Pflegekind klaut immer wieder - was noch tun?
Hey, wir, das heißt meine Eltern haben 2 Pflegekinder zuhause. Eines davon (10) klaut schon seit er ca. 5 Jahre ist immer wieder Sachen. Vornehmlich Süßigkeiten und Geld. Da waren auch schon einmal bis zu 300€ drin, das ist allerdings scchon etwas her. Nun beläuft es sich immer auf etwa 10€ (wir verstecken das Geld schon an den ausgefallensten Orten aber er findet jedes Versteck, auch an Geldbörsen geht er) von diesem Geld geht er zum Kiosk und kauft sich Süßes in Massen. Nun ist es aber seit einigen Monaten so, dass er auch Wertgegenstände klaut. Und das meistens von mir ( ich wohne noch zuhause bei meinen Eltern, bin 21). Letztens war es ein Ipod, der in seiner Tasche gefunden wurde. Nun hat er mir mein Iphone geklaut. Das Problem ist, selbst wenn ich es irgendwann wiederbekomme. Es bringt nichts, ihn zu bestrafen. Wenn er etwas von seinem Geld zurückzahlen mus: egal, er bekommt ja quasi gesetztlich festgelegtes Taschengeld. Wenn er irgendwelche Verbote bekommt: egal. Ich habe das Gefühl, es geht ihm nur darum, mir eins auszuwischen. Ich kann mir nun auch nicht jeden Monat ein neues Telefon kaufen, denn er gibt niemals von selbst zu, dass er etwas geklaut hat, selbst wenn er es in der Hand hat, streitet er es ab. Er war schon bei der Ergotherapie und beim Psychologen, beides bringt abolut nichts. Ws soll man da noch machen? Ich fühle mich langsam wie im Film Fall 39......^^ Jemand Erfahrung mit sowas?
6 Antworten
Das ist ein sehr sehr schwer zu lösendes Problem, das es oft mit Pflegekindern gibt. Vielleicht kann ja eine Selbsthilfegruppe für die Angehörigen wenigstens dir helfen zu verstehen. Ihr habt sicher Kontakt zum Jugendamt, welche Hilfe wird euch von dort aus angeboten? Ihr allein könnt das Problem wohl nicht lösen, also solltet ihr euch Hilfe holen. Vielleicht hilft auch ein Gespräch mit dem betroffenen Kind bei dem ganz offen gesagt wird: So kann es nicht weitergehen. Wenn du uns nicht respektierst, müssen wir uns von dir trennen. So würde es in einer Partnerschaft wohl immer enden.
Wir haben eine Sozialpädagogin, die aber leider auch nicht viel bewirken kann. Ich glaube auch dass das Problem ist, dass er testen will, wie weit er gehen kann. Quasi: was muss ich machen, damit die mich auch abgeben wie meine mutter. Deswegen wird es auch nicjts helfen, ihm das so klar und deutlich zu sagen ...interessnt ist auch, dass seine Mutter selber immer geklaut und gelogen hat.
Vom Jugendamt kommt da nicht wirklich was an Hilfe. Da spreche ich aus Erfahrung. Ich habe auch drei Pflegekinder, einer ist geistig behindert und die beiden Brüder haben andere Defizite. Jede Information über Hilfe und Therapien habe ich mir mühsam selber erarbeitet.
Bei euch verstehe ich allerdings nicht, warum ihr den Rat des Psychologen mit der Tagesklinik nicht befolgt. Der Junge würde morgens abgeholt und abends wieder gebracht werden.
Einer meiner Jungs ist schizophren und wenn er sich weiter geweigert hätte, sein Medikament zu nehmen, wäre er auch in die Tagesklinik oder evtl. sogar stationär gekommen.
Auf jeden Fall ist ein Psychologe bei seinem Störungsbild nicht ausreichend. Hier ist der Kinder- und Jugendpsychiater gefordert. Deshalb gebt ihn unbedingt in die Tagesklinik.
Manche Kids sind durch ihre Herkunftsfamilie so grundgeschädigt, daß fachliche Hilfe vonnöten ist. Da hilft Liebe und Fürsorge alleine nicht mehr.
Doch das werden wir machen mit der Tagesklinik. Der Termin fürs Gespräch steht auch schon.
den wahren grund dafür wirst du wohl nie herausfinden.
wenn die erziehungshilfen über sozialarbeiter auch nichts fruchten, bleibt letztendlich nur noch das geschlossene heim und eine entsprechende "karriere".
du kannst nicht jeden vor allem beschützen. der schlüssel für das verhalten liegt vermutlich im ersten lebensjahr - oder sogar schon vor der geburt. es hilft nur, dein zimmer abzuschliessen und mit einer zusätzlichen schlüsselsperre zu sichern. beide schlüssel musst du IMMER bei dir tragen.
und bitte sprich das thema noch mal bei deinen eltern AUSDRüCKLICH an. sonst bleibt dir nur der auszug.
Ich denke, ihr solltet euch alle zusammen setzen und über das Problem gemeinsam sprechen. Danach entscheidet ihr, wie sehr dieses Kind euren Familienfrieden stört und wer von euch ihm trotz der Diagnose der Psychologin noch eine Chance geben will. Dann stimmt ihr ab ob er bleiben darf oder nicht.
Das steht überhaupt nicht zur Debatte. Meine Eltern würden ihn niemals abgeben, niemals.
Hallo, Ich schreibe gerade meine Bachelorarbeit zu Kindern in Pflegefamilien und habe dafür auch mit einigen Pflegeeltern gesprochen. Pflegekinder sind oft aus verschiedensten Gründen traumatisiert oder haben schwierige familiäre Hintergründe, etc. Das Klauen ist keine Provokation gegen Sie, sondern ein ganz "normales" Verhalten bei Pflegekindern. Ich empfehle Ihnen sehr, Literatur von Wilma Weiß zu lesen (z.B. Phillip sucht sein Ich) oder Pflegekinder von Monika Nienstedt& Arnim Westermann. Dazu kann vielleicht das Jugendamt, Supervision oder Fachberatung helfen. Diese können Ihnen die Hintergründe des Verhaltens genau erklären& sagen, was Sie machen könnten. Strafen bringen da nämlich rein gar nichts. Ich hoffe das hilft Ihnen ein bisschen weiter; die Bücher sind sehr zu empfehlen! LG