Vater möchte seine Tochter kennenlernen?
Guten Abend zusammen, mein Bruder (25) und ich (23) haben heute eine komplizierte Frage und hoffen hier Rat zu finden:
Unser Vater möchte seine Tochter, also unsere Schwester, 13 Jahre alt, kennenlernen. Dies wird von unserer Mutter und deren Freund aufs Härteste unterbunden.
Die beiden haben sich nie wirklich kennengelernt, als meine Schwester 1 Jahr alt war stellte er zu ihrem Wohl die Versuche der Kontaktaufnahme ein, da unsere Mutter uns nach den Wochenenden bei unserem Vater ausquetschte, von wegen "Wie lebt er so?", "Hat er teure Sachen gekauft?", "Wieviel Geld verdient er?", "Was macht er?", "Hat er eine Freundin?", etc. - dieses Ausquetschen wollte er unserer Schwester ersparen und lies es bleiben. Nachdem er zu Weihnachten und ihrem Geburtstag noch Geschenke vorbeibrachte, welche von unserer Mutter auf Ebay verkauft wurden, lies er es bleiben...
Nun, 12 Jahre später, sind wir gemeinsam der Meinung, sie wäre alt genug um ihren Vater kennenzulernen. Um das Ganze langsam anzugehen, folgte er ihr auf Instagram und sie akzeptierte das - wissend, wer er ist. Sie folgte ihm ebenfalls zurück und das ging mehrere Wochen, sie likte seine Bilder etc. und wir gingen von einem Interesse aus. Nach einiger Zeit fasste er sich ein Herz und schrieb ihr. Nach kurzer Zeit war es mit "gelesen" markiert.
Zwei Wochen passierte nichts. Dann kam eine Antwort, deren Wortwahl nicht von unserer Schwester kam, sondern von unserer Mutter - wir wussten es eigentlich sofort, denn so schreibt keine 13-Jährige und wir kennen ja auch unsere Mutter und ihren Schreibstil. Die Antwort war voll von den Vorwürfen und pragmatisch auswendig-gelernten Phrasen die unsere Mutter auch uns früher ständig versuchte einzuprägen.
Nun haben wir das ganze Ruhen lassen, heute beschloss ich auf eigene Faust meiner Schwester zu schreiben und nachzufragen - was soll schon passieren. Leider musste ich feststellen, dass unsere Schwester in eben jener Gehirnwäsche feststeckt und blind unserer Mutter glaubt, wie auch wir es früher taten, Bevor wir älter waren und uns selbst ein Bild von unserem Vater machen konnten.
Nun würden vermutlich viele sagen: "Na gut, wenn sie nicht will, dann lasst sie eben." - nur leider weiß sie es nicht besser und kennt eben nur die Erzählungen unserer Mutter. Wir als große Brüder machen uns Sorgen, dass sie diese Entscheidung eines Tages bereuen wird. Zudem sind wir uns sicher, dass unsere Mutter ihr mit Phrasen â la "Wenn du Kontakt zu deinem Vater hast ist dein Handy/deine Reitbeteiligung/was-auch-immer weg" kommt und sie zusätzlich unter Druck setzt.
Wir sind mit unserem Latein am Ende. Wir möchten, dass die beiden sich sehen und unser Vater die Gelegenheit bekommt, die Situation ins richtige Licht zu rücken. Wenn sie dann sagt, sie möchte keinen Kontakt zu ihm, ist es vollkommen in Ordnung.
Wir wenden uns in größter Verzweiflung und Aussichtslosigkeit mit unserer Frage an euch. Bitte helft uns, wir wissen wirklich nichtmehr weiter...
Liebe Grüße
7 Antworten
1. Eure Schwester steckt in der anstrengendsten Phase ihrer Pubertät. Bitte berücksichtigt diese Tatsache.
2. Mit dieser Vorgehensweise werdet Ihr scheitern. Denn nun weiß die Mutter, dass über Euch ein Kontakt versucht wird.
Ich würde also dazu raten das Thema in Zukunft zu lassen. Sorgt lieber für ein einigermaßen ausgeglichenes Verhältnis zu Eurer Mutter. Dann mag Eure Schwester mal zu Euch zu Besuch kommen. So kann sich die Gelegenheit dann ergeben, dass sie ihren Vater kennen lernen kann.
3. Die andere Möglichkeit für Euren Vater bietet geltendes Recht. Dazu braucht er dann anwaltlichen Beistand. Denn er kann sein Kontaktrecht zu seinem Kind einklagen. Auch gegen den ausdrücklichen Willen der Mutter und des von ihr beeinflussten Kindes.
Dann aber muss er bereit sein, diesen Kontakt regelmäßig zu pflegen und für anfallende Kosten aufzukommen.
Entsprechende Rechtssprechung ist online im Volltext abrufbar.
ich fürchte auch, das es im Moment alles aussichtslos ist.
Mein Vorschlag wäre, behaltet den Kontakt zum Vater und erklärt die Situation, damit er nicht den Wunsch verliert, seine Tochter kennenzulernen.
Meidet das Thema bei eurer Mutter und Schwester und versucht ein brüderliches Verhältnis zu eurer Schwester zu behalten.
Wenn eure Schwester etwas älter ist, wird sie vielleicht auf euch zu kommen und den Kontakt zum Vater suchen wollen.
Aber jetzt werden nur alle blocken, die Mutter sowieso, und die Tochter, weil sie zu stark von der Mutter beeinflusst ist.
Eurer gutes Verhältnis dürft ihr nicht auf Spiel setzen, damit eurer Vater den Kontakt zur Tochter bekommt.
Dann ist eben jetzt noch nicht der richtige Zeitpunkt. Aber er wird bestimmt kommen. Habt Geduld!
Alles Gute!
Gebt ihr doch noch etwas Zeit, es wird nicht lange dauern und die Neugierde siegt.
Dann kommt es halt in ein paar Jahren zu einem Treffen. Ich bin trotzdem sicher, dass euer Vater, auch dann, die Sache erklären kann.
Solange sie bei der Mutter leben muss, ist es für sie dann auch nicht einfach nach so einem Treffen.
Wir denken, dass ihr Leben bei unserer Mutter seit dieser Nachricht von ihm die Hölle sein muss.
Bei unserer Mutter leben muss sie nicht, ich würde sie sofort bei mir einziehen lassen, das wäre das letzte Problem, dass wir hätten.
Sie scheint so eingeschüchtert zu sein und die Propaganda unserer Mutter verinnerlicht zu haben, dass sie sich nicht traut, auch nur mit ihren Brüdern darüber zu sprechen - es wundert mich nicht, das selbe haben wir beide ja auch durch. Ich würde es ihr nur gern ersparen, denn sie wächst mit Lügen auf. Ihr entgeht, dass es einen Menschen gibt, der sie liebt und der sie vermisst, obwohl er sie eigentlich kaum kennt.
Unsere Schwester geht davon aus, dass sie unserem Vater egal wäre, was natürlich Blödsinn ist, aber woher soll sie es auch besser wissen.. einem Kind ist es egal, wieso du nicht da bist. Es bemerkt nur, dass du nicht da bist...
Ich verstehe schon was ihr meint, aber eure Schwester liebt halt auch eure Mutter. Je mehr ihr da jetzt unternehmt umso schwerer wird es für sie, weil eigentlich muss sie sich entscheiden zwischen jemand den sie ein Leben lang kennt und jemand fremder der ihr Vater ist. Mein Vorschlag: wartet noch ein paar Jahre, ihr zuliebe.
nun deine schwester hat nicht unrecht mit ihrer annahme: ihrem vater ist sie egal. immerhin hat er sich seit jahren um sie nicht geschert
Ihr als ältere Kinder könntet euch mit eurer Mutter zusammen setzen, ihr eure Sicht der Dinge darlegen... und auch, wie ihr ihr Verhalten aus heutiger Sicht betrachtet bzw. "bewertet", ihr schildern, wie sich das auf euer Verhältnis, Vertrauen... zu ihr ausgewirkt hat.... - und an sie appellieren, dies nicht auch noch eurer Schwester anzutun....
"Alternativ" könntet ihr der Mutter ankündigen, dass ihr zum Vater steht/ für ihn eintretet für den Fall, dass er von seinem Recht Gebrauch macht und seinen Umgang mit eurer Schwester vor dem Familiengericht einklagt...
Bietet der Mutter ggf. an, dass ihr die ersten Treffen eurer Schwester mit dem Vater gemeinsam wahrnehmt....
Ihr könntet/ solltet euch ggf. auch an das Jugendamt wenden....
deine schwester hat ein recht auf den umgang mit beiden eltern. so steht es im gesetz das ist die graue theorie.
eine annäherung könnt ihr durch gespräche mit eurer schwester versuchen. ob dies gelingt hängt davon ab, was sie sich denkt. immerhin hat sich der vater 13 jahre um garnichts gekümmert und keinen cm um das kind gekämpft. so wird es eure schwester sehen. dieser vorwurf wird auch vor gericht kommen, wenn er meint umgang einklagen zu wollen. - das wäre sein weg gegen die mutter gewesen vor 13 jahren, nicht jetzt.
das ist das einzige licht wie man die situaiton sehen wird. deine mutter hatte die jahrelange arbeit und die kosten, während sich vati um nichts kümmerte und in sein loch verkroch mit strauß in den sand taktik. statt sich auf die hinterfüße zu stellen und um das kind zu kämpfen. auch das müsst ihr realistisch einfach so betrachten, bevor ihr euren vater weiter golrifiziert.
Ich befürchte die Problematik ist nicht richtig angekommen. In dieser Hinsicht reagiert unsere Mutter quasi krankhaft und psychopathisch. Eine Kontaktaufnahme wird ohne unser Zutun niemals zustande kommen, denn unsere Mutter sitzt quasi auf ihr. Jeder Schritt wird kontrolliert. Wir sind uns nichtmal sicher, ob sie in WhatsApp nicht über Hijacking-Programme mitliest, wenn wir unserer Schwester schreiben (ihr Freund arbeitet in der IT-Branche, sollte ein Leichtes sein).