Verbraucht eine Heizung auch Energie, wenn sie aus ist?

9 Antworten

Deine Frage ist nicht so einfach pauschal zu beantworten.

Erstens ist unklar ob diese Vermieterin die einzige Person ist, die an dem
Fernwärmenetz angeschlossen ist. Zweitens ist unklar, ob es beim
Fernwärmenetzanschluss an das Haus einen Wärmetauscher gibt, oder nicht.

Wenn es keinen gibt, dann ist der Anschluss meist so organisiert, dass da
auch im Sommer eine Mindestmege Fernwärmewasser durch läuft, also selbst wenn alle Thermostatventile auf Null stehen. Dann verdient die
Fernwärme immer Geld, wird immer eine Menge der erzeugten Energie los.

Die Fernwärmegesellschaft will möglichst immer die vorhandene Überschussenergie vermarkten, los werden!

Selbst Großabnehmer wie sehr große Fabriken müssen per Vertrag immer eine Mindestmenge Fernwärme abnehmen und bezahlen. Auch im Sommer.

So gesehen beantwortet sich deine Frage, ob eine Heizung auch Energie
verbraucht wenn sie aus ist, fast von selbst! ;-) Man müsste nur das
Prinzip der Fernwärme besser verstehen, dann würde sich manches wie von
alleine klären, erklären.

So versuchen wir nun noch den Verbrauch zu beurteilen.
Normalerweise werden zwischen 50 Watt pro Quadratmeter und 180 Watt/m³ kalkuliert. Je nachdem ob es sich um ein Passivhaus oder schlecht gedämmtes Haus handelt.

Rechnen wir mal mit 120 Watt/m³ dann ergibt das wieviel Kw für die 60 m³ ?

http://www.haustechnikdialog.de/Forum/t/30454/Faustformel-fuer-Waermebedarf

Hier ging es nur um den Heizwärmebedarf, Überschlagsrechnung.
Was noch unklar bleibt, ist welche Energiemenge liefert die Fernwärme.
Fernwärme wird durch was erzeugt ? Richtig, Müllverbrennungsanlagen und überschüssige Energie von Hüttenbetrieben.

Es werden also im Sommer keine Müllverbrennungsanlagen abgeschaltet oder die sonstigen Überschussenergielieferer. Vergisst das also nie?
Es muss also immer möglichst viel Energie von der Fernwärme bezogen werden, auch dann, wenn man die nicht braucht.

Darüber machen sich viele keine Gedanken, und sinngemäß aufgeklärt wird auch kaum jemand. ;-)

Nur wenn ein Wärmetauscher installiert ist, lässt sich eventuell etwas an
der Abnahmemenge einsparen. Wer aber ist Eigentümer des Wärmetauschers und kann den einstellen, manipulieren?

Heizungsbauer dürfen am Fernwärmenetz nichts tun. Fernwärmebetreiber haben ihre eigenen Leute.

Nein, natürlich nicht. Aus ist aus.

Aber was hat die Mieterin damit zu tun? Sie hat zu bezahlen ja auch für die Bereitstellung und sicherlich auch für die Herstellung/Bereitstellung von Warmwasser, so zumindest meine.

Nein. Aber der Wärmekostenzähler läuft auch im Sommer mit.

schleudermaxe  29.07.2016, 06:24

Was bitte ist denn ein Kostenzähler und woher weiß das Ding, was ich an Kosten und Lasten zu bezahlen habe?

krzzr  28.07.2016, 08:39

nicht, wenn er digital ist. da werden nur tatsächlich genutzt einheiten abgerechnet..

Das kommt auf die Definition von "Verbrauch", die Art der Heizung und auf das Messverfahren an.

Sogenannte Verdunstungsröhrchen sind zum Bespiel sehr ungenau. Sie registrieren nur Wärme im Raum, aber nicht ob die durch Sonneneinstrahlung oder die Heizung erzeugt wurde.

Daher kann es passieren, dass die Werte in einem Raum der überhaupt nie beheizt wurde nur unwesentlich unter denen eines Nebenraumes liegen, der beheizt wurde. In der Küche zum Beispiel reagieren solche Röhrchen auch auf die Wärme, die durch Kochen und Backen entsteht...

Elektronische Messgeräte an den Heizkörpern sind schon genauer, neigen aber zu demselben Fehler ... wenn auch nicht so extrem wie die Röhrchen.

Am korrektesten wären noch Wärmemengen- oder Durchlaufzähler. Aber auch die können bei einer defekten Installation falsch zählen. So kann es passieren, dass ein Raum trotz geöffnetem Ventil nicht warm wird und das Heizungswasser ungenutzt durch den Rücklauf abfließt.

P.S.: 2 ! KWh pro Jahr sind absolut unmöglich! Da dürfte Deine Mieterin eigentlich überhaupt nicht heizen.

Was meinst du mit "Heizung aus"? Wenn der Heizkörper auf 0 steht, dann verbraucht er auch keine Energie. Es sei denn, es wird so kalt, dass die Heizung zwangsweise anfängt zu laufen, damit es keine Frostschäden gibt.

Die Heizungsanlage an sich ist bei Fernwärme in der Regel nie ausgeschaltet und verbraucht dann logischerweise auch das ganze Jahr über Energie. Denn ein wenig Wärme "verliert" die Anlage immer und man zahlt an den Lieferanten der Fernwärme die Differenz der an- und ausgehenden Temperatur als Energie.

2 kwh für die ganze Wohnung im gesamten Jahr sind allerdings absolut nicht möglich. Ich habe eben mal nachgesehen, in meinem Vermietungsobjekt liegt der durchschnittliche Verbrauch an Fernwärme bei 59,4kwh pro Jahr pro m²! Umgerechnet auf eine 60m² Wohnung wären das also 3564kwh pro Jahr. Die 5000 bei deiner Wohnung sind also absolut realistisch, denn es kommt ja auch immer auf das persönliche Heizverhalten an.

WhoozzleBoo 
Beitragsersteller
 28.07.2016, 08:47

Danke. Die Heizungsanlage im Keller läuft natürlich, aber die Mieterin meint, sie hat angeblich ihre Heizkörper in der Wohnung das ganze Jahr nicht angehabt, also auf 0. Was doch auch wenig glaubwürdig ist. Im Winter müsste sie erfroren sein. 

Genesis82  28.07.2016, 08:51
@WhoozzleBoo

richtig, sie hat vielleicht nicht alle Heizkörper aufgedreht. Ich hab den im Schlafzimmer auch immer auf 0 und bei der Ablesung dann auch 0 Einheiten. Aber in der restlichen Wohnung das ganze Jahr nicht zu heizen kann ich mir absolut nicht vorstellen. Das würde auch auf Dauer Schimmel verursachen.