Nachteilsausgleich erteilt, trotzdem in der 2. Kl. Versetzung gefährdet!
Hallo an alle!
Suche Rat, oder Informationsmöglichkeiten in Niedersachsen!!!
Meine Tochter (8. Jahre, in der 2. Klasse) soll nun trotz gesetellten Nachteisausgleich vom Kinder und Jugendpsychologen bei schwerer LRS und schon differenzierten Aufgaben in der Schule, nicht in die 3. Klasse versetzt werden, aufgrung dessen, da sie das Klassenziel der 2. Kasse im Schreiben und Lesen nicht erreicht habe!!!
Ich war mit unserer Pädagogin (wo sie 1x pro Woche ausserschulisch gefördert wird) bei der Schulleitung zum Gespräch (da die Förderung erst seit 6. Monaten läuft), die meint dazu nur, es wäre ermessenssache der Schule, da es sich bei meiner Tochter ebend auf alle Fächer auswirkt./sie liest und schreibt sehr langsam. (Nicht wie bei der Dyskalkulie nur auf das Fach Mathe)
Wozu gibt es dann den Nachteilsausgleich überhaupt, wenn sie hinterher doch nicht Versetzt werden soll, aufgrund genau dieser Teilleitungsschwächen? Was ist der Unterschied zum Notenschutz? Und was genau ist ein I - Kind (Integrationskind) , welche Auswirkungen haben diese dann für uns?
Welche Schulform wäre eine Alternative für meine Tochter?
Da ich mit meinem Latein am Ende bin, versuche ich jetzt hier mein Glück...?
Vielen Dank für Ihre Antworten!
S. Secondoffour
2 Antworten
Unter Nachteilsausgleich Niedersachsen mal googlen.
Es gibt verschiedene Formen von Nachteilsausgleich. Unter folgender Seite gibt es u.a. weitere Informationen zu Integrationskinder und Nachteilsausgleich:
http://www.integrationskinder.org/schule/nachteilsausgleich.htm
Außerhalb der normalen Schulen gibt es noch gewisse Sonderschulen, die jedoch nicht zu einem normalen Schulabschluß führen.
Hallo,
mit Nachteilsausgleich oder so kenne ich mich zwar nicht aus, auch wenn mein aelterer Sohn auch eine Lese-Rechtschreibschwaeche hat. Aber das wird ja von Land zu Land und Schule zu Schule anders geregelt. Schoen finde ich schon, dass es bei euch eine spezielle Forderung gibt, das gab es bei uns nicht, damals.
Aber ich wuerde sagen, Du solltest vielleicht das Thema Klasse wiederholen nicht ganz so negativ sehen und auch mal die Argumentation der Schule ueberdenken. Denn eine Klasse zu wiederholen ist nicht das Ende der Welt. Oft leben sich die Kinder gerade in so einer fruehen Klasse sehr schnell wieder ein und fuehlen sich dort wohl. Du darfst es ihr aber halt nicht so negativ verkaufen wie derzeit. Denn wenn Du es negativ siehst, wird das Deine Tochter auch tun.
Vielleicht ist sie durch die Foerderung einfach noch nicht so weit, um die 3. Klasse zu packen. Vielleicht braucht sie einfach noch etwas mehr Zeit und hat in der Wiederholung der 2. Klasse die Moeglichkeit, das bereits erlernte Lesen und Schreiben zu vertiefen und zu intensivieren. Und so die Basis zu schaffen, die weiteren Faecher, die ab der 3. Klasse auf sie zu kommen und die eben ein Grundwissen an Lese- und Schreibfaehigkeit voraussetzen, besser zu schaffen. Es wuerde ihr dann alles viel leichter fallen und sie haette so die Moeglichkeit, durch Erfolgserlebnisse zu mehr Selbstvertrauen zu finden und das hilft ihr schulisch auch schon viel weiter.
Denn wenn sie die Klasse nicht wiederholt, dann wird sie mit Sicherheit immer die Schlechte der Klasse sein und sich iwahrscheinlich hr Leben lang als Versager fuehlen. Das sind keine sehr schoene Aussichten. Warum gibst Du ihr nicht die Moeglichkeit eines Neustarts.
Klar, grundsaetzlich bringt eine Klassenwiederholung einem selten wirklich weiter. Denn spaetestens ein Jahr spaeter mit neuen Themen haengt man ja wieder. Aber in so einer fruehen Klasse sehe ich das anders. Hier wird Basiswissen des Lesens und Schreibens vermitteln und gerade daran hapert es bei Deiner Tochter ja. Sie braucht laenger, um das Aufnehmen zu koennen als die anderen Kinder durch ihre Schwierigkeiten. Aber wenn sie das durch das zusaetzliche Jahr verbessern kann, dann wird sie spaeter in vielen anderen Bereichen weniger Schwierigkeiten haben, weil sie Texte schneller versteht und leichter schreiben kann. Von daher profitiert sie von diesem extra Jahr moeglicherweise ihr ganzes Leben.
Bei meinem juengeren Sohn war ein Maedchen in der Klasse, das hatte auch so seine Schwierigkeiten und sollte das erste Schuljahr wiederholen. Ihre Mutter hat sich mit Haenden und Fuessen dageben gewehrt und hat versucht, das zu verhindern. Aber die Schule hat sich durchgesetzt und sie musste wiederholen. Heute, fast 3 Jahre spaeter sind Mutter und Kind mehr als gluecklich mit ihrer Entscheidung. Das Maedchen fuehlte sich in seiner neuen Klasse sehr schnell wohl und konnte seine Leistungen entscheidend verbessern, kommt heute gut mit.
Ich weiss, solche Entscheidungen treffen zu muessen, das ist oft nicht wirklich einfach und es kann am Ende immer die falsche sein. Man sollte sich nur nicht von vorurteilen (gegen eine Klassenwiederholung) leiten lassen und alles von beiden Seiten bedenken. Ich wuensche euch beiden viel Glueck!
Vielen Dank info4you,
das ist ein sehr guter Link!
Aber mir ist nicht klar, warum es verschiedene Formen gibt, und warum es Auslegungssache sein kann? Prüft den Fall nur die pädagogische Konferenz?
Für mich ist die Begründung ein Wiederspruch in sich?
Generell habe ich kein Problem, das unsere Tochter ein Jahr wiederholt, nur haben mir mehrere Stellen (LRS Verband auch pädagogische Institut, das mit unserer Tochter arbeitet!) nach Schilderung unseres Falles geraten, davon abzusehen, da es für sie emotional nicht der richtige Weg wäre, auch absolut demotivierend!!
Eine seelische Gefährdung/Behinderung liegt schon vor (lt.ärztl. Diagnose). Und nun soll sie aus Ihrem sozialen Umfeld gerissen werden, wo sie grad durch die differenzierten Aufgaben neuen Mut geschöpft hat???
Fachleute sagen, damit ist ihr (auch allgemein) Problem auch nicht behoben (nur kurzzeitig in der 2. Klasse) ???
Wir sind natürlich am überlegen, was das Beste für sie ist!!! Die Schule bemüht sich nicht wirklich um Kinder mit diesen Teileistungsstörungen, zu wenig Personal heißt es...
Lieben Gruß
secondoffour