Offener Brief an Geschäftsführung?
Hallo Community,
ich habe das Problem, dass in meiner Firma das Arbeitsklima derzeit unter aller Sau ist. Das leigt (aus meiner Sicht) vor allem an unseren Führungskräften.
Sie sind weder Vorbild in Ihrem Verhalten noch verstehen sie es die Mitarbeiter zu motivieren. Die Informationspolitik bei uns ist (um das mal vorsichtig auszudrücken) "verbesserungswürdig". Man erfährt nur das Nötigste und auch nur wenn es unbedingt sein muss. Ich könnte jetzt noch weitere Mißstände aufzählen, will euch aber den langen Text ersparen :o)
Meine eigentliche Frage ist: Nachdem ich die Punkte schon mehrfach ohne Erfolg bei meinen "Führungskräften" kritisiert habe überlege ich nun einen offenen Brief an die Geschäftsleitung zu verfassen. Ich weiß, dass viele Kollegen meiner Ansicht sind und diesen vielleicht sogar mit unterzeichnen würden.
Würdet ihr mir eher zu- oder abraten? Ha jemand noch andere Ideen? Ich habe das Problem auch schon bei der Geschäftsführung angesprochen, da war ich allerdings alleine. D.h. ich konnte da keinen großen Druck aufbauen, sodaß die Situation nach wie vor unverändert ist.
Hoffe auf eure Ratschläge
5 Antworten
Thema unendlich.. war bei uns auch mal so, da war es ein Chef und die leute hattene cht richtig Sch.iß vor ihm, weil er unberechenbar war. Nicht, dass er biestig war- nein, ganz im gegenteil, supernett.. aber man konnte grad mit ihm nett geredet haben und im nächsten Moment kündigt er einem Abmahnung an, wenn man Pause nochmal überzieht.
Habe ihm- ich war die Assistenz- das durch die Blume gesagt.. schließlich sehr offen, nicht böse, sondern lösungsorientiert.
Eine ältere Mitarbeiterin schlug ihm Kurs zu Mitarbeiterführung vor, sagte sogar "wir haben alle Angst vor ihnen"
Danach war sie nicht mehr lange bei uns.
Sein KOmmentar dazu: Er habe BWL studiert, er kenne sich da aus, wir sollen uns nicht so anstellen.
Irgendwann redeten ihn aber sogar Gäste drauf an, dass sich das Betriebsklima so sehr verändert hat, seitdem er da ist.
Gab ne Sitzung "sagen sie mir, w as sie stört".. keiner traute sich, alledie, die vorher so viel darübers agten.. sagten nix.
Und ich sagte nix, weil ich dachte, es kann nicht nur immer im Team von mir kommen, traut euch.
Schließlich: "Frau H., wie sehen sie das?" Antwort: das wissen sie ganz genau und die anderen hätten da auch sehr viel zu zu sagen,w enn sie sich trauten.
Betretenes Schweigen.. Ende der Sitzung: Dann ist ja auch wohl nix ernsthaftes.
Ende vom Lied: ich übernahm, als er anderes Haus nahm, dieses.. jund bei erster gelegenheit hat er sich knallhart revanchiert.
Was ich damit sagen will: alles stehen hinter einem,w enn der Wind von vorne weht.
Überleg Dir genau, was Du tust. ich finde es bemerkenswert, denn Du versuchst,w as Positiv zu verändern, da kann der Betrieb nur durch gewinnen.
Aber denk auch dran: womöglich lassen sie Dich am langen Arm verre.cken, Kollegen wie Vorgesetzte.
Desillusioniert? Nur realistisch.
Alles Gute, egal wie Du Dich entscheidest!
Danke, das war ziemlich ausführlich. Ich denke desillusioniert bin ich schon. Wie gesagt, habe schon öfter versucht etwas zum Positiven zu verändern, ohne Erfolg.
Denke, dass ich nicht mehr lange hier sein werde, so wie auch einige andere Kollegen (leider sind das meist du Guten)
Bist Du sicher, dass Du genügend Unterschriften auf so einem Brief bekommen würdest? Das wage ich zu bezweifeln. Die meisten Kollegen die sich jetzt negativ über die Führungskräfte äußern werden einen Rückzieher machen, wenn Ross und Reiter genannt werden sollen. Es ist immer einfacher mit der Meute mitzujaulen, wenn es aber drauf ankommt wird der Schw.... eingezogen.
Du wirst erreichen, dass Du einsam als ewiger Querulant dastehst und mit der Zeit ein "Störfaktor" für die Firma wirst. Wenn es bei Euch noch keinen Betriebsrat gibt (was ich vermute), solltet Ihr mal überlegen, einen zu gründen.
Durch den speziellen Kündigungsschutz ist es dem BR "gefahrloser" möglich, mit den Vorgesetzten und/oder der Geschäftsleitung über diese Probleme zu sprechen. Da das BetrVG Monatsgespräche der GL mit dem BR vorschreibt, hat der BR auch die Möglichkeit die Problematik anzusprechen ohne zuerst einen Termin zu machen der dann evtl. auch noch oft verschoben wird.
Wie in jedem Betrieb gibt es solche Führungskräfte auch bei uns. Nachdem immer wieder MA sich beim Vorgesetzten über eine dieser Personen beschwert haben und sich nichts getan hat, wurde der BR eingeschaltet. Der BR schrieb sich die Vorkommnisse und das bemängelte Verhalten auf und sprach mit dem/den Vorgesetzten. Es tat sich nicht viel und die ganze Geschichte ging dann an die Geschäftsleitung. Nach einigen Gesprächen wurde es besser. Die vom BR bemängelte "Mitarbeiterführung" ist noch nicht optimal, wird sie auch nie sein, da alle nur Menschen sind, mit dem jetzigen Zustand lässt sich aber leben und das ohne dass ein mutiger MA "auf der Strecke" geblieben ist.
haben wir einen BR. Leider ist dieser nicht im Stande, oder nicht willens,
Ich bin aber eigentlich jemand der nicht so schnell aufgibt und zunächst versucht die Dinge und Vorgänge positiv zu beeinflussen.
Wenn Euer BR nichts taugt, kein Problem. Nächstes Jahr sind Betriebsratswahlen. Dort habt Ihr die Möglichkeit neue Interessenvertreter zu wählen.
Wenn Du so engagiert bist und Dir auch nicht so schnell die Butter vom Brot nehmen lässt, kandidiere. Wenn Dir so viele Kollegen recht geben und vom jetzigen BR wenig halten, sind die Chancen doch gut, dass es einen neuen BR gibt und dieser seine Kollegen besser vertritt. Such noch ein paar Mitstreiter und lasst Euch für die Wahl aufstellen. Wenn Ihr dem jetzigen BR "Beine machen" wollt, genügt vielleicht auch ein Hinweis auf die nächste Wahl.
Es gibt so einen Spruch : "Jeder Betrieb hat den Betriebsrat, den er verdient. " Da ist schon was dran. Ich habe auch schon gehört: "Ich weiss nicht, wen ich wählen soll, die taugen doch alle nichts", "Egal wen man wählt, es ändert sich nichts" oder "Die nicken doch alles ab was der AG vorlegt" usw. Ich bin der Meinung, dass jeder der Kritik am BR äußert die Gelegenheit nutzen sollte, das Amt besser auszuführen.
Ich würde dir ganz klar abraten, den das kann dich deinen Job kosten. Das es Kolegen gibt die es genauso sehen glaube ich dir, aber die werden diesen Brief nicht unterschreiben. Leider ist es so das die meisten Menschen den Schwanz einziehen wenn sie Ärger vermuten. Und das dir die Art der Firmenpolitik nicht gefällt bedeutet nicht das diese falsch ist. Ich kann zumindestens aus deinen Schilderungen kein wirklichen Handlungsbedarf erkennen. Und dir muß auch klar sein das du mit deinen Vorgesetzten auch in Zukunft zusammen arbeiten mußt.
Könnte es. Aber ich will damit ja niemenden anscheiss... na du weisst schon. es geht darum positiv einzuwirken. Aber egal.
Früher oder später werde ich die Firma wohl verlassen müssen, da ich so nicht weiterarbeiten will.
Change it, leave it or love it.
Frag deine Kollegen ob sie denken dass das ne gute idee ist..wenn ja dann machs halt.. ^^
wer bist du denn? der gewählte betriebsrat oder wer?
Das hat doch damit nichts zu tun ob man ein Amt im Unternehmen innehat oder nicht. Wenn man von schlechtem Betriebsklima betroffen ist, hat jeder das Recht das auch zu äußern.
Das schon, aber es hat auch jeder die Pflicht selbst was zutun. Wenn ich einen Erwachsenen jeden Tag motivieren muß, sollter der sich mal überlegen ob es der richtige Job ist.
ein einfaches ja oder nein würde genügen
ich weiß nicht in welchem Beruf du arbeitest? Aber ein bisschen Motivation, oder zumindest eine Form von Feedback finde ich sehr wünschenswert. Ich denke ein positives Arbeitsklima herzustellen und seine Leute (die bei uns alleine für den Umsatz verantwortlich sind) zu motivieren ist einfach mal die Kernaufgabe der Führungskräfte, oder siehst du das anders?
es geht mir nicht darum jemanden anzumachen. Nein ich bin nicht der Betriebsrat, aber es steht nirgens, dass nur der Betriebsrat Veränderungen anregen darf, oder?
nein, aber ein betriebsrat darf für so etwas nicht benachteiligt werden.. du - unterschwellig- schon. bedenke auch, dass die, die deine aktion jetzt "so toll" finden, wenns hart auf hart kommt, vermutlich NICHT hinter dir stehen werden..
Doch, entgegen deine Annahme haben wir einen BR. Leider ist dieser nicht im Stande, oder nicht willens, Anregungen aus der Belegschaft und deren Interessen bei der Geschäftsleitung durchzusetzen. Diese Versuche sind allesamt gescheitert. Deswegen auch mein "verzweifelter" Versuch mit dem offenen Brief, sozusagen am BR vorbei tätig zu werden, da alle anderen Bemühungen im Sand verlaufen sind.
Einzige andere Option ist sich einen anderen Job zu suchen. Ich bin aber eigentlich jemand der nicht so schnell aufgibt und zunächst versucht die Dinge und Vorgänge positiv zu beeinflussen. Aber ich befürchte du hast Recht und es werden sich nur wenige finden lassen, die letzlich auch mit ihrem Namen für die Kritik einstehen würden.
Danke für die Hinweise, ich denke ich lasse das mit dem Brief und ziehe meine eigenen Konsequenzen aus der anhaltend schlechten Situation.