Rost im Leitungswasser was können wir tun?

Möglicherweise gibt es in der Wasserleitung zur Küche eine Stück tote Leitung, also eine Leitung die nicht durchspült wird, z. B. weil früher mal ein Wasserhahn, Waschmaschinenanschluss oder sowas dran war.

Wenn man an der Küche einen Wasserhahn hat, von dem man große Mengen Wasser mit gutem Druck entnehmen kann und ihn voll aufdreht, kommt dann oft schubweise Wasser mit sehr viel Rost/Dreck raus. Die starke Strömung und Verwirbelungen reissen dann das in dem toten Leitungsstück länger stehende Wasser mit heraus. Auf diese Weise kann man testen und einschätzen, ob eine Totleitung als Ursache in Frage kommt.

Der Mangel ist der Vermieterin zur Kenntnis gelangt. Sie hat zwar durch untaugliche Maßnahmen dem abzuhelfen,versucht, aber vergeblich. Es besteht deshalb Anspruch auf Mietminderung ab dem Tag der Inkenntnissetzung. Da nur eine Zapfstelle (Küche) betroffen ist (ist das eine gesonderte Zuleitung mit massiven Rostschäden?) Minderung nur um 10% (der Bruttomiete), wären alle Zapfstellen betroffen, wären 20% möglich (Urteile vom AG Görlitz). Das bis zu 6 Monate rückwirkend (nach Bekanntgabe). Das teilst du der Vermieterin nochmals schriftlich mit.

Tut sich zur Verbesserung im nächsten Vierteljahr nichts, darfst du gerne zusätzlich zur Mietminderung noch über 20 weitere Prozent der Miete das Zurückbehaltungsrecht zwecks Erhöhung des Druckes auf die Vermieterin das Zurückbehaltungsrecht ausüben. Der Zurückbehalt ist aber im Gegensatz zur Mietminderung nach Abstellung des Mangels nachzuzahlen.

Habe mir am großen Monitor die Bilder angeschaut. Da ist nicht nur Rost sondern auch Sand zu sehen. Das spricht für einen Eintrag aus dem Wasserleitungsnetz.

Dass das nur in der Küche auftritt, könnte an unterschiedlichen hydraulischen Gegebenheiten liegen, z. B. dass der Badstrang viel länger ist, in ihn eben weniger Dreck eingespült wird etc.

Würde auf jeden Fall mal beim Wasserwerk / Gemeinde um Rat fragen.

Die Grünbeck-Anlage kann gegen Rostbrösel und Sandkörner selbst nichts ausrichten, dazu bräuchte es Filtersysteme.

Es ist tatsächlich so, dass sich in den Rohren im Lauf der Zeit ein Belag absetzt, der im Grunde dafür sorgt, dass die Rohre selbst gar nicht rosten können oder Rost nicht freigesetzt wird. Wenn die Grünbeck-Anlage nun drei Monate braucht, wird Euch wohl nichts anderes übrig bleiben, als bis Anfang Oktober zu warten. Bis jetzt sind im Übrigen noch keine zwei Monate vorbei, sondern seit Anfang Juli nur 6 Wochen.

Wenn Ihr für die Übergangszeit Wasser zum Kochen braucht, holt Euch das eben vom Bad. Wo ist das Problem? Falls Du Befürchtungen hast für Deine schwangere Frau, empfiehlt es sich tatsächlich, Wasser im Supermarkt kanisterweise zu holen. Dabei würde ich aber vorschlagen, jedes Mal eine andere Marke zu wählen und nicht immer das Gleiche. Denk aber auch daran, dass die Kunststoffbehälter nicht unbedingt gesünder sind, als Rost im Trinkwasser. Vielleicht wären Glasbehälter noch am Besten.

Wenn Ihr zum Anwalt geht, was kann er machen? Bis er was erreicht hat, ist Deine Frau nicht mehr schwanger.

Rohrleitungen auszutauschen, die unter Putz verlegt sind, kann sehr aufwändig sein. Womöglich muss Eure Küche teilweise ausgebaut werden und dann gibt es viel Dreck. In der Zeit bliebe Euch wiederum nichts anderes, als Wasser vom Bad oder vom Supermarkt zu holen.

Außerdem muss die Vermieterin erst einmal einen Handwerker dafür bekommen. Derzeit herrschen nahezu überall sehr lange Wartezeiten.

Die Wohnung jetzt zu kündigen, um in zwei bis drei Monaten woanders einzuziehen, kann auch ein Problem sein. Erst müßt Ihr eine passende Wohnung finden. Erst dann könnt Ihr kündigen. Dann folgt der Umzug und das alles während der Schwangerschaft? Das kann auch eine hohe Belastung für Deine Frau sein.

Also: Abwarten bis Anfang Oktober und die Zeit überbrücken mit Wasser vom Bad oder Supermarkt.

Noch ein Tipp: Wasser aus der Küche abfüllen und zum Prüfen ins Wasserwerk geben. Kann sein, dass sich dann recht schnell was tut.

Das sieht nach massiven Rostschäden Eurer Wasserrohre aus. Wasserrohre sind aus verzinktem Stahl. Wenn die Zinkschicht weg ist, dann wird der blanke Stahl der Rohre schön langsam rostig und systematisch vom Wasser zerfressen.

Ich hab mir soeben die Grünbeck Wasseraufbereitungstechnologie angeschaut und würde mich sehr wundern, wenn man damit das Problem lösen könnte. Denn es geht ja nicht nur darum, die Rostpartikel aus dem Wasser zu filtern, sondern auch und in erster Linie darum, ein Weiterrosten des Rohrs zu verhindern, sonst habt Ihr eines Tages eine schöne Bescherung in Form eines Wasserrohrbruchs.

Mir ist keine Methode bekannt, mit der man ein angerostetes Wasserrohr nachhaltig sanieren könnte. Eine zufriedenstellende Lösung kann man nur durch den Austausch des betroffenen Wasserzulaufs zur Küche bzw. zum Küchenauslasshahn erreichen.

Also: Baustelle in der Küche (und eventuell auch in den angrenzenden Räumen). Keine sehr erbauende Nachricht :-(