Versicherungsfachmann, was soll ich machen?
Hallo erstmal,
Ich arbeite bei einem Versicherungsbüro als Außendienstler. Die Konditionen zu denen ich arbeite sind nicht so prickelnd. 1350 € Brutto-Grundgehalt. und die Provisionssätze sind auch nur so 50%, was man normalerweise bekommt.
Die Konditionen werde auch nach und nach schlechter. Ich bekomme keine Vertriebsunterstützung, ich darf lediglich im Kundenstamm arbeiten und muss sehen wie ich was mache. Seit 2 Monaten muss ich zusätzlich 500€ ins verdienen bringen. Also 500€ meiner Provision werden einbehalten, was darüber erzielt wird, bekomme ich ausgezahlt.
Gestern hat mir mein Chef gedroht mich zu kündigen, da ich zu wenig Verträge schreibe. Er gibt mir jetzt zwei Monate Zeit, mich zu beweisen oder er schmeißt mich raus.
Denke wirklich darüber nach die Kündigung in Kauf zu nehmen.
5 Antworten
Du hast deine persönlichen Kontakte abgegrast, ihnen alle Versicherungen verkauft. Weil du nicht mehr genug neue Verträge abschließt wirst du raus geworfen. Den Versicherungen geht es nur um die persönlichen Kontake wenn sie einen neuen zum "Versicherungsfachmann" machen. Suche dir einen ordentlichen neuen Beruf.
Denen geht es inzwischen noch um ganz andere Dinge. Einer der größten Konzerne in dem Bereich in Deutschland verdient inzwischen wahrscheinlich mehr am eigenen Vertreter, als am Geschäft selbst. Da werden Passfotos für die Agentur Homepage über den Werbemittelvertrieb für satte 600 € verkauft, die bei jedem Fotostudio 20 € Kosten in der gleichen Qualität, die Agentur muss nur da kaufen wo der Konzern es vorschreibt ;-)
Usw. usf. das hat schon was von Kartellen....
Das ist wohl wahr
Als Versicherungsfachmann bist du eigentlich an das Unternehmen, für den du Arbeitest gebunden, denn mit diesem Abschluss könntest du nicht im Innendienst arbeiten und ist eigentlich nur für das Vertrieb gedacht.
Daran solltest du gedacht haben, bevor du dich für diesen Beruf entschieden hast. Also mein Tipp ist es, dass Beste aus dieser Situation zu machen und lass es Ruhig auf eine Kündigung ankommen, denn es gibt bessere Gesellschaften die dich Einstellen würden ohne dir druck zu machen wie Swiss Life Select. Da bist du Selbstständiger Finanzberater und die Bezahlung ist hervorragend oder du machst eine Ausbildung zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen und fängst bei Allianz, Provinzial etc. an wo du nur Bestandspflege machen brauchst.
Liebe Grüße
Saahin
Ehrlich gesagt ich würde es darauf ankommen lassen, was besseres als die Kündigung kann Dir doch hier garnicht passieren.
Mann sollte vielleicht auch mal bis dahin darüber nachdenken je nach Gestaltung des Vertrages, bzw. dem wie es gelebt wird, sofern nachweisbar, ob das Gehalt hier als Angestellter den Richtlinien zum Mindestlohn entspricht.
Aus eigener Erfahrung weiß ich das man im Vers. AD wenn man alles mit einrechnet, Selektionen, Nachbearbeitung, Terminierung Vorbereitung, Anfahrt, etc...., durchaus gute 50 - 80 Stunden die Woche investieren muss.
Und die lieben Herren Orgaleiter oftmals der Meinung seien, dass man mit Unterschrift unter dem Vertrag deren persönlicher Sklave sei und rund um die Uhr zu arbeiten hätte, nur weil die ne feuchte Wohnung haben und sich lieber beim Kaffee von Agentur zu Agentur durchfressen.
Gibt schönere Jobs und glaub mir, ich habe sehr gute Zeiten im Versicherungsbereich miterlebt, die negativen Erlebnisse überwiegen aber auf die Gesamtzeit gesehen, richtig bergab ging es wohl als im unteren Managementbereich nur noch studierte Schulkinder Einzug hielten und die Leute mit Fronterfahrung verschwanden.
Richtig lustig wurde es wohl aber als man meinte die sogenannten Analysebögen einführen zu müssen, weil die angeblich den Rundumverkauf garantieren würden. In meinen Augen zwar keine schlechte Erfindung wenn man Makler ist, aber als Ausschließlichkeitsnase verarscht man mit Kompaß, 360° und Co. einfach nur seinen Kunden weil man ihm vorgaugelt man könnte ihm mit dem best möglichen Produkt am Markt versorgen, was aber nicht so ist.
Wenn man dann noch sieht das große Konzerne es sich inzwischen leisten können auf Geschäft zu verzichten in dem man ganze Sparten raussaniert, zwar Nummern für Schäden auf die Policen druckt, wenn da aber jemand sich erlaubt außerhalb der Öffnungszeiten einen Schaden zu haben nur beim Callcenter ohne Kompetenzen zur Soforthilfe landet, fragt man sich schon ob die es überhaupt noch nötig haben.
Auf der anderen Seite verkaufen sie dann aber Passfotos für die Agentur Homepage über den eigenen Werbemittelkatalog zu Preisen die knapp 1200 % über dem üblichen Marktwert liegen, natürlich darf man dann auch nur dort bestellen und nicht woanders, so kann man sich dann auch das Leben als Vorstand versüßen.
Wart mal noch ein paar Jahre ab, dann gibt es nur noch Direktversicherer am Markt, oder es passiert etwas was ich im Moment noch nicht sehe und in den Vorstandsetagen sitzen wieder Leute mit Ahnung, weil irgendwer die ganzen Eierköppe zum Fenster rausgeworfen hat....
Das ist leider in der Versicherungsbranche keine Ausnahme.
Der Arbeitgeber will an deinen Verträgen ja auch noch verdienen.
Such dir auf jeden Fall eine neue Arbeitsstelle mit besseren Konditionen, und kündige, sobald du eine neue Stelle sicher hast, fristgerecht zum nächstmöglichen Termin.
Die Kündigungsfristen solltest du in deinem Arbeitsvertrag finden.
Das ganze hatte eigentlich gut angefangen. Bin ja auch Branchenfremd... Bin sehr blauäugig da rein gegangen.
Anfangs hörte sich alle sehr gut an. Dann wurde immer mehr Druck gemacht, dann muss ich was ins verdienen bringen und jetzt kommen halt die Kündigungsdrohungen...
Und ich liege nicht auf der faulen Haut...
1350 € Brutto-Grundgehalt. und die Provisionssätze sind auch nur so 50%, was man normalerweise bekommt.
Hallo, bist du denn als Selbstständiger Vermittler tätig oder bist du etwa einer der wenigen Angestellten in dieser Tätigkeit??? Ich tippe mal auf "Angestellter" wg. deinen 1350 € Brutto-Grundgehalt!?!
Wichtig für eine qualifizierte Antwort...
Gruß einer ehem. Versich.maklerin
Ich bin ein Angestellter, hab ich ganz vergessen.
Aber von der Arbeitsweise her bin ich selbstständig
Früher waren dies mal die "Scheinselbstständigen"...
Die Konditionen zu denen ich arbeite sind nicht so prickelnd. 1350 € Brutto-Grundgehalt. und die Provisionssätze sind auch nur so 50%, was man normalerweise bekommt.
Hier mal ein paar Zahlen aus der Praxis: Du solltest täglich mind. 1 Vertragsabschluß machen bei normalen Provisionssätzen - bei deinen Konditionen sogar täglich 2 Abschlüsse - um überleben zu können!
Die nächste Regel aus der Praxis: Du benötigst täglich 8 Kontakte um 5 Termine zu bekommen und davon sind dann 3 anwesend (mit Partner, falls vorhanden), um daraus mind. 1 Geschäft zu tätigen!
Im Umkehrschluß bedeutet dies für dich: pro Monat bei 20 Arbeitstagen x 8 Kontakte = 160 Kundendaten/Interessenten. Ergo hast du z.B. nur 100 Bekannte, Verwandte, Freunde, ehem. Schulkameraden usw. usw., dann benötigst du eben eine festen Bestand um die Lücke auszugleichen - aber was machst du dann nach Ablauf von ca. 3 Monaten??? Da bedarf es schon einer gezielten Adressenbeschaffung...
Das trifft wirklich den Kern...
An sich macht der Job ja Spaß.
Aber der Druck und die Konditionen sind ein einziger Witz...
Habe ab heute endlich mal zwei Wochen frei, sonst nur gearbeitet auch mal an Samstagen...