Rehabilitationspädagogik aussichtslos
Hi Ich hab momentan Semesterferien. Ich studiere in Dortmund rehabilitationspädagogik und komme jetzt ins 2. Semester. Ich bin schon 23 und habe das Fach durch eine Berufsberatung gewählt. Ich finde es aber eher uninteressant. Also genauer gesagt ist es ein Witz: man hat kaum Uni bzw. Kurse und seltsame Fächer. Ich finde den gesamten Studiengang auch irgendwie sinnlos.aber das tut ja nix zur Sache.
Ich fand es anfangs natürlich interessant weil man angeblich soviel damit machen kann. Doch iwann fingen sogar die Dozenten an uns Studis auszulachen. Sprüche wie :" als Rehabilitationspädagoge kann man später eh nicht leben!" Oder "Sie können bei Aldi an der Kasse mehr verdienen! " sind an der Tagesordnung. Ich hab dann mal gegoogled und war entsetzt wie wenig Stellen es gibt und wie mies die Bezahlung ist. Zum Glück kann man mehrere Master machen. Doch meine Motivation zur Uni zu gehen sinkt immer mehr. Ich war letztes Semester schon kaum da (hab aber alles gut bestanden^^). Ich weiß es klingt eher so als hätte ich 0 Bock, aber eigentlich habe ich totale Zukunftsangst. Ich habe Angst später viel zu wenig zu verdienen. Also dass das studieren umsonst war..:'( Ich wohne mit 23 noch Zuhause und hab schlaflose Nächte, weil ich mir vorstelle mir keine eigene Wohnung leisten zu können... Ich schlafe sehr schlecht und habe auch Bauchschmerzen wenn ich zur Uni fahre. Die Studienberatung und eine Job Choachin (Bekannte meiner Mutter) raten mir NICHT abzubrechen aufgrund meines Alters und weil ich mit einem Bachelor einen Abschluss erwerbe. Sie haben ja auch recht. Daa Studium abzubrechen wäre mehr ala nur dämlich. Ich hätte dann auch nichts außer Abitur, bei einem Abbruch. Meine Eltern, meine Freunde und mein Freund sehen das alles eher gelassen. Sie meinen ich würde meinen Weg ja schon finden. Und es gibt ja Weiterbildungen etc. Meine Eltern würden mir auch alles finanzieren. Aber ich bin seit diesem letzten Semester einfach nur noch frustriert. Ich hatte vorm Studium zwischen Rehapädagogik und Pädagogik geschwankt. Aber von Pädagogik habenn mir alle abgeraten. Und mittlerweile bin ich auch froh nicht Pädagogik gewählt zu haben, weil meine Bekannten arbeitslos sind oder innem LKindergarten jobben.
Hat jemand vielleicht Tipps für mich? Meine Eltern meinten nämlich, dass ich im Internet vielleicht erfahrene Menschen finden könnte, die mir etwas Mut machen können. Viele meiner Freunde haben iwas studiert und arbeiten in ganz anderen Bereichen und verdienen auch ganz gut. Ich denke mir fehlt einfach der Optimismus :/
4 Antworten
Hallo Nala, auch wenn die Antwort ein bisschen später kommt: Ich bin seit 2006 Dipl.-Rehapäd, habe also noch den "alten" Studigang an der Uni Dortmund erlebt. In den ersten Semestern wurde mir zuerst auch mulmig, weil alles so abstrakt, wenig praxisorientiert und chancenreich aussah. Nach einem wirklich nicht gut bezahltem Einsteigerjob in der Psychiatrie bin ich inzwischen seit 6 Jahren in der beruflichen Reha gelandet und froh, Rehapädagogin zu sein. Alle Freunde aus dem Studium, zu denen ich noch Kontakt habe, sind ebenfalls gut in verschiedensten Bereichen (Frühförderung, Uni, Rehaklinik, SPFH, Berufskolleg....) untergekommen. Insofern ist der Beruf, wenn auch nicht immer TOP bezahlt, bei vielen Institutionen, Verbänden etc. bekannt.
Vielleicht hilft's dir ja ein bisschen. ...und ich war zum Studibeginn übrigens auch 23 Jahre alt.
Viele Grüße
Hallo caja78,
Vielen Dank für deine Antwort. Mit einem Diplom hatte man bessere Chancen. Zumal der Diplomstudium noch schwerpunktmäßig angelegt war... jetzt hatte man nur von allem ein bisschen und kaum uni... ich hatte immer nur 6-7 Veranstaltungen in der Woche und wurde oft ausgelacht und von Arbeitgebern nicht ernst genommen, weil sie es nicht verstehen konnten, warum das Studium so wenig Veranstaltungen hat. Ich hatte dadurch auch endgültig keinen Bock mehr, weil ich keine Lust hatte Behinderten den Po abzuwischen oder unter der Brücke zu landen. Zumal nur noch Veranstaltungen zur Ethik und Inklusion angeboten worden sind. Richtig überflüssig. Mir fehlte einfach eine klare Struktur bzw. Mehr Inhalte und Bereiche. Ich hatte das Gefühl einfach NICHTS zu lernen. Und Gehälter sind mehr als nur schlecht. da lohnt sich das Verschulden fürs Studium nicht...
Ich hab das Studium abgebrochen und eine Ausbildung zur Industriekauffrau bekommen, die nächstes Jahr im März beginnt. Dadurch verdiene ich mehr und habe bessere Chancen.
Hallo Nala90, ich bin gerade während der Suche nach einem Praktikumsplatz auf deine Frage gestoßen. Zuzeit studiere ich (noch) im 1. Semester Rehapäd. an der TU Dortmund und kenne deine Ängste und Sorgen nur zu gut! Mich beschäftigt ebenfalls die Frage was mache ich damit eigentlich?! Des Öfteren habe ich das Gefühl, dass selbst die Dozenten/ Professoren dies nicht so recht wissen. Meine Motivation zur Uni zu gehen oder etwas dafür zu tun liegt im Keller, da ich nicht weiß wofür ich das tun soll. Ich wollte mit Kinder arbeiten, die psychisch auffällig oder motorisch eingeschränkt sind, doch ausgelegt scheint mir das Studium fast nur auf körperliche Behinderung und auf "Inklusion", dieses Wort fällt nämlich in jedem zweiten Satz. Die Ausschreibung bzw. Beschreibung des Studiengangs der TU Dortmund spiegelt leider nicht die Vorlesungsinhalte wieder.
Jedoch muss man dazu sagen, dass der Studiengang an sich noch nicht lange angeboten wird und nicht überall studierbar ist (Dortmund, Berlin, Köln). Im "Zentrum für Psychomotorik (ZIP)" in Dortmund sind einige angestellt, die Rehapädagogik studiert haben. Ich denke, dass der Studiengang noch nicht so bekannt ist und es deswegen schwierig erscheint darin Fuß zu fassen.
Wenn du eine Vorstellung hast mit wem (Kinder, Jugendliche, alten Menschen) und in welchem Feld du arbeiten möchtest, erleichtert das sicherlich. Du kannst dann in mehrere Bereiche durch Praktika reinschnuppern und für dich ausmachen ob das etwas für dich ist.
Ich denke nicht, dass dir diese Antwort sonderlich weiterhilft, aber ich finde es reicht auch manchmal zu wissen, dass man nicht alleine ist :)
PS: Ich habe einen in meinem Semester der ist schon 26, also kein Grund zur Übersorge! ;)
Hm schwer zu sagen. Ich wollte natürlich Menschen helfen. Aber wie dqw so ist muss man das Studium erstmal kennenlernen. Ich fand den Bereich der beruflichen Reha ganz interessant! Aber es ist schwer zu sagen...
Was war den dein Ziel als was du denn nach dem Studium arbeitest?