Verdienen Immobilienmakler wirklich so viel?
Hallo
Ich habe auf einer Website gelesen, dass Immobilienmakler in NRW angeblich 7,14% an Provision bekommen, was bei einer Immobilie von ca. 250.000€ (gehobenes Segment, aber nichts besonderes) rund 17.850€ an Provision wären. Angenommen man verkauft also 1 Immobilie pro Monat hätte man ein Jahresverdienst von 214.200€ (Brutto). Daher wollte ich fragen stimmt das? Ist das realistisch? Ich selber habe keinerlei Ahnung von dieser Branche und wenn ich das falsch verstanden habe tut es mir Leid und ob man 12 Immobilien im Jahr (für Durchschnittlich 250.000€ als Bsp.) wirklich verkauft kann ich ebenfalls nicht einschätzen.
LG
9 Antworten
Bei 7,14 % sind bereits 19 % MwSt einberechnet. diese sind also dann bereits schon mal weg
Und die Makler-Courtage kann BIS 6 % netto gehen. Das heißt noch lange nicht, dass er diese auch bekommt. Es gibt ganz sicher dann auch einen Makler, der das gleiche Objekt für 3 % vermitteln würde.
Und wer garantiert, dass man tatsächlich jeden Monat ein solches Objekt vermitteln kann? Wer bezahlt die Bürokosten und das Personal? Woher bekommt er neue Objekte?
Ja, in Einzelfällen kann ein Immobilienmakler tatsächlich viel verdienen - auch einen Lottogewinner gibt es immer mal wieder - meistens sind Makler aber nicht in der Lage so viel zu verdienen. Hierfür gibt es mehrere Gründe
1. Oftmals bekommt ein Makler nur Mandate im mittleren Segment, vielfach auch nur z. B. Miet- oder Vermietaufträge.
2. Um eine Immobilie zu verkaufen, muss ein Angebot erarbeitet werden, sind Mängel zu erforschen, sind Anfragen von Interessenten zu bearbeiten, sind Besichtigungen zu organisieren und vieles mehr.
3. In der Regel arbeitet der Makler nicht alleine, er muss einen Steuerberater bezahlen, hat Mitarbeiter für die Kunden- und Immobilienbetreuung und braucht die Zuarbeit von Architekten, Statikern oder Bausachverständigen.
4. Zu den Kosten gehören neben den Löhnen für Mitarbeiter auch die Sachkosten (Büroräume, Computer und Software, Zugänge zu Internetplattformen, Anzeigen und andere Werbung) und die Steuern, der beim Makler verbleibende Gewinn ist deutlich niedriger als der Umsatz.
Für ein Universalgenie, dass sämtliche Kniffe des Immobilien-, Gewerbe- und privaten Steuerrechts kennt, dass die Buchführung für das eigene Unternehmen und sämtliche betreuten Hausverwaltungen nebenbei erledigt, die Erhebung und Zusammenstellung von Unterlagen zur Beantragung einer Finanzierung und alle offenen und versteckten Bauschäden der zur Vermittlung angebotenen Objekte fachgerecht erkennen und bewerten kann, könnte möglicherweise die Inanspruchnahme von Zuarbeiten anderer nicht erforderlich sein.
Seit wann braucht der Makler einen Sachverständigen. Nicht sichtbare Schäden sind nicht sein Problem. Er muss auch keine Mängel erforschen. Alles was nicht sichtbar ist, ist völlig irrelevant, er darf nur nichts verschweigen.
Wenn er den Verkäufer als seinen Kunden sachgerecht beraten will, sollte er schon wissen, was dieser hat - ein Käufer sollte aus dem vorgenannten Grund sowieso den Aussagen eines Verkäufer-Maklers kritisch gegenüber stehen. Und es gibt sogar Makler, die werden von Käufern beauftragt - da weder der Verkäufer noch dessen Makler den Zustand der Immobilie prüfen müssen, muss der potenzielle Käufer dies tun, denn davon hängt ab, was die Immobilie ihm wert ist und ob er sie überhaupt kauft. Auch wenn viele langjährige Makler durchaus Erfahrungen haben, selbst viele Immobilien einschätzen zu können, nicht in allen Fällen ist dies so.
Immobilienmakler haben ja nicht nur mit dem Verkauf von Immobilien zu tun ,sondern auch mit der Vermietung einzelner Wohnungen oder Objekte. Bei der Vermietung darf die Maklerprovision maximal 2 Nettokaltmieten + Mehrwertsteuer betragen. Je nach Lage oder Leerstand in der Region und den Vorgaben des Vermieters (!), kann das schon mal einen erheblichen Aufwand bedeuten, bis es tatsächlich zu einer Vermietung kommt.
Beim Immobilienverkauf ist die Höhe der Provision frei vereinbar, es gibt keine gesetzlichen Vorgaben. In den meisten Bundesländern liegen die üblichen Provisionshöhen aktuell bei 7,14% , an denen sich meistens orientiert wird. Hier ist der Weg von Auftrag bis hin zum tatsächlichen Verkauf oftmals sehr lang und mühsam, das dauert je nach Immobilie gerne mal ein Jahr. Der Makler hat dabei mit Gutachtern, Baufirmen, Notaren, Grundbuchamt, Gerichten, Banken, potentiellen und tatsächlichen Kunden zu tun, bis es tatsächlich zur neuen Eintragung im Grundbuch kommt und der Kauf abgeschlossen ist.
Ich habe mich letztens mit einem (guten und erfolgreichen) Makler in NRW ausführlich unterhalten. Er arbeitet sicherlich sehr viel und oft zu Zeiten, in denen andere bereits seit mehreren Stunden den Feierabend genießen. Er nagt keinesfalls am Hungertuch, es gibt immer sehr starke Monate, aber auch eher schwache, in denen sein Mitarbeiterstamm, Büro etc. ebenfalls bezahlt werden müssen.
Der reine Gewinn vom Brutto muss also immer im Zusammenhang mit dem dafür entstandenen finanziellen und zeitlichen Aufwand gesehen werden, der manchmal tatsächlich hoch, manchmal aber auch eher niedrig ausfällt, denn dieselbe Provision gibt es nur bei Erfolg, egal ob der Makler dafür viel oder wenig leisten musste.
Bei der Vermietung darf die Maklerprovision maximal 2 Nettokaltmieten + Mehrwertsteuer betragen.
Je nach Lage oder Leerstand in der Region und den Vorgaben des Vermieters (!), kann das schon mal einen erheblichen Aufwand bedeuten, bis es tatsächlich zu einer Vermietung kommt.
Ich bin zu meiner Wohnung immer nur einmal rausgefahren und habe mehrere Leute eingeladen und konnte sofort vermieten, dauerte nie länger als 3 Stunden. Was da der Aufwand sein soll weiß ich nicht.
Dann hast du eentweder Glück gehabt, oder die Nachfrage übersteigt erheblich das Angebot, oder oder oder. Ein Makler hat aber nicht nur die eine Wohnung mit guterm Preis-Leistunsverhältnis und starker Nachfrage zu vermieten, sondern auch "schwer" vermittelbare Wohnungen. Dass er dabei ebenfalls Sammelltermine macht, ist normal.
Das war mehrfach so, dass die Nachfrage das Angebot übersteigt. Ich kenne ehrlich gesagt auch kaum eine Region wo es nicht so ist, es sei denn es wurde zu teuer angeboten.
Sei nicht neidisch.....jeden Monat wird nicht immer eine Immobilie, auch nicht in dieser Größenordnung, verkauft. Auch Makler haben monatliche Unkosten...
Neidisch bin ich nicht eher verwundert. Natürlich gibt es auch Monate in denen man nichts verkauft.
Bei Makler Firmen darfst du vielleicht nur 30-40-% behalten bei 250.000€ also ca. 5.355-€ davon - 35% steuern bleiben dir monatlich 3.480,75€ WOW
Du hast noch vergessen Krankenkassenbeiträge von 800Euro und RV-Beiträge, Pflege und Soli abzuziehen.
3480 Euro wäre nicht schlecht. Und Benzin geht auch noch weg. Bleiben nachher vielleicht 1500Euro.
3. In der Regel arbeitet der Makler nicht alleine, er muss einen Steuerberater bezahlen, hat Mitarbeiter für die Kunden- und Immobilienbetreuung und braucht die Zuarbeit von Architekten, Statikern oder Bausachverständigen.
Seit wann braucht er einen Steuerberater, für was? Seit wann braucht er Mitarbeiter für Kunden und Immobilienbetreuung? Das kann er selber machen. Seit wann braucht er statiker, für was?????
Die Bude wird auch ohne Statiker nicht einstürzen, wurde doch schon geplant und gebaut und für was braucht er einen Architekten?