Umzug eines Diplomaten?
Hallo,
mich würde interessieren, ob sich jemand mit den Umzügen von Diplomaten auskennt. Wie sind denn die Regelungen, wenn ein Diplomat ins Ausland zieht - muss er sich selbst um eine geeignete Unterkunft kümmern - liegt diese dann ganz normal in der Stadt oder wohnt er sogar in der Botschaft bzw. auf dem Botschaftsgelände? Trägt die Kosten der Arbeitgeber oder muss der Diplomat selbst dafür aufkommen?
Und wie sind die diesbezüglichen Regelungen für die anderen Arbeitnehmer (Beamte und Angestellte) der Botschaft? Werden diese, da sie ja niedrigere Ämter bekleiden, anders behandelt oder kommt ihnen bei den Umzügen die gleiche Behandlung zugute?
Wird außerdem zwischen einem Umzug ins Ausland und einem Umzug nach Deutschland zurück unterschieden?
Ich bin über jeden Ratschlag dankbar!
Liebe Grüße
4 Antworten
Diplomaten bekommen i.d.R. die Wohnung gestellt. Meist ist es eine Wohnung auf dem Gelände. Alternativ wird es auch eine in der Stadt sein (gehobenes Viertel).
Meines wissens nach, muss der Diplommat die Wohnung auch bezahlen - bin mir hier aber nicht sicher.
Bei den Angestellten sieht es ggf. ähnlich aus.
Diplomaten sind in Deutschland immer Bundesbeamte, die nach Besoldungsgruppe bezahlt werden. Hinzu kommt bei Auslandsverwendung (was ja etwa 2/3 des Diplomatenlebens ausmacht) ein Auslandszuschlag, der sich an Entfernung und Attraktivität des Dienstortes richtet und stark schwankt. - Die genauen Zahlen sind auf www.oeffentlicher-dienst.info einsehbar.
Wenn ein Diplomat ins Ausland versetzt wird, gibt es einen 2wöchigen Urlaub, in dem man sich um eine Wohnung zu kümmern hat. Da meistens zugleich auch ein Diplomat vom Dienstort weg zieht, kann man die Wohnung oftmals tauschen.
Ob es in besonders teuren Gegenden zusätzlich Zuschüsse gibt weiß ich nicht. Doch bei den Mietpreisen in in New York (dt. Konsulat und Vertretung bei der UN) oder Paris sind enorm hoch und die Auslandszuschläge sind niedrig - wenn man gerade angefangen hat und am Ende noch im mittleren Dienst arbeitet, dann muss man sich vielleicht schon mit einer kleinen Bude zufrieden geben. Hinzu kommt, dass nicht alle gern an Diplomaten vermieten - denn aufgrund der diplomatischen Immunität vor Strafverfolgung sind ausstehende Mietzahlungen nur schwer einzutreiben.
In den Botschaften wohnt man in der Regel nicht - in besonderen Einzelfällen wie in Krisenregionen o.ä. mag das anders sein, aber normalerweise sucht man sich eine eigene Wohnung. Bei Botschaftern und Konsuln ist das wohl teilweise etwas anders, weil diese eine eigene Botschafterresidenz haben. Das sind große und repräsentative Komplexe - allerdings ist bei Botschaftern und Konsuln das Privatleben nur wenig vom Beruf getrennt, weswegen erwartet wird (so habe ich es zumindest gelesen),dass häufig ausländische, aber auch bundesrepublikanische Gäste empfangen werden - auch in den Residenzen.
Da die Botschafter/Konsuln jedoch auch in den Residenzen wohnen und mit Sicherheit private Trakte haben, nehme ich mal stark an, dass sie dafür auch Miete zahlen. So ist es z.B. auch bei der Kanzlerin - es gibt im Kanzleramt auch eine Dienstwohnung, in die Frau Merkel einziehen könnte. 500 €würde die Miete kosten.
Vielen lieben Dank für deine tolle Antwort. Schade, dass ich den Stern für die hilfsreichste Antwort schon vergeben habe - du hättest ihn auf jeden Fall bekommen. ;-)
der betroffene wird ins ausland geschickt, dort lebt er zuerst im hotel, bis eine passende wohnung gefunden wird (es kann auch eine wohnung vom vorgänger übernommen werden). die umzüge werden von uns, die steuerzahler, bezahlt...
Genau - von Ihnen allein werden alle diese Wohnungen bezahlt.
wer bist du denn, dass dich das so interessiert?
es gibt eine auslandsumzukostenverordnung, die gilt übrigens auch für bundeswehrsoldaten
diplomaten sind übrigens nichts anderes als beamte und angestellte :-0