Rat,Hilfe,Pflegekind
Hallo! Mein Mann und ich hatten vor kurzem ein Pflegekind gehabt. Der Kleine war 3 und wir hatten ihn von Mai bis vor 1 Woche gehabt,leider mussten wir ihn wieder weggeben,weil es nicht mehr klappte. Er war sehr aggressiv und schon sehr gewaltig,was uns vorher nicht bekannt war und vom Jugendamt verschwiegen worden ist und viele andere Sachen wurden vom Jugendamt nicht bekannt gegeben! Meine Frage ist eigentlich,ich hatte vorher 18 Jahre als Verkäuferin auf Vollzeit gearbeitet, habe dann auf Grund des Pflegekindes 2 Jahre Elternzeit genommen. Nun ist es ja das ich die Elternzeit abbrechen musste und meinen Arbeitgeber Bescheid geben musste! Muss ich die vorzeitige Beendigung der Elternzeit auch schriftlich beim Arbeitgeber einreichen und geht die restliche Elternzeit damit verloren??? Ich bin momentan auch krank geschrieben auf Grund weil wir den Kleinen weggeben mussten und weil meine Mutter letzte Tage verstorben ist. Mein Arzt hat mir dringend geraten zur Kur und zu einem Psychologen. Muss mein Arbeitgeber obwohl ich jetzt krank geschrieben bin,trotzdem eine Lohnfortzahlung machen? Wie gehe ich am besten vor? Ich bitte um ernst gemeinte Ratschläge und Antworten,bitte keine Vorwürfe oder Beleidigungen wegen des Pflegekindes.
4 Antworten
Hallo Boomerlein,
tut mir leid, dass es mit dem Pflegekind nicht geklappt hat. Vermutlich wurde der Kleine schwer von seinen Eltern misshandelt und solche Kinder benötigen einen Vollprofi (Psychologe, Psychiater usw.), aber bestimmt keine Pflegeeltern.
Ich würde das Gespräch mit dem Arbeitgeber suchen, Ihr habt doch bestimmt eine Personalabteilung oder ein Steuerbüro oder BDO, dass Eure Gehälter macht. Sprich mit Deinem/er Chef/in sage es, wie es ist, lass Dir die Telefonnummer geben und sprich mit dem Steuerberater der Firma. Die kennen sich dort mit so etwas aus.
Es spricht nichts dagegen, mal ein paar Wochen in Kur zu gehen, bevor Du wieder anfängst. Ich denke, dein Arbeitgeber wird sogar froh sein, dass er nun doch nicht so lange auf Dich verzichten muss.
LG Bage
aber bestimmt keine Pflegeeltern
Doch, gerade in einer (vernünftig geschulten) Pflegefamilie können Kinderseelen heilen (natürlich auch mit zusätzlicher Hilfe durch Therapeuten). Aber wenn hier ein unerwünschter Kinderwunsch mit der naiven Aufnahme eines Pflegekindes kompensiert wird und es eben nicht sofort Friede-Freude-Eierkuchen läuft, stattdesssen gibt man dem Kind nicht einmal die Chance, in der Familie anzukommen und bricht ab (nach 3 Monaten!) - nee, hier ist alles falsch gelaufen. Und da muss sich diese Pflegefamilie auch ein Stück von zuschreiben.
Puh.
3 Monate war der Kleine bei Euch und es hat nicht funktioniert... nach 3 Monaten beginnt bei Pflegeverhältnissen erfahrungsgemäß immer eine sehr schwere Phase, weil die Kinder beginnen, in der Familie anzukommen und auch ihre Grenzen austesten... "wie weit darf ich hier gehen, bin ich hier sicher oder werde ich hier auch wieder weg gegeben?"... darauf hättet ihr vorbereitet werden müssen. Der Abbruch kam hier mMn völlig übereilt. Externe Hilfen (Supervision etc. ) wäre ein Weg gewesen. Aber wer weiß, vielleicht werdet ihr auch von einem sehr unfähigen Jugendamt betreut (soll es ja geben). ISt eh zu spät, dir dazu etwas zu raten, ihr habt ja schon abgebrochen.
Rechtlich gesehen ist das Ende des Pflegeverhältnis wie der Tod eines Kindes zu betrachten, deine Elternzeit endet und du musst wieder arbeiten. Dazu gibt es Fristen, die du im Gesetz nachlesen kann (bei mir war es noch das Erziehungsurlaubs-Gesetz, daher kenne ich die heutigen Fristen nicht). Solange du noch in Elternzeit bist, brauchst du auch keine Krankschreibung und erhälst auch keine Lohnfortzahlung, danach ist es wie gehabt: 6 Wochen Lohnfortzahlung bei Arbeitsunfähigkeit, danach Krankengeld. Das gilt auch für eine Kur.
Setze dich schnellstmöglich mit deinem Arbeitgeber in Verbindung, es gibt ja sicherlich auch eine Vetretung für deine Stelle, da ist es nur fair, wenn alle frühzeitig bescheid wissen.
Eigene Kinder können wir leider nicht bekommen,daher der Wunsch nach einem Pflegekind!
Das lese ich gerade in deiner älteren Frage zu dem Thema.... ein unerfüllter Kinderwunsch ist die sicherlich schlechteste Motivation für die Aufnahme eines PK. Diese oftmals schwerst traumatisierten Kinder können die Sehnsucht nach einer heilen Familie niemals ausfüllen.
Schade, dass ihr euch vor Aufnahme eines PK nicht mal bei erfahrenen Pflegeeltern "schlau" gemacht habt... für euch ist der Abbruch schlimm, aber wie fühlt hier das 3-jährige Kind?!?
Weißt du, wenn man das liest, ist es für langjährige und engagierte Pflegemütter sehr schwer, nicht darauf zu antworten. Ich antworte auch nur deshalb, falls du nochmal ein Pflegekind bekommen solltest, was ich aber ehrlich gesagt nicht hoffe.
Ein Pflegekind ist NIEMALS Ersatz für Mütter, die kein eigenes Kind bekommen können. JEDES dieser Kinder hat eine üble Vorgeschichte und trägt schon einen Rucksack an Problemen mit sich. Mußtest du keinen Kurs absolvieren?
Ich habe drei Pflegesöhne. Einer ist geistig behindert, er kam mit 3 1/2 zu mir und ist jetzt 18 Jahre alt. Dann noch zwei Brüder von Alk-Eltern, die alles andere als pflegeleicht sind aufgrund ihres Vorlebens. Trotzdem sind sie schon das sechste Jahr bei mir.
Ich wäre niemals auf die Idee gekommen, aufzugeben. Mir tut der Kleine unendlich leid. Bitte, nimm kein Kind mehr auf.
ihr solltet kein Pflegekind mehr bekommen, wenn euch nicht klar ist, dass es normal ist, dass nicht sofort nach einer Woche alles super toll läuft.
Obwohl ich so pauschale Antworten nicht mag (gerade zu diesem Thema, es kann 1000 Gründe geben, die zu einem Abbruch eines Pflegeverhältnisses führen müssen), hier muss ich ein DH geben.
Bei dieser Vermittlung ist nahezu alles falsch gelaufen, was möglich ist. Schade nur, dass dies auf Kosten einer Kinderseele geht.
Ich weiß nicht, ob diese Familie überhaupt (wie es gesetzlich vorgeschrieben ist) auf das Leben als Pflegefamilie vorbereitet wurde, es klingt alles so unglaublich.
Was soll man denn machen wenn man von solchen Leuten auf deutsch gesagt verarscht worden ist ???
Willkommen auf deutschen Jugendämtern! Wie naiv bist du denn? Die möchten Kinder in "preiswerte" Pflegefamilien vermitteln, weil ein Heimplatz das mindestens fünffache kostet. Schwierigkeiten werden da gerne mal "vergessen" zu erwähnen. Bei uns waren das: schwerste Verwahrlosung, Alkohol- und Drogenmissbrauch in der Schwangerschaft, vermuteter sexueller Missbrauch und andere "Kleinigkeiten". Pfegefamilie ist etwas für Idealisten mit dem "Leck-mich"-Gefühl an der richtigen Stelle, dann klappts auch mit dem Jugendamt.
Habe erwähnt,daß das jugendamt sehr viel verschwiegen hat und das dieses Kind für fachliche Eltern gewesen wäre!!! Was soll man denn machen wenn man von solchen Leuten auf deutsch gesagt verarscht worden ist ??? Hast du überhaupt Ahnung von Pflegekindern?????