Studienwechsel mit 26 nach 8 Semestern
Hey, ich bin grad echt am Tiefpunkt. Um vorne Anzufangen: mein Lebenslauf war bisher eigentlich recht grade. Wirtschaftsschule, durchschnittliches Abi, kfm. Ausbildung, dann BWL/VWL Studium. Damit fing es an. Ich hab das Studium begonnen weil ich kein Bafög sondern Unterhalt bekam und meine Eltern nicht mit einem "Gammelstudium" wie Soziologie u.ä. zufrieden waren, also Wirtschaft. Ich dachte Ok, passt in meinen Lebenslauf und ich kann mich im Master anderweitig spezifizieren. Nun, 8 Semester später, steh ich da, hab einen extrem schlechten Schnitt, nur Frust gehabt, mehrmals fast Nervenzusammenbrüche gehabt (ich finde die Inhalte gelinde gesagt schrecklich) und werd die nächste Klausur nicht schaffen. Ich hab mich somit fürs nächste Semester umgemeldet auf Soziologie. Ich fand Gesellschaften bzw wie diese sich wandeln und beeinflussen schon immer sehr interessant. Fakt ist aber das ich in meinem Lebenslauf ein abgebrochenes Studium hab und zwar nicht nach 2 oder 3 sondern nach 8 Semestern. Zudem bin ich mit Soziologie ja, wenn es gut läuft, erst mit 29 fertig. Ich wollte immer ein Master machen, dann wäre ich 31! Mit 29 (oder 31) + dem abgebrochenem Studium + kaum Praxis (ausser der Ausbildung und zu vernachlässigenden Nebenjobs) als Soziologe schätz ich meine Chance auf dem Arbeitsmarkt so schlecht ein, das mir noch schlechter wird. Aber ich weiß keine Alternative und würde auch gerne dies Studium machen. Hat vielleicht irgendwer einen Rat wie ich etwas sinnvolles aus dem ganzen ziehen kann oder hat irgendjemand Erfahrung mit so einer Situation und sieht das ganze nicht ganz so schwarz wie ich? Ich bin grade echt verzweifelt.
4 Antworten
Und wenn du versuchst, dein Studium irgendwie zu Ende zu bekommen und dich dann im Master mehr in deine "Wunschrichtung" spezialisierst? Du hast es ja immerhin so lange durch gehalten, bist du wirklich sicher, dass du es auf keinen Fall schaffen willst/ wirst?
Außerdem solltest du schon im Hinterkopf behalten, dass du später mal von deinem Job leben musst und das ist mit Soziologie wirklich nicht so einfach. Dann bist du vielleicht während deines Studiums glücklich - aber hinterher? Nicht dass es nur aufs Geld ankommt. Aber wenn man mit dem Studium später "nichts anfangen kann", macht einen das dauerhaft auch nicht glücklich, glaube ich.
Aber das ist natürlich nur meine ganz persönliche Meinung, da gibt es kein richtig oder falsch....
Naja du musst dir immer denken, was willst du wirklich:
Fertig studieren und dann dein Leben lang unzufrieden sein, weil du deinen Job einfach grauenhaft findest oder erst gar keinen guten bekommst, weil dein Schnitt so schlecht ist?
Oder lieber umsatteln, etwas tun was dir Spaß macht, und dich dann weiterbilden und noch mal 3 Jahre Zähne zusammenbeißen (auch wenn du dann schon 29 bist) und dafür dann einen Job ausüben können, in dem du dich selbst verwirklichst?
Ich bin jetzt 18 und mache nächstes Jahr Abi, will dann Medizin studieren, werd aber "nur" auf nen Schnitt mit 2,0 kommen. Also zu schlecht, um sofort nen Platz zu kriegen. Danach will ich auch erstmal ein Auslandsjahr machen. D.h., mit Auslandsjahr und voraussichtlicher Wartezeit von 4-5 Jahren bin ich nach dem Grundstudium auch 28 oder 29. Und ich denke, das wird es wert sein. :) Hör auf deinen Bauch!
Du kannst dich ja zur Not auch an einen Studienberater wenden, der dir mit Rat und Tat zur Seite stehen wird!
Wahrscheinlich das sinnigste was du schreibst und eigentlich auch meine Meinung, trotzdem wird das im Lebenslauf sehr schlecht aussehen, bei dir gibt es halt vernüftige Gründe, bei mir nicht, in meinem Alter sollte man selber wissen was man tut und sich nicht mehr durch seine Eltern beeinflussen lassen.
Ich kenne einen Kumpel, der ist in der Schule 4x sitzen geblieben. Er ist mit dem Studium (Bachelor) dann genau mit 29 fertig wenn alles gut geht, genauso wie du. Was soll er sagen? Er jammert jedenfalls nicht und nimmts hin so wie es gelaufen ist.
Letztendlich nehm ichs auch hin, was soll ich tun, aber Schulzeit und Studienzeit sind zwei unterschiedliche Sachen, nach 8 Semestern wechseln erscheint mir schon ganzschön hart... .
Ja, anderen geht es viel schlechter siehe Syrien...da sind deine Probleme fast schon Luxusprobleme. Ich weis, das ist ein mieser Vergleich aber betrachte es mal von der Seite.
Wir leben nunmal in einem Luxusland, daher haben die Menschen hier auch Luxusprobleme. Fakt ist aber das diese Luxusprobleme hier z.T. existenziell sind und somit eigentlich keine Luxusprobleme, sondern echte. Daher kann ich meine Situation leider nicht locker nehmen sondern nur als Bedrohlich empfinden. Wie du sleber schon schreibst, mieser Vergleich... ;).