Noch nie gearbeitet, jetzt anfangen?
Bin 26, m, und habe noch nie gearbeitet. Beziehe seit sehr vielen Jahren Hartz4 (über 5 Jahre aber noch unter 10 Jahre)Nicht mal Praktika habe ich gemacht, außer vor vielen Jahren mal eins.Ich war irgendwann nicht mehr in der Vermittlung und man lässt mich seit Jahren mehr oder weniger in Ruhe.Jetzt habe ich mich ''Aus Versehen'' beworben. Also von mir aus, es war kein Angebot vom Amt. Das ist nur so ein Billig-Mindestlohnjob. Verstehe ich ja - da ich keine Ausbildung habe.Aber ich habe Panik, ich kann viele Sachen da gar nicht. Nach so vielen Jahren morgens aufstehen, in einer Leihbude sich da noch wie der letzte Trottel vorkommen. Ich denke schon nach, den Termin abzusagen. Hab dann zwar 200-300€ pro Monat weniger, aber dafür ohne diesen Stress. Wenngleich Hartz4 kein Zuckerschlecken ist und man psychischen Stress mit der Zeit entwickelt, der sich wie Burnout anfühlt und ich mich frage: Wovon? Ich mach ja gar nichts.Und dann bildet man sich ein, dass man ja jetzt schon im Stress ist, wie sollte man dann 40 STUNDEN pro Woche arbeiten können?Beschimpfungen als Schmarotzer könnt ihr euch sparen. Ich war schon immer zum Teil einer. Das prallt an mir total ab.Aber ich habe auch keine Lust mehr auf dieses Rentnerdasein und möchte zumindest mal was probieren.
9 Antworten
Gib Dir einen Ruck und sag dir, dass du den neuen Job ohne wenn und aber 3 Monate mit voller Energie ausführen wirst. Nach den 3 Monaten kannst du für dich neu entscheiden. Veränderung braucht seine Zeit. Aber es lohnt sich, Im Leben immer wieder neue Dinge auszuprobieren!!
Also pack es an!!! Das Leben wartet da draussen!!
Fang an zu arbeiten, jetzt, sofort, wirklich, ohne Umschweife.
Ich sage das nicht, weil ich zu den Sozialneidern gehöre, die anderen nicht den Dreck und den Fingern gönnen, sondern ich sage es dir, weil es mit jedem Jahr schwieriger wird auf dem Arbeitsmarkt integriert zu werden. Mit jedem Tag, den du nicht wie das Berufsvolk 9 to 5 im Büro schuftest, wird dir diese Arbeitswirklichkeit fremder und beschwerlicher vorkommen.
Langzeitarbeitslosigkeit hat schwere Folgen auf deine Arbeitsfähigkeit, Psyche und Kondition. Glaub mir, ich weiß das aus eigener Erfahrung.
Tu was!
Ich finde den Tip von @kasobi410 gut. Ebenso kann man @prinzessle nur zustimmen.
Es wird sehr, sehr anstrengend werden, am Anfang. Jeder Azubi (d.h. Berufsbeginner) wird dir das bestätigen können, das man am Ende des Tages "wie erschlagen" ist. Auch wenn man nicht körperlich gearbeitet hat, wenn man körperlich arbeitet, um so mehr.
Nach 2 Wochen hast sich der Körper dran gewöhnt.
Arbeit, Leistung, selbst verdientes Geld, ist gut für das Selbstwertgefühl. Gib dir die Chance.
Vielleicht ist der Job gar nicht so schlecht. Ist er mies, nun, ich meine immer, einen anderen "miesen" Job kannst du jederzeit wieder finden.
Es ist klar, dass du nun wo du eine Zusage erhalten hast Angst hast.
Aber du wirst dies schaffen und auch stolz sein auf das was du geleistet hast.
Die Tagesstruktur wird dir gut tun und vermutlich viel weniger anstrengend sein, als sich mit den Aemtern ab zu mühen.
Denn dein schier Burn-out stammt von dieser Plan- und Ziellosigkeit.
Am Anfang wird es dir schwer fallen aber vielleicht kriegst du plötzlich doch noch Lust auf eine Ausbildung, auf etwas hin zu arbeiten...nicht für andere sondern nur für dich.
Versuche es auf jeden Fall, denn auf den Stand den du nun hast, kannst du jeder Zeit zurückkehren. Dafür braucht es kein Glück, keine Bewerbung oder sonstige Künste.
Viel Glück
Warum probierst Du es nicht einfach mal mit einer Ausbildung? Dafür bist Du noch nicht zu alt.