Personalabteilung und Privatadresse
Hallo zusammen, ich hoffe das bei euch jemand ist, der sich gut mit Personalwesen und der rechtlichen Situation bzgl. Datenschutz dort ein wenig auskennt. Also, meine Frage ist, welche Regeln gelten konkret für die Herausgabe einer Privatadresse für die Personalabteilung. Ich weiß, dass man in Notfällen etc. die Adresse nutzen kann (selbst dafür wurden bei uns mal die Genemigungen der Mitarbeiter einzeln eingeholt). Aber darf die Perso meine Adresse auch an meinen Vorgesetzten weitergeben, wenn der mir nur einen privaten Brief schreiben will, der nichts mit der Arbeit zu tun hat? So ist es bei mir nämlich geschehen. Es ist nichts schlimmes passiert, nur ein paar Weihnachtsgrüße und etwas Blabla, aber mir ist dieser Vorgesetzte nicht wirklich sympathisch. Ich wurde mal fast zwei Jahre lang von einem Stalker belästigt (der vermutlich auch über die Firma an meine privaten Daten kam und bin deshalb etwas sensibel, was dieses Thema angeht. Ich möchte, wenn es denn tatsächlich ein Verstoß gegen eine geltende Richtlinie ist, das nach dem Urlaub bei der Perso ansprechen, damit sowas nicht wieder passiert.
Wer kann mir sagen, wie da die Rechtslage ist? Es ist übrigens ein sehr großes Unternehmen, also mein Vorgesetzter ist jetzt nicht der Inhaber oder so, davon ist der weit entfernt.
Danke für eure Hilfe und Grüße in die Nacht.
4 Antworten
Du hast mit dem Arbeitsvertrag implizit in die Speicherung und Nutzung Deiner Daten für dienstliche Zwecke zugestimmt. Vorgesetzte kommen üblicherweise an die Personalakten ran und haben daher Zugriff auf diese Daten. Ist das bei Euch auch so?
Der Vorgesetzte darf die Daten natürlich in keinem Fall für private Zwecke nutzen. Ob die Weihnachsgrüße dienstlich oder privat sind, darüber lässt sich vermutlich streiten: Vielleicht hat er allen Mitarbeitern eine Karte geschrieben oder es gab einen besonderen Grund, warum er Dich bedacht hat.
Wenn es ein großes Unternehmen ist, kannst Du Dich an den Betriebsrat wenden. Ansonsten ist natürlich der Chef der Personalabteilung ein guter Ansprechpartner. Die Frage, wer denn so alles an Deine Personalakte herankommt, ist m.E. immer berechtigt und in dem Fall sogar sehr naheliegend.
Die in der Personalabteilung hinterlegte private Anschrift des Mitarbeiters ist nur für dienstlich notwendige Zwecke zu benutzen, keinesfalls für private Zwecke wie in deinem Fall. Habt ihr einen Betriebsrat? Wende dich an diesen. Nach BDSG ist in eurer Perso die Weitergabe personenbezogenen oder personenbeziehbarer Daten geschehen, an Dritte. Im BDSG unter § 4 Abs.1 steht: 1) Die Erhebung, Verarbeitung und Nutzung personenbezogener Daten sind nur zulässig, soweit dieses Gesetz oder eine andere Rechtsvorschrift dies erlaubt oder anordnet oder der Betroffene eingewilligt hat.
Hast du also der Nutzung nicht zugestimmt, hat die Perso und der Vorgesetzte nun ein riesen Problem. Wenn das in dem Konzern passieren würde in dem ich angestellt bin, dann würden beide Personen jetzt eine fristlose Kündigung vor sich haben.
Danke für deine Antwort, genau danach hab ich gesucht. Ich will jetzt nicht irgendwelche Kündigungen provozieren, sondern nur die Perso mal darauf hinweisen, dass es nicht rechtens ist, und sie das bitte bleiben lassen sollen. Ich hatte schon genug ärger wegen sowas.
wenn es eine grössere Firma ist, dann haben die auch einen Justitiar,welcher sich in solchen Fragen auskennt.Eigentlich ist es so geregelt,dass die Personalabteilung deine Adresse kennt (muss ja wohl so sein wegen der Verwaltung) und speziell noch dein unmittelbarer Vorgesetzter,um dich gezielt bei speziellen Ereignissen benachrichtigen zu können (Sondereinsätze bei Havarien oder Ähnlichem).
Hi, danke für deine Antwort. Also ein Justitiar ist mir bei uns nicht bekannt (bei 16000 MAs kann man nicht jeden kennen). Mein direkter Vorgesetzter hat meine Privatadresse nicht. Er braucht si auch nicht, denn er kann mich per Mail und Firmenhandy immer erreichen und er sitzt nicht mal am selben Standort wie ich.
Ich will nicht, dass meine Adresse von der Perso einfach so herausgegeben wird, wegen Nichtigkeiten.
Ich denke nicht das sie das dürfen. Bei uns würde "seine" Post von der perso an dich weitergeleitet. Allerdings weiß ich nicht, ob ich es auf Ärger mit einem Vorgesetzten anlegen eürde, nur weil er dir schöne Weihnachten wünscht... Für deine Vorgeschichte kann er ja nichts, und wenn du dich in deiner Firma sonst Wohlfühlst...
I h denke nur, das die perso sich mit ihm in Verbindung setzten wird? Wie wäre es wenn du ihn darauf ansprichst! Das du weißt das das nicht böse gemeint war... Blablabla, du aber möchtest das die perso da informiert wird, und ob er das machen würde oder ob du das selber machen sollst?! Alternativ: Betriebsrat? Oder ähnliches?
Ich will auch keinen Ärger mit ihm anfangen, nicht wegen sowas. Wenn es was fachliches ist, und ich anderer Meinung bin, scheue ich die Konfrontation nicht, daher hatten wir schon oft genug "Diskussionen". Ich will eigentlich, wie ich geschrieben habe, der Perso mal einen Wink geben, dass das nicht zulässig ist, denn er kann die Adresse nur von da haben, ich achte sehr genau darauf, wem ich meine Daten gebe. Daher würde ich eben gern die rechtliche Situation dazu kennen, damit ich da nicht "unbewaffnet" daher komme.