Partner nicht ehrgeizig?
Die Frage richtet sich speziell an Menschen, die selbst einen Partner haben, der nicht ehrgeizig ist bzw. sich finanziell auf den anderen verlässt. Bei mir und meinem Mann war es so, dass ich deutlich mehr verdient habe. Er wollte unbedingt ein Haus, was wir uns irgendwie hätten leisten können. Aber eben mit Abstrichen. Ich musste auf viele Urlaube, Essen gehen und teure Klamotten verzichten. Dabei hat es mich zunehmend gestört, dass er sich bei seinen Plänen voll und ganz auf mein Einkommen gestützt hat und ich (obwohl ich mich durch das Studium gequält habe und täglich arbeiten gehe) kaum etwas von meinem Geld gesehen habe, weil er es gleich zur Seite gelegt hat. Wenn ich ihn darauf angesprochen habe, dass ich mir wünschen würde, dass er mal ein bisschen was aus sich macht, sich einen anderen Job sucht (der jetzige ist nicht krisensicher und steht auf der Kippe), oder studiert, kam nichts. Am Ende habe ich ihm noch die Bewerbung geschrieben. Als er Kinder wollte kam es zum Eklat, weil ich gesagt habe, dass er sich dann einen Job suchen muss, von dem wir beide - und dann das Kind - leben können. Er hat mich daraufhin als Schickimickibraut und als geldgeil betitelt. Wie seht ihr das? Ist es zu viel verlangt, dass der Partner ein wenig Ehrgeiz zeigt? Er kann sich doch nicht bei der Verwirklichung seiner Träume nur auf mich verlassen. Mein Traum wären ein bis zwei coole Urlaube im Jahr gewesen, aber das ging nicht, weil er mein Gehalt für das Haus verplant hat. Am Ende ist unsere Beziehung in die Brüche gegangen. Es war nur ein Thema von vielen. Trotzdem lässt es mich nicht los. Was sagt ihr dazu?
7 Antworten
Auch in einer Partnerschaft sollte man dem Partner nicht die alleinige Verwaltung des eigenen Einkommens überlassen. Wieso hast du das zugelassen?
Es ist nicht die Frage, ob es "zu viel verlangt" ist, dass dein Partner aktiv beim Geldverdienen mithilft, sondern du kannst frei entscheiden, was du dir wünschst. Gerade wenn man sich Kinder wünscht, ist es sehr sinnvoll, finanziell gut abgesichert zu sein.
Achte in Zukunft darauf, deinem neuen Partner nicht zu ermöglichen, wichtige Dinge deines Lebens so zu beeinflussen, dass du darunter leidest.
Da hast du recht. Das Gleichgewicht zu finden zwischen Selbstständigkeit und Gemeinsamkeit ist in jeder Beziehung ein Balanceakt. Dich hat es mit deinem Expartner beim Geld erwischt. Wieso hängt dir das jetzt noch so nach und wie können wir dir genau helfen? Möchtest du gerne loslassen, damit du dich auf die Zukunft konzentrieren kannst und dich auf empathischere, sympathischere und erfolgreichere Männer freuen?
Es gibt auch das Gegenteil, also Männer, die sich für ihren Beruf zerreißen und deshalb kaum zu hause sind. Das ist auch nicht so prickelnd.
Du bist so naiv.
Das Problem ist nicht der mangelnde Ehrgeiz und die verschiedenen Lebensträume deines Ex-Mannes.
Das Problem ist, dass du scheinbar freiwillig und widerstandslos dein Geld abtrittst. gerade dann, wenn ihr euch nicht einig seid - getrennte Konten belassen und entweder ein Haushaltskonto einführen, auf den jeder eine Summe überweist. Oder sonst klar regeln, wie viel des Einkommens gemeinsam genutzt werden.
Aber obwohl man der Mehrverdiener ist und nicht hinter den Träumen des Parnters steht, auch noch die Konten aufhalten wie ein Goldesel, ist halt einfach Dummheit. Du hättest auf gar nichts verzichten müssen, was du dir normal leisten kannst, wenn du einfach nur lernst, Nein zu sagen und für deine Wünsche einzustehen.
Die Frage ist umso schlimmer, da ich noch die anderen Fragen von dir kenne, in der es um die Trennung und sein anschließendes Verhalten geht. Wie gesagt, wie kann man nur so doof und naiv sein. statt seine Beweggründe zu hinterfragen, solltest du mal mehr an deinen Einstellungen arbeiten.
weil er mein Gehalt für das Haus verplant hat.
Und du hast es offenbar lange auch zugelassen.
Entweder man ist ein Paar und plant gemeinsam die Zukunft und steht füreinander ein oder eben nicht. Aber wenn es mich dermaßen stört, dass mein Partner "mein" Geld für seine Träume nimmt, dann schiebe ich doch einen Riegel davor?!
Bei uns gab und gibt es immer ein "wir". Und ja, ich habe einen engagierten Mann an meiner Seite, der mit über 40 noch studiert hat um beruflich vorwärts zu kommen. Allerdings nicht weil ich das etwa wollte, sondern weil er es so haben wollte. In unseren Anfangszeiten war ich die Großverdienerin, das Geld wurde zusammen geschmissen und dann besprochen was angeschafft wurde und was noch Zeit hat. Hätte ich allerdings das Gefühl gehabt, dass unsere Lebensplanung zu weit auseinander triftet oder er versucht hätte "mein" Geld nur für sich zu beanspruchen, dann wären wir schon längst wieder geschieden.
Aber wenn man Träume hat die ein finanzielles Polster erfordern, dann müssen eben Beide etwas dafür tun, wenn das Geld von einem nicht ausreicht. Vielleicht warst du in deinem Verhalten auch einfach zu vorwurfsvoll und er fühlte sich überfordert durch dich?! Jedenfalls hast du es ja über einen längeren Zeitraum zugelassen, so dass deine Beschwerde auf Unverständnis traf. Und so ganz unschuldig bist du an der Sache ja nun nicht. Du hast ihn so kennen gelernt, es ertragen, nicht wirklich was dagegen gemacht und und das Ende vom Lied kennst du nun...
Hmm, ich kenne das. Nicht im selben Thema wie Du. Mein Expartner war eher lethargisch. Hat sich um nichts gekümmert. Wenn ich Urlaub hatte, hat er erwartet, dass ich mich um Dinge kümmere, die endlich mal gemacht werden müssen. Wenn er Urlaub hatte, ist er nicht mal mit aufgestanden wenn die Kinder in die Schule mussten. Gartenarbeit und Co: wozu die Mühe? Wächst eh alles nach.
Er hat selbst viel gearbeitet. Konnte man nichts sagen. Aber sein Gehalt verschwand irgendwohin. Ich hab das erst gemerkt, als regelmäßig Gerichtsvollzieher bei uns klingelten. Mein Gespartes ging dann für Luxus drauf. Allerdings nicht das, was ich gerne gehabt hätte. Sondern eher für einen Roller, den er wollte. Einen Laptop, den er unbedingt "für die Arbeit" gebraucht hat usw.
Ich sag mal so: er ist mein Expartner! Auch an solchen Dingen kann es eben scheitern. Es muss nicht immer Betrug und Co sein. Kleinigkeiten, die einen aufreiben. Und ich verstehe Dich da voll und ganz
Naja theoretisch... Ist das nicht Sinn einer Beziehung? Das gegenseitige unterstützen? Entsprechend gehört das finanzielle auch dazu.
Ehrgeiz zu verlangen wird schwierig. Zumal sie nur von einen selbst kommen kann. Man weiß ja worauf man sich in der Beziehung eingelassen hat.
Das einzige was man verlangen kann ist das man sich nicht komplett auf einen ausruht. Also arbeiten geht. Seinen Beitrag eben leistet. Wenn dieser aber nur einen einfachen Job ausüben will dann ist es eben so.
Es wäre auch vollkommen ok zu sagen ich bleibe auch als kann zuhause und kümmere mich um den Haushalt.
Also alles in allem. Ehrgeiz hat man oder nicht. Verlangen und erwarten kannst du nicht und darfst du nicht.
Das ist gut gesagt. In der Realität nicht einfach, aber gut.