UG (haftungsbeschränkt) insolvent / Pleite gegangen und Anzeigen wegen Betrug?
Hallo zusammen,
ich wollte euch mal fragen, ob ihr so ein Problem auch schon einmal hattet und wie es ausgegangen ist.
Ich habe im Jahre 2014 eine Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) (gleich einer GmbH) gegründet. Damaliges Startkapital war 10.000 Euro.
Leider ist die Firma im selben Jahr auch schon wieder pleite gegangen und wurde entsprechend der Gesetze wegen Vermögenslosigkeit aus dem Handelsregister auf Antrag hin gelöscht / aufgelöst.
Grund der Pleite waren mehrere Betrüge an der Firma, da ich innerhalb von kurzer Zeit, zwei Kunden (ebenfalls GmbHs) hatte, wo sich heraus gestellt hat, das diese Leistungen in Anspruch genommen haben, die diese nicht bezahlen konnten (das war bereits im Vorfeld wohl klar)... gegen diese bin ich Zivil- und Strafrechtlich vorgegangen. Das Verfahren wurde von der Staatsanwaltschaft eingestellt und trotz juristischer Beschwerde nicht fortgeführt.
Ebenfalls hat mich mein Warenlieferant (kleiner Großhändler ;-) ) "betrogen", da er Pleite gegangen ist und die Waren nicht mehr liefern konnte, obwohl er das Geld hatte. Die Firma wurde später durch das Amtsgericht aufgelöst ...
Nun war auch meine Firma pleite.
Das Problem, wie bei vielen anderen Firmen, wurden die Waren beim kleinen Großhändler gebündelt bestellt, d.h. die Kunden bestellten bei mir, ich bestellte gebündelt beim Großhändler. Daher gab es eine Lieferzeit von etwa 3-5 Werktagen, damit konnten meine Kunden leben, sie haben davon ja auch Profitiert wg. den günstigen Preisen. Dieses Prozedere war auch in meinen AGBs eindeutig beschrieben, das ich so die Waren beim Geldeingang vom Großhändler beziehe.
Nun habe ich 2014 als Geschäftsführer 8 Strafanzeigen wegen Betruges erhalten. Da wie ich selbst (also meine Firma), auch meine Kunden leer ausgingen. Die Firma war einfach nicht mehr in der Lage, den entstandenen Verlust auszugleichen.
Nun dümpelt die Staatsanwaltschaft vor sich hin. Das Amtsgericht (Registergericht) sah damals kein Verschulden der Firma und hat deswegen auch keine Strafanzeige wg. z.B. Bankrott eingeleitet, wie es sonst von Amtswegen her üblich ist.
Nun frage ich mich, wie lange sich die Staatsanwaltschaft damit noch Zeit lassen will und wie es denn damit weitergeht. Ich habe Angst, das mir vier Jahre später dadurch die Zukunft verbaut wird ...
2 Antworten
Ich kenne das von einer Firma wo ich vorher gearbeitet hatte. Diese hatte bei uns auch bestellt obwohl klar war das sie uns eigentlich nicht mehr bezahlen können. Diese Firma ging Pleite und in die Insolvenz und uns enstand ein schaden in höhe einer 6 stelligen summe. Die ganze Abwicklung hat sich 4 Jahre hingezogen bis sich da was getan hat. Solche Dinge sind nicht innerhalb von einem Jahr mal getan.
Bis das geklärt ist ob es eine "Verschleppung" war wird das auch ein wenig dauern. Zwar keine 4 Jahre bis sie das geprüft haben aber wie lange die Staatsanwaltschaft dafür braucht, das hängt von denen ab. Die meisten Anträge werden abgelehnt und das entscheidende sind die zahlen und ab wann man beschlossen hat den Betrieb einzustellen.
Sei froh, dass es solange dauert, denn damit ist die Chance groß, dass es sich totläuft und nichts passiert.
Es ist nämlich ein Trugschluss, dass das eigene Betrugsverfahren eingestellt werden müsste, wenn man selbst betrogen wurde.
Das wäre nur ein Grund zur Strafminderung, aber die Juristen prüfen die einzelnen Taten einfach nach Gesetzeslage ab und subsumieren es entsprechend.
Wenn also Jemand bei Dir bestellt hat und Du hast die Lieferung zugesagt, interessiert keinen, dass Du die Ware nicht bekommen konntest, dies aber bei Angebot/Auftrag mit Deinem Kunden nicht wusstest.
Also Geduld.
Das ein Betrug, einen Betrug an einem anderen nicht rechtfertigt, ist natürlich klar.
Es steht ja nicht mal fest, das es wirklich ein Betrug ist oder nur "Wirtschaftliches Pech"
Nach meiner Kenntnis, setzt ein Betrug ein absichtliches Handeln voraus. Das gab es nun mal nicht.
Ich beiße mir selbst im Arsch, da ich damals eine Firma gegründet habe, aber wer kann schon hellsehen ;-)
Das schlimme ist, alles ist aufgelöst, meine Firma und die mir das Genick gebrochen haben. Auch die Strafanzeigen, die ich gestellt habe.
Nur die gegen mich werden weiter geführt. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt die Absicht, irgendjemand zu schaden. Dennoch mach es mich fertig, das ich als böser Mensch hingestellt werde. Ich habe mich ehrenamtlich ein ganzes Leben für die Menschen ehrenamtlich als Rettungsassistent engagiert, natürlich hilft es mir nicht und Rechtfertig es nichts.
Es tut mir ja auch leid, andere um ihr Geld gebracht zu haben, nur ich habe mich dadurch ja nicht bereichert :-( ich habe den Eindruck, nur weil ich der letzte in der "Kette" war, der mit dem Endverbraucher zu tun hatte, muss ich alleine den Kopf hinhalten. Klar auf meiner Sicht ist das nicht Fair, aber recht hat leider auch nichts mit Fairness zu tun.
Vielleicht ist das Problem nur existent weil ich kein AirBerlin Manager war, die Straffrei herausgehen *gg*