Opfer von call id spoofing an einer Tankstelle / Haftung, Versicherung?
Wie die Überschrift sagt, wurde ich opfer von call id spoofing. Da ich mir Kommentare wie "sowas kann doch nur dummen Menschen passieren" - ersparen will, sag ich schonmal vorweg dass ich bis dato auch immer direkt gemerkt habe, wenn mich ein telefonbetrüger bei der Arbeit angerufen hat.. und ich auCh immer dachte "das wird mir niemals passieren!" .. ist es aber leider jetzt doch. Der Fall spielte sich so ab, dass ich abends gegen 20:50 angerufen wurde (angeblich) von der Firma, die die besagte tankstelle beliefert.. dieser Mann meinte am Telefon zu Anfang dass er gerne mit einer Führungsposition gesprochen hätte, da es um ein neues transaktionsgerät ginge, da unser jetziges transaktionsgerät defekt sei (was sogar stimmt). Ich sagte zu dem Heeren am Telefon dass ich eine einfache angestellte sei und keine Führungsposition besitze, er doch bitte bei meinem Chef anrufen soll um das Anliegen mit ihm zu klären worum ich dem Heeren die Telefonnummer meines Chefs gegeben habe.. danach war das Telefonat vorerst beendet... gefühlte 10 Minuten später rief dann die Nummer von meinem Chef an, an der Leitung war der (angebliche) Sohn meines Chefs und sagte zu mir: "hier hat grad xY von der Firma xY angerufen, mein papa ist zwar grad nicht da, aber ich weiß Bescheid darüber, er hat mir einen code gegeben den ich dir jetzt durchgebe, der Herr xY ruft dich gleich wieder an und muss dir das passwort sagen.. wenn er dir sagt dass es kein passWort gibt oder dir ein anderes nennt legst du sofort auf, das ist dann betrug, sagt er dir das richtige passwort kannst du dir sicher sein dass das alles rechtens ist" .. ich sagte darauf einfach nur ok, alles klar. Danach war das Telefonat mit dem "angeblichen" Sohn meines Chefs zu ende und kurz darauf rief dann der erste Typ wieder an. ich habe ihn nach dem passwort gefragt und er wusste es, da habe ich mich in Sicherheit gewogen, ich hab ihn gefragt, was genau jetzt sache ist und was ich denn jetzt machen soll.. da meinte er zu mir: "es geht darum, dass wir euch ein neues transaktionsgerät liefern wollen, da eures defekt ist, bevor wir aber ein neues Gerät liefern können, müssen noch ein paar Systemfehler behoben werden" - ich fragte was das denn genau heißen würde, darauf sagte er, dass wir iTunes und steam Karten im Sortiment haben die nicht mehr aktuell wären, er sagte zu mir ich solle ihm sagen wie viele Karten wir insgesamt von den iTunes und steam Karten haben und für welchen Wert wir die da haben. Ich gezählt und ihm gesagt, daraufhin meinte er, ich müsse alle Karten einscannen (am Lottogerät) um zu schauen welche sich einscannen ließen und welche nicht. ich meinte zu ihm: " sie verarschen mich doch nicht oder?" .. darauf sagte der Herr: "nein um Gottes willen, wir arbeiten über ein passwort welches sie versichert" .. ich hab darauf vertraut dass alles mit rechten Dingen zugeht und dachte in dem Moment dass ich richtig Handel. habe daraufhin die Karten also eingescannt und sollte ihm sagen welche Karten sich..
4 Antworten
Fiese Masche, da fällt man irgendwann rein; vor allem, wenn sie so gut vorausgekundschaftet ist wie du beschrieben hast. Du als Arbeitnehmerin hast da oft keine Chance, handelst also auch eher nicht oder bestenfalls leicht fahrlässig. In beiden Fällen kann dich dein Arbeitgeber nicht haftbar machen!
Dein Arbeitgeber könnte sich selbst gegen solche Betrügereien mit einer sogenannten Vertrauensschadenversicherung versichern, du kannst dich mit deiner Rechtsschutzversicherung gegen eventuelle unberechtigte arbeitsrechtliche Konsequenzen oder Forderungen wehren.
In der tankstelle wo ich arbeite ist das jetzt nicht das erste mal passiert, seitdem ich dort arbeite habe ich 3 betrugsfälle mitbekommen.. auch gerade weil das Personal an der tankstelle gefühlt so oft gewechselt wird wie wir unsere Unterhose wechseln.. bzw neue Leute dazu kommen die nach zwei Monaten wieder aufhören weils entweder nicht gefällt oder irgendwas passiert ist wofür diese Leute privat für aufkommen mussten..
Es handelt sich bei der tankstelle nicht um eine freie tankstelle, sondern um eine Kette
Oh doch, die ist nicht grad billig. Unter hundert pro Monat ist da nicht viel zu machen ...
Unter 100 Euro? Also falls du 100 Euro meinst finde ich das für eine Tankstelle eigentlich günstig
Danke dir für diese Worte, ich habe mich heute darum gekümmert dass ich einen Anwalt bekomme, da ich nicht sehr viel verdiene wurde mir ein beratungsschein ausgestellt. Ich hoffe für mich dass ich gut aus der Situation raus komme und mein Chef sich eine wie du schon sagst vertrauensschadenversicherung zulegt.. damit versichert er ja sich selbst und die Arbeitnehmer .. ist mir ein Rätsel wieso er die Versicherung nicht hat, ich kann mir wahrlich nicht vorstellen dass die Versicherung sooo teuer ist, zumindest wenn man das mal mit dem schaden vergleicht der bei solchen Dingen passiert ..
Hey,
zuerst einmal finde ich gut das du das so offen darlegst obwohl es für dich nicht gut aussieht. Aber das kann mittlerweile jedem passieren.
Rein technisch gesehen stellt sich die Frage ob du das deiner privaten Haftpflicht melden kannst und solltest. Das ist ein sog. Vermögensschaden. Da du nicht mit Vorsatz gehandelt hast kann man dir in dem Punkt nichts vorwerfen. Das wäre einer der Gründe für einen Ausschluß in der Haftpflicht.
Sollte dein Chef eine andere Versicherung haben die die diesen Schaden deckt, dann kann er die in Anspruch nehmen. Wenn diese Versicherung dann von dir egress mchte kann sie sich an deine Haftpflicht wenden.
Sprich mit deiner Haftpflicht und schildere den Fall.
Schade! Da kann man dann wohl nichts machen.
Da sich der Vorgang in der beruflichen/betrieblichen Sphäre ereignet hat, ist die PrivathaftpfllichtV nicht zuständig. Außerdem hätte sie eher gegen vertragliche als gegen gesetzliche Bestimmungen verstoßen, also fällt das in den Rechtsschuztzversicherungsbereich.
Die betriebliche Sphäre kommt ja nicht durch ihren eigenen Beruf zustande. Wenn sie selbstständig wäre dann ja. Und wenn ich meinem Arbeitgeber einen Schaden zufüge, warum sollte dann meine Haftpflicht nicht dafür aufkommen? Ein Kunde von mir hat im Dienst ein Handy, das ihm vom Arbeitgeber überlassen wurde, beschädigt. Das wurde ohne weiteres bezahlt.
Und was die Verletzung von Bestimmungen angeht: Hier geht es um Fahrlässigkeit, nicht um Vorsatz. Und in den Haftpflichten die ich kenne ist Fahrlässigkeit nicht ausgeschlossen.
Ich habe gestern mit meiner Haftpflichtversicherung gesprochen und ihnen diesen Fall geschildert, sie sagten zu mir dass das nicht versichert wäre, weil es im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit passiert ist und nicht in meiner Freizeit ..
...scannen ließen und welche nicht.. habe ich dann auCh so gemacht.. danach sagte er zu mir: "um die Karten zu deaktivieren und zu entwerten bräuchte ich den code der hinten auf der Karte steht" .. ich fühlte mich sicher aufgrund des Passworts und der Tatsache dass er wusste dass ein Gerät bei uns defekt ist... dementsprechend habe ich die Codes rausgegeben.. der Schaden beläuft sich auf 1305 Euro. Mir ist klar dass mir das nicht hätte passieren dürfen und war mir vorher ja nie in den zwei jahren seitdem ich dort arbeite. Meine Frage die ich jetzt hAbe ist, kann mein Chef das Geld von mir einfach zurück verlangen? Denn es gibt eine Versicherung gegen solche betrugsfälle. .warum hat mein Chef diese nicht? Im Grunde genommen haftet doch der TankstellenBetreiber und gerade weil es diese Versicherung gibt, sehe ich es nicht ein den Schaden zu beheben, ich weiß dass ich den Schaden verursacht habe aber nicht mutwillig.
es steht quasi in den AGB steht das die betreibende Firma NIEMALS Codes verlangt, schon gar nicht am telefon.
Was sagt denn der Chef dazu ?
Du hast gewissermaßen gegen die Regel Verstossen. Klar kann er es zurückverlangen.
Dass ich einen Fehler gemacht habe weiß ich. Dennoch habe ich in meinen Augen nicht fahrlässig gehandelt, es passiert leider viel zu oft dass Codes rausgegeben werden, selbst wenn man eigentlich weiß dass man das auf keinen Fall machen darf.. man wird von solchen Leuten dermaßen manipuliert dass es dann auf einmal ok zu sein scheint.. und das blöde an solchen Situationen ist einfach, dass Betrüger grundsätzlich zu stoßzeiten anrufen und wenn man alleine in der tankstelle ist, viele Kunden hat und dann noch so ne Hans Wurst am Telefon ist, ist man ganz schnell mal unkonzentriert.. und wieso darf er das zurück verlangen? Er sollte sich besser eine vertrauensschadenversicherung zulegen, wie viele tankstellen heute zu tage.. nicht umsonst hat der Polizist mich gefragt ob das über ne Versicherung läuft.. er hat komisch geschaut als ich sagte dass ich das wohl selbst zahlen muss ..
Aber pro Monat ... je nach Risikolage und Versicherungssumme können das auch einige Tausend Euro pro Jahr sein. Da muss man schon abwägen, ob sich das für einzelne Tankstellen lohnt.