es hat schon seinen Grund warum ihr ein halbes % weniger Zinsen zahlen sollt. Wenn ihr jetzt den günstigeren Zinssatz auf dem Weg der Hintertür erlangen wollt, wird euer Vertrag u.U. hinfällig. Dem Vermittler ist das dann egal, er hat seine Provision dann bereits kassiert.
Hallo lieber firefighter2711. Da ich schon ein paar Jahre auf dem Buckel habe und auch sonst schon alles in meinem Leben geregelt ist, kann ich zur Riester-Rente oder Riester-Bausparen leider nichts sagen. Aber, so wie Du es dargestellt hast, kann ich es mir eigentlich nicht vorstellen. Wieso sollte man vom Kreditgeber einen günstigeren Zinssatz erhalten wenn man nicht die Förderung nimmt? Hat das eine nicht doch etwas mit dem anderen zu tun? Ich würde empfehlen, mal einen anderen Berater einer anderen Firma aufzusuchen und das Problem anzusprechen - oder auch mehrere andere. Aber das muß ja auch irgendwo stehen. Viel Glück.