Schulden bei Klarna?
Hallo,
ich habe mir letztes Jahr etwas auf Wish.com bestellt. Die Lieferung kam nicht zum geplanten Zeitpunkt an und ich habe die Ware nie erhalten. Später bin ich in ein anderes Land gezogen. Ich habe dann immer wieder Zahlungsaufforderungen von Klarna und später auch Schreiben von einem Inkassoservice erhalten per Mail. Die Zahlungsforderung wurde vom Warenwert von 2 Euro + Versandkosten auf 58 Euro angehoben. Ich habe damals auf den Rat der Community hier gehört und mich nicht mehr dazu geäußert und auch nicht gezahlt. Es hieß, dass die Sache dann von selbst erledigt wäre und sie wegen so einem Betrag nicht den Weg zum Gericht auf sich nehmen. Das Konto auf Wish habe ich (glaube ich) inzwischen auch gelöscht. Dann war über ein Jahr nichts mehr.
Jetzt habe ich wieder eine E-Mail bekommen von einem Rechtsanwalt der die Schulden eintreiben will. Inzwischen ist es ein Betrag von über 100 Euro (von damals 2 Euro Warenwert plus Versand von glaube ich 3 Euro). Die Mail ist vom 25.07.2018, habe sie aber jetzt erst gesehen, da sie im Spam-Ordner gelandet ist wie all die anderen Mails vom Inkassoservice vorher auch. Jedenfalls schreibt der Anwalt, dass ich bis 02.08.2018 diese Schulden eben begleichen soll, da er die Sache sonst an das Zivilgericht weitergibt zur gerichtlichen Eintreibung bei einem Zivilgericht (weil sie im Spam-Ordner gelandet ist habe ich sie nicht rechtzeitig bemerkt.
- Soll ich bezahlen? Ich habe die Ware wie gesagt nicht erhalten. Kann auch inzwischen auch nicht mehr nachschauen ob sie automatisch vom Postdienst zurückgeschickt wurde, da ich meines Wissens das Konto gelöscht habe, aber da die immer noch darauf rumhacken ist es vermutlich nicht zurückgeschickt worden oder ging verloren, was auch immer. Ich sehe es jetzt jedenfalls, nach über einem Jahr, nicht ein etwas zu bezahlen was ich nicht erhalten habe. Zumal zu diesem Wucher inzwischen.
- Die haben wohl nur meine E-Mail Adresse und die dortige Adresse wo die Ware eigentlich hätte hingeschickt werden sollen. Ich war dort aber nicht offiziell gemeldet, da ich nur für wenige Monate dort war und mich nicht melden musste, sodass die meine aktuelle Adresse nicht haben können. Von meinem damaligen Vermieter habe ich jedenfalls nichts gehört, dass ich irgendwie Post bekommen hätte diesbez., weiß aber auch nicht wie verlässlich er ist und ob er mir das sagen oder nachschicken würde. Wie groß ist die Gefahr dass die das an ein Gericht zur Eintreibung weitergeben bzw dass die dann wie auch immer meine richtige aktuelle Adresse rausfinden und mich dann verklagen wegen diesen 100 Euro? Auf eine gerichtliche Verhandlung habe ich so gar keine Lust, da ich mich ja im Recht sehe, aber auch nicht nachweisen kann, dass ich die Ware nicht erhalten habe. Wie ist da die Rechtslage? Gelten diese ganzen E-Mails als zugestellt? Sie können ja nicht nachweisen, dass ich die tatsächlich gelesen habe, da sie außerdem im Spamordner gelandet sind und dadurch jetzt auch die Zahlungsfrist verstrichen ist.
Danke!
5 Antworten
Die Zustellung der ware muss nachgewiesen werden.( deine Unterschrift beim Zusteller)
Wir haben August 2018 , Deine Bestellung ist vom letzten Jahr und ra Mumm schickt nur eine E-Mail.
Klagefreude sieht anders aus
Es bleibt dabei : Die Zustellung muss nachgewiesen werden.
Schreibt der RA irgendwas über eine warensendung ?
Gab es vorher eigentlich post von Coeo inkasso bzw mumm ?
Es gab vorher Mails von KNP Inkasso. Keine Post, weil die meine aktuelle Adresse auch gar nicht haben. Als ich darauf die Forderung förmlich zurückgewiesen habe war 1 Jahr Ruhe und jetzt kommt dieser Anwalt daher und hat die Forderung von damals nochmals verdoppelt. Aus 2 Euro sind inzwischen über 100 Euro geworden.
2 € war die Hauptforderung ???
Ja, also das Produkt hat 2 Euro gekostet plus ca. 3 euro Versandkosten. Daraus wurden nach der ersten Mahnung 58 Euro. Obwohl man meines Wissens nach nur Porto und Papier berechnen darf. Und der Anwalt hat jetzt rund 100 Euro daraus gemacht. Also steht in keinem Verhältnis zum ursprünglichen Wert.
Dir kann uberhaupt nichts passieren :
Vermutlich beinhalten die 58 die Gebühren des Ext Inkasso Büro und der ra haut nochmal einen 40 RR oben drauf.
Gem BGH Urteil aus 2005 sind Inkasso UND Ra Gebühren ( also beides zusammen) in der selben Sache grundsätzlich nicht Durchsetzungsfähig. Da dies der RA und klarna auch wissen wird dies nicht ein geklagt.
Klarna hat noch nie WG Inkasso gebühren geklagt
Unabhängig von dem fehlenden Nachweis für die Sendung und dem niedrigen Warenwert ist allein schon WG den nicht Durchsetzungsfähigen Verzugsschaden ein klage extrem wenig wahrscheinlich.
Ich würde nicht reagieren.
Du hättest dich rechtzeitig über Wish darum kümmern müssen und auch verfolgen müssen, dass die Klarna Zahlung storniert wird.
Jetzt wirst du es wohl zahlen müssen
Für niemals zugestellte Waren muss auch niemand bezahlen. Wire kommst du auf den Blödsinn?
Ja, da hast du Recht. Aber da muss man auch bei Wish bescheid geben, dass nichts angekommen ist ;)
Die ändern dann die Rechnung bei Klarna.
Schon öfter selbst so gemacht ;)
Textvorschlag "Werter Anwalt. Ich weise die Forderung vollumfänglich zurück. Die bestellte Ware ist nie bei mir eingetroffen. Sie glauben doch nicht im Ernst, dass ich jemals bezahle, was ich nie erhalten habe? Im übrigen stelle ich in Aussicht, gegen die Mitarbeiter des Inkassos und gegen Sie Strafanzeige wegen gewerblichen Betruges und Nötigung zu erstatten. Sie wissen sicher, was ich mich einer 'verbotenen Kostendopplung' meine. Ansonsten wünsche ich Ihnen viel Spaß vor gericht und bei dem versuch, eine Forderung zu begründen, die offenbar auf Betrug des Warenversenders basiert. Ich diskutiere hier auch nicht und lasse mich nicht durch weitere Bettelschreiben einschüchtern."
Damit ist dann aber auch alles gesagt. Vor gericht müssten sie beweisen, dass die Ware zugestellt wurde. Das werden sie aber nicht können.
Danke? Soll ich aber auf die Mail wirklich noch antworten? Zahlungsfrist ist ja eh wieder verstrichen und ich will denen nicht noch mehr Vorlagen geben mich weiter zu belästigen wenn sie wissen dass ihre Mail wirklich angekommen ist. Sollte ich warten ob noch was kommt und darauf dann mit deinem Text antworten?
Versteckspiele und anderer Kram ist einfach nur albern. Es empfiehlt sich, sich einmal klar zu positionieren. Alleine auch schon, um Schufa-Einträge zu vermeiden. Ich weiß nicht, ob du das am Anfang mal gemacht hast.
Ich hab dem Inkasso sowas geschrieben daraufhin war ja auch ein Jahr Ruhe und jetzt kommt der Anwalt.
Irgendeiner hat halt die alten Mahngeschichten durchforstet. Das ist normal in der Branche. Hin und wieder zahlen einige " Sünder" Eine Email kostet nichts
Danke für die Bewertung !
Ich kenne mich mit der Rechtslage nicht aus.
Ich in so einer Situation würde aber all meine Emails zusammensuchen, in denen ich mich beschwert habe, dass ich die Ware nicht erhalten habe. Damit hättest du zumindest etwas vorzuweisen. Im Notfall vllt auch deine Frage/n hier.
Ich finde es aber komisch, dass ein Rechtsanwalt Mails schreibt. Kommt sowas nicht schriftlich per Post? Wenn der Verkäufer deine alten Daten hat, dürfte es für einen Anwalt doch auch nicht schwer sein deine Adresse bereits ausfindig gemacht zu haben. Oder soll das jetzt normal sein, dass Anwälte Mails schreiben?
Viel Glück!
Ich weiß es nicht, ich bin schließlich in ein anderes Land gezogen. Ich weiß nicht wie weit die da gehen.
Ok. Hoffe du findest guten Rat!
Danke hoffe es auch. Klarna ist einfach so unseriös und finde die Mahngebühren lachhaft. Denke nicht dass die damit vor Gericht durchkämen.
Es existiert kein einziges AZ in den Urteilsdatenbanken da eine Klage expl wg der coeo inkassogebuhren selbst im verzugsfall wenig erfolgsversprechend wär
Jetzt bitte nochmal leserlich.
Hast Du reklamiert, dass keine Ware gekommen ist? Das geht aus der obigen Schilderung nicht hervor, ist aber wichtig.
ist aber wichtig.
Es wäre nett, aber nicht unbedingt so wichtig. Es mag immer Diskussionen über Folgekosten geben, aber im Endeffekt ist der Händler ja verpflichtet, den Zugang der Ware zu beweisen. Kann er das nicht, muss auch nichts gezahlt werden.
Dieser Beweis ist regelmäßig schwer zu erbringen. Bei Warensendungen sowieso, aber auch bei Paketen wird ja nur der Zugang irgendeiner Sendung, nicht aber der Inhalt dokumentiert.
Nicht erhaltene Ware sollte unverzüglich reklamiert werden.
Sollte es vor Gericht gehen, wird der Richter aber vielleicht schon fragen, warum einem erst ein Jahr später einfällt, dass man keine Ware erhalten hat. Als Anspruchsgegner würde ich hier mit einem Verstoß gegen den Grundsatz von Treu und Glauben, hier 'venire contra factum proprium', argumentieren. Die sog. Verwirkung wäre eine rechtsvernichtende Einrede und grundsätzlich von Amts wegen zu berücksichtigen.
Sollte es vor Gericht gehen, wird der Richter aber vielleicht schon fragen, warum einem erst ein Jahr später einfällt, dass man keine Ware erhalten hat.
Nö. Die Beweislast bleibt beim Händler, dass er (irgendwas) zugestellt hat.
Die Diskussion würde erst blöd laufen, wenn der Händler eine Zustellung mit Unterschrift des TE nachweist. Dann kommt man in Erklärungsnot, warum man das erst mal ignorierte und ob das nun nur Schutzbehauptungen sind, dass das Paket leer war o.ä.
Kann ich ehrlich gesagt nicht mehr sagen, ich habe das Konto gelöscht, da ich nach dieser Sache dort nichts mehr bestellen wollte und nachdem ich einige Monate abgewartet hatte und nichts mehr kam vom Inkasso dachte ich es wäre erledigt und ich könnte das Konto löschen. Nun kam halt doch wieder was, obwohl ich geschrieben hatte, dass ich die Forderung vollumfänglich zurückweise und mit der Weitergabe meiner Daten nicht einverstanden bin (wie mir hier von einem Nutzer geraten wurde). Darauf kam eben nichts mehr.
Die Mail kam von einem ausländischen Rechtsanwalt da ich zu diesem Zeitpunkt im Ausland war und mir dahin die Bestellung eben geliefert hat. Die kam aber eben nicht an und irgendwann musste ich halt wieder umziehen. Habe dort auch mehrmals bei der Poststelle nachgefragt ob was angekommen sei für mich da es in der App hieß dass es da sei. Aber es war nichts für mich da auf der Poststelle...