Sind finanziell arme Menschen oft zu dumm oder unkreativ für "Gesellschaftliche Teilhabe"?

10 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Wer gesund ist und geistig beweglich wird keine Probleme mit Teilhabe haben - egal wie viel Geld er gerade zur Verfügung hat.

Ich wundere mich z.B. immer über den Internetgebrauch.

Ich kann auf youtube entweder Katzenbilder oder Unfälle von anderen Menschen anschauen oder mir ein paar Mathevorlesungen von Weitz reinziehen. Oder was anderes im Internet lernen oder eben nur konsumieren und jammern.

Ich kann mit anderen kommunizieren und gemeinsam was unternehmen - vielleicht nicht mit meinem Ex-Kollegen aber sicher mit dem Nachbarn der auch nicht viel hat.

Aber natürlich gibt es noch die die nie gelernt haben beweglich auf Situationen zu reagieren oder denen der Mut ausgegangen ist. Oder die zu dumm sind und deshalb nie was gelernt haben oder die die immer von anderen was verlangen  und nie selber aktiv werden.Und die die nicht kommunizieren können.

Egal ob selbstverschuldet oder einfach durch das Schicksal geschlagen: Diese Menschen müssen zur Teilhabe "getragen" werden - oder eben nicht. Je nach Weltanschauung.

Natürlich gibt es ein Mangelproblem über das wenig geschrieben wurde. Wenn man wenig Geld hat dann wendet man deutlich mehr Zeit auf um sparsam zu wirtschaften. Also Wege zu günstigen Geschäften, selber machen usw. Und so hat ein Hartz IV Empfänger halt nicht einfach "immer frei" sondern ein deutlicher Teil seiner Zeit geht für diese Dinge drauf.

Auf der anderen Seite frage ich mich bei der aktuellen Vollbeschäftigung wie es noch so viele schaffen im System zu bleiben.

"damit kann ja (fast) jeder studieren, oder?"

Was Du nennst, sind die öffentlichen Veranstaltungen und man kann sich weiterbilden, aber es ist kein komplettes Studium. 

Zu der Frage insgesamt: gesellschaftliche Teilhabe ist auch eine Frage des Umfelds. Wenn Du in Kleinstädten auf dem Land unterwegs bist, da gibt es nicht viel an Veranstaltungen. In den Städten ist es einfacher, da gibt es immer wieder mal irgendwelchen eintrittsfreien Geschichten. 

Es ist aber auch eine Frage des Wissens um die eigenen Möglichkeiten: viele der von Dir beschriebenen Menschen leben in einem anregungsfreien Umfeld. Wenn Du nur von bildungsfernen Menschen umgeben bist, die Weiterbildung u.ä. auch noch verachten oder die wo Du gar nicht mitbekommst, welche Möglichkeiten es überhaupt gibt, dann ist die Gefahr groß, dass man selbst in diesem Sumpf bleibt und ihn fortsetzt. Deswegen ist die Schule so ein wichtiger Faktor (der in Problemvierteln dann leider auch oft versagt): Wege aufzeigen, Möglichkeiten eröffnen, Chancen geben und die Jugendlichen ermutigen, sich auch außerhalb ihrer Welt zu bewegen.

Wer sich erstmal in seinem Stumpfsinn eingerichtet hat, kommt nur schwer heraus. 

Ich denke die Motivation für die Teilhabe dieser Leistungs- und Stressgessellschaft fehlt teilweise anhand schlechter Erfahrungen oder kritisches Hinterfragen des momentanem Systems.

die Hartz-4-Empfänger entsprechen also nicht deinen ästhetischen Vorstellungen von Armut?

also, zunächst mal haben viele Hartz-4-Empfänger gar nicht die Zeit für das Besuchen von Vorlesungen, da sie sich bewerben müssen, Vorstellungsgespräche wahrnehmen etc. außerdem kosten die Fahrkarten dorthin durchaus 3 Euro und mehr.

dass sich Hartz-4-Empfänger durchaus um ihr Äußeres kümmern (z.B. Haare färben) hat mit Würde und mit gutem Eindruck bei Firmen zu tun

warum sollten Hartz-4-Empfänger sich auf Vorlesungen weiterbilden? die meisten Hartz-4-Empfänger sind einfach informierter als Arbeiter, die 21 Uhr bei GNTM im Sessel einschlafen

IchBinPeter41 
Beitragsersteller
 01.12.2017, 17:38

Diejenigen, die so sind, wie sie im Fernsehen dargestellt werden, jedenfalls nicht - weil so arm kann man nicht sein, wenn man sich Zigaretten leisten kann. Stattdessen kann man sich einfach Aktien kaufen und damit finanziell vorankommen.

Und ich kann beim besten Willen nicht verstehen, wie rosafarbene Haare einen besseren Eindruck bei Firmen machen sollen und was es mit Würde zutun hat, sich die Haare zu färben :)

Es geht ja um die gesellschaftliche Teilhabe - und in Vorlesungen ist man mitten in der Gesellschaft, hat jederzeit die Möglichkeit, sich mit anderen Studenten zu unterhalten

Thomas19841984  01.12.2017, 23:32
@IchBinPeter41

wer will sich schon mir Studenten unterhalten? die haben an vielem Interesse, aber sicher nicht daran, mit Armut konfrontiert zu werden. Dass du glaubst, ohne Arbeit durch Aktien vorankommen zu können, zeigt mir, dass du nicht ernsthaft Ahnung hast

Schlechtes Beispiel meiner Meinung nach. Ich denke es geht auch um gesellschaftliche Interaktionen, würdest du denn mit den Gästen in Kontakt treten die dann der Vorlesung sitzen. Diese hätten außerhalb der Vorlesung keine Möglichkeit Fragen zu stellen, an den Prüfungen teilzunehmen etc...Es sind ja keine Studenten Sicher dass das keinen stören würde wenn ein Obdachloser sich da rein setzt?

Es geht z.b. darum dass für Kinder in der SChule deren Eltern nicht so viel Geld haben es problematisch wird an einer Schulfahrt teilzunehmen. Bei diesen SChulfahrten geht es ja auch viel um Bonding (Mir fällt grade kein passender Begriff auf deutsch ein) Zeit mit den anderen Schülern/Innen.

Was ausbaufähig ist ist die Information über kostengünstige Angebote, Freizeitaktivitäten, (wie von dir genannt) Lernhilfen und Nachhilfe

Man sollte auch nicht den Anschluss an die GEsellschaft verlieren

Da sieht man auch wieder welches Bild die Medien zeichnen, nicht alle Hartz4 Empfänger leben so wie von dir dargestellt.

Doch man muss schon die Vorteile/Privilegien beachten die Geld mit sich bringt und sei es auch nur das Image auch das kann Einfluss haben...

NWelche gesellschaftlichen aKtivitäten kosten denn was und welche nicht ?

Welche davon macht man eher?

Spiele abend mit Freunden, Filme abend, gemeinsam kochen,... sind günstig macht man aber eher im jüngeren Alter

Später geht man dann eher feiern,kino theater  festivals und die kosten dann doch eher was

Dazu gehört halt auch das die Ober und Mittewlschicht sich nicht von der Mittelschicht abschotten darf, mal abgesehn von sPieleabenden Diese Abschottung sieht man z.b. bei den ehe schließungen



das waren jetzt nur zusammenhangslose Gedanken

aber vllt hilft dir ja was davon

gute frage

sorry wg der schlechten Grammatik