Versicherungsfachmann Betrüger oder nicht?

6 Antworten

Ich war eigentlich immer der Meinung die die mir Versicherungen verticken wollen, wollen mich grundsätzlich übers Ohr hauen.

Als Mensch der Versicherungsbranche fühle ich mich jetzt einfach mal nicht persönlich angegriffen, da Verallgemeinerungen und Pauschalisierungen unter meinem Niveau sind.

Nun ist meine Frage, kennt ihr sowas?

Klingt nach Strukturvertrieb.

Daher meine Fragen:

  • Was soll genau dein Aufgabengebiet sein?
  • Welche Ausbildung wird angeboten? Versicherungsfachmann oder sogar Versicherungskaufmann?
  • Einfirmenvertretung, Mehrfachagent oder Versicherungsmakler?
  • Selbständig oder angestellt? Wenn angestellt dann mit oder ohne Fixum?
  • Haupt- oder nebenberuflich?
Yilgan 
Beitragsersteller
 25.04.2014, 02:22

Ich hatte eben schlechte Erfahrungen xD

also 1. Ich rede mit Kunden und versuch sie für uns zu gewinnen also vor allem Beratung 2. Versicherungsfachmann, Versicherungskaufmann, Fachwirt, Bachelor of Arts glaub ich 3. Versteh ich nicht. 4. Angestellt 5. Haupt und Neben ziemlich flexibel

Zudem kann man sich jetzt schon ein Team aufbauen und zusammen mit seinem Team lernen und aufsteigen. Für jeden den ich anwerbe verdien ich mit. Wenn ich dann meine Ausbildung habe kann ich zum Organisationsleiter aufsteigen und leite dann offiziell mein team.

kevin1905  25.04.2014, 12:21
@Yilgan
  1. So sollte jeder in der Branche arbeiten der Interesse an langfristigem Erfolg und geringen Stornoquoten hat. 60 Monate Stornohaftung ist lang.
  2. Wenn all diese Ausbildungsmodule angeboten werden ist dies sehr positiv.
  3. Dann schau bitte nochmal in die §§ 34 ff GewO, da du einem Kunden erklären musst ob du Vertreter, Makler oder Berater (gegen Honorar) bist, wenn dieser fragt.
  4. Angestellt im Strukturvertrieb kenne ich bisher nicht, aber gut.
  5. Meinte ich speziell auf dich bezogen wie du es handhabst.

Was mich stutzig macht ist die geschilderte Verfahrensweise.

1.Kunde Finden (Freund, Familie, Bekannte usw.)

Das klingt nach AWD, OVB oder einem anderen Strukturvertrieb.

Die behaupten immer die völlige unabhängigkeit, die liegt aber nur scheinbar vor.

Echte Unabhängigkeit hat ein Versicherungsmakler. Der eben auch eine vollständige Ausbildung hat. Sie vorsichtig, viele dieser Vertriebe wollen überwiegend die Adressen Deiner Freunde und Bekannten.

Von 100 Leuten die bei einem solchen Vertrieb anfangen, machen nur 20 % später ernsthafte Umsätze.

"Wir haben zugriff auf fast alle Versicherungen und suchen so die Individuell Beste raus."

Wie definiert ihr "die individuell Beste" ???

Die Beste für den Kunden, wegen

  • Entspricht dem echten Bedarf des Kunden
  • Gute Leistungen
  • Günstige Beiträge
  • Geringe Kosten (Abschlussgebühr, ...)
  • Von Stiftung Warentest / Finanztest empfohlen

oder die Beste für den Vermittler, wegen

  • Möglichst hohe Provision (die zahlt der Kunde, meist ohne darüber informiert zu sein)

Wenn du dir diese Frage ehrlich beantwortest, weißt du, ob du ruhigen Gewissens deinen Freunden Versicherungen aufquatschen solltest.

Yilgan 
Beitragsersteller
 25.04.2014, 02:25

Der Kunde sagt uns welche Versicherungen er hat. Er sagt und zudem was ihm im Leben wichtig ist und was er braucht. Dann noch was ihn interesieren könnte und das werten wir dann aus suchen das beste für den kunden.

Das wird dann dem Kunden präsentiert und er entscheidet ob er das will oder nicht.

Wenn er das günstigste will bekommt er das Günstigste usw.

Ich sehe keine Nachteile. Es scheint alles Perfekt...

Dies ist jetzt aber wirklich alles nur "Schein"... Nachteile gibt's doch überall - das siehst du viel zu blauäugig - wirklich!

Gruß einer ehem. Versich.maklerin

"betrüger" ist schon sehr extrem formuliert. aber grundsätzlich wirst du nur verdienen wenn du leuten zeug aufschwatzt, das sie nicht brauchen oder total überzogen für ihre situation ist. ausserdem ist es oft so, dass dem kunden zeug angedreht wird, das dem vertreter möglichst hohe provision einbringt. nicht umsonst ist es so, dass in d die meisten vollkommen überversichert sind. natürlich geht das auch nur, weil in d ein übertriebenes sicherheitsdenken vorherrscht und die vertreter deshalb oft leichtes spiel haben den kunden ängste zu erzeugen, so dass sie dann eine weitere versicherung abschliessen.

im verkauf gibt es viele bereiche, die letztlich auf abzocken abzielen. die versicherungsbranche zähle ich dazu.

annokrat

Ontario  10.05.2021, 11:44

Ich habe ein ganzes Paket an Versicherungen. D. h. einmal für meine Firma und zum anderen für meine Immobilien.

Ich habe mal vor Jahren bei einer Informationsveranstaltung einer Firma teilgenommen, die ähnlich der ist, von der du sprichst.

Da wurden hohe Provisionen versprochen. Man soll da zunächst mal die Verwandtschaft abgrasen und versuchen denen eine Versicherung zu verkaufen.

Die sollen dann alle Versicherungsverträge offenlegen und du sollst dann herausfinden, nachdem du auch weisst was die verdienen, wo noch Luft für dich vorhanden ist, denen einen Vertrag zu verkaufen. Dass die am Ende des Jahres bei einem zusätzlichen Vertrag mehr Geld übrig haben sollen, erscheint mir mehr als fragwürdig. Mitunter kommt es da bei der Verwandtschaft auch zu Verwürfnissen.

Z. B. wenn ein Schadensfall eintritt und die Versicherung nicht zahlt.

Da man sich kennt, führt das meist auch zu einem Vertragsabschluss. Wenn dann mal die Verwandtschaft durchgekämmt ist, kommt es auf die Akquise bei fremden Leuten an. Dann geht es ans Eingemachte.

Viele der anfangs Interessierten bei so einer Veranstaltung, geben nach relativ kurzer Zeit wegen Erfolgslosigkeit wieder auf.

Viele sind überversichert und viele haben aber auch Verträge wo sie glauben, ihr Risiko sei versichert, ist es aber nicht. Da gibt es seitenlange Geschäftsbedingungen mit allerlei möglichen Ausschlüssen, die werden meist von den Vertretern gar nicht angesprochen, weil es dann nicht zum Abschluss eines Vertrages kommt.

Ich habe fast alle meine Versicherungen bei einer Gesellschaft und as seit vielen Jahren. Ab und an unterhalten wir uns darüber, ob das abgesicherte Risiko noch ausreichend ist,. Z. B. bei der Anschaffung von Wertsachen.

Hatte früher schlechte Erfahrungen mit Versicherungen gemacht, weil ich leichtgläubig die Empfehlungen der Vertreter akzeptierte.

Doch mit der Zeit sammelt man Erfahrungen und weiss, wo der Hebel anzusetzen ist, wenn es um Verträge geht.

Es gibt in der Versicherungswirtschaft seriöse Vertreter die sich einen Kundenstamm erarbeitet haben. Es gibt aber auch unseriöse die nur auf Provisionen aus sind und das merkt man schon bei den Vertragsverhandlungen.

Da soll es schnell gehen, Nachteile für die Kunden werden verschwiegen. Das kann schon damit beginnen, dass ein Vertrag für das Auto im Falle eines Unfallschadens nur in einer Werkstatt repariert werden darf, mit der die Versicherung einen Vertrag hat. Gibt man das Fahrzeug in die Werkstat die schon immer das Fahrzeug betreute, dann zahlt die Versicherung nicht, wenn diese Werkstatt keinen Vertrag mit deiner Versicherung hat. Musste das schon selber erleben.

Man muss seine Risiken versichern, keine Frage. Genauestens sollte man darauf achten, bei wem und mit wem man Versicherungen abschliesst.