Nach jeder Bemerkung sowie Anschreien ständige Angst, entlassen/"gekündigt" zu werden (Warenverräumung) - normal?
Da ich durch meine schulische Ausbildung nichts verdiene, versuche es mit einem Nebenjob zur Warenverräumung,wofür ich allerdings nach dem 1. Versuch (Probearbeiten) nicht angenommen wurde. Glücklicherweise hat man mir jedoch eine 2. Chance gegeben. Nachdem ich zum 2.Mal am Probearbeiten teilgenommen habe, meinte einer von der Firma, welche sich mit Warenverräumung beschäftigt sowie Berwerbungsunterlagen annimmt und Arbeitsstellen verteilt,dass ich 4 Tage hinterreinander kommen einfach solle. An drei von diesen 4 Tagen musste ich in einem bestimmten Edeka arbeiten. Am 1.Tag dort ging es um Verräumungen von Alkoholflaschen. Irgendwie konnte/kann ich mir nicht merkten,wo welcher Wein steht. Beispielsweise steht der französischer Rotwein neben dem deutschem Weißwein usw. Zudem können ja sich bestimmte Flaschen sehr ähnneln oder gar gleich aussehen. Aber NEIN, ganz unten steht doch auf der einen Strawberry während auf der anderen bspw. Grapes steht
Irgendwie konnte ich mich damit durchquälen, bis ein etwas älterer Herr (nenne ihn jetzt mal H) mit ner Brille,welcher einen Pulli mit einem langärmligen Hemd untendrunter trug,auf dem Edeka draufstand auf mich plötzlich zukam und meinte,ich solle gefälligst eine Reihe von allen Alkoholsorten eine Reihe bilden,anstatt sie kreuz und quer - mal nebeneinander, mal in einer Reihe - hinzustellen. Zudem sollten die vordersten möglichst an den Rand des Regal gestellt werde. Solle ich so weiter machen,könne ich hier nicht arbeiten
Am 2. Tag in diesem Laden sah ich wieder einen äkteren Herrn mit genau der selben Haarfarbe, wie Herr "H. ".. Zudem beschäfttige er sich mit genau den selben oder ähnlichen Dingen wie Herr H. : Beide scannen scheinbar entweder jede einzelne Ware oder sitzen im Büro. Als ich an diesem Tag beim Einräumen von Milchtüten war und er mich sah,machte er mir ne Bemerkung, nach welcher 2 weitere von ihm kamen
Als ich das letzte Mal dort war,hatte ich zwar nichts mit ihm zutun,da er in letzter Zeit häufiger nicht im Laden ist. Jedoch wurde ich von meiner Mitarbeiterin, welche für mich zuständig war/ist,fast nur angeschrien. Ein Beispiel: Einmal meinte sie,dass wir schauen sollen, ob das Regal mit Tempos voll sei. Und wenn nicht,dann solle ich die vonden letzten Wochen übrig gebliebene Verpackungen mit diesen Tempos in die Regal an die Orte legen, an denen noch Platz sei. Da ich in dem Moment einen Blick auf ne andere Ware hatte,reagierte ich darauf nicht sofort. Jedenfalls schrie sie mir daraufhin "Hallo Es muss nach den Tempos geschaut werden.." extrem laut ins Ohr. Nachdem ich dies getan hatte,brachte ich ihr Mitarbeiterin die Reste (Verpackungen,welche ins Regal nicht mehr reingepassten)worauf sie meinte: "Bring sie weg." Daraufhin stellte ich all die Reste auf den Boden neben der Palette. Nachdem sie dies gesehen hatte, brülle sie: "Weg damit, ganz weg". Ich machte mir beinahe in die Hose,aus Angst gekündigt zu werden
Und worin unterscheidet sich der Begriff Chef vom dem Begriff Markleiter?
6 Antworten
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann bist du Autistin?
Ist das bei deiner Arbeit bekannt?
Wie bist du bisher mit neuen Situationen umgegangen?
Es ist nicht ganz einfach sich an andere Denkweisen und Ordnungen zu gewöhnen.
Es ist dann manchmal hilfreich sich einen Plan anzulegen, was man wie tun soll.
Am Besten in einem Ordner.
Da kannst du dir dann ein Register anlegen und z.B. die Regalbeschriftungen als Grundlage nehmen. Also "Getränke" da kommen dann deine Notizen zu Wein, Mineralwasser usw. rein. Das Gleiche mit Hygieneartikel, Milchprodukte usw. Dann kannst du immer nachschlagen, was dir dazu gesagt wurde. Also beispielsweise wo du was hinstellen sollst, wie etwas sortiert ist, wo die Reste hin kommen usw.
Es ist nicht richtig, wie du behandelt wirst. Vor allem das Anschreien geht überhaupt nicht.
Als Autist ist manchmal alles zu viel, zu laut oder zu schnell und man schaltet einzelne Wahrnehmungsbereiche ab oder kann nicht so schnell reagieren, wie andere es von einem verlangen. Das macht das Arbeiten mit Kollegen manchmal schwierig.
Suche aber nicht immer das Problem bei dir sondern arbeite gewissenhaft und zeig, dass du Anweisungen umsetzen und "mitdenken" kannst.
Keiner räumt gleich bei den ersten Versuchen perfekt ein. Vor allem, wenn man es nicht gelernt hat.
Du musst dich aber für diesen Job nicht kaputt machen.
Wenn es dir zu viel wird, dann such dir etwas anderes.
Ich wünsche dir ganz viel Erfolg!
deshalb habe ich gefragt, ob jemand von deiner Diagnose weiß.
Ich glaube weniger, dass es an deiner Auffassungsgabe liegt als daran, dass sich Mitarbeiter oft "autistenunfreundlich" ausdrücken.
Sie gehen von Sachen als gegeben aus, die jemand anderes garnicht wissen kann.
Fang an nachzufragen, ob du die Anweisung richtig verstanden hast.
Oder wenn dir nicht klar ist, wie du etwas einräumen sollst oder wu du es her bekommst dann frag nach.
Mein Problem ist aber auch eher, dass ich oft die Anweisungen eines Chefs oder Mitarbeiters einfach nicht befolgen kann, da ich diese nicht verstehe bzw. oft nicht weiß, was sie von mir wirklich wollen. So geht es mir allerdings in sehr vielen anderen Bereichen auf. Mir fehlt ne gute Auffassungsgabe habe ich das Gefühl.
Dann kündige wenn es dir nicht gefällt genieß die freheit und such dir einen neuen job
Angst darfst du gar nicht haben.
Wenn sie dich kündigen, ist es auch kein Problem. Dann suchst du dir was neues.
Anschreien geht gar nicht. Das verbittest du dir. Wenn das wieder passiert, drehst du dich um und gehst. Sag, dass sie im vernünftigen Ton mit dir reden sollen.
Nein, so ist das nicht. Keiner von den Mitarbeitern aber auch den Chefs weiß etwas von meiner Diagnose
Von welcher Diagnose sprichst du denn? Du hast doch keine ASS Diagnose. Am 01.06. fragst du ob du Borderline haben könntest, am 11.08. war es dann Verdacht auf schizoide PS und jetzt ist es auf einmal eine AS Diagnose? Wo kommt die denn so schnell her? Am 01.06. schrieb dir jemand den Kommentar: "Denn es muss bei dir nicht Borderline sein. Es könnte sich auch um Sozialphobie, PTBS, eine schiziode Persönlichkeitsstörung oder eben auch um Autismus handeln." Das wird jetzt scheinbar auf Verdacht alles abgegrast. Sich durch Google zu klicken und Verdachtsmomente anstellen ersetzt kein neuropsychiatrisches Gutachten.
Nicht damit zurechtkommen, ein Regal einzuräumen hat für mich nichts mit Asperger zu tun sondern mit Unachtsamkeit. Es wird auch nicht viele Asperger geben die freiwillig im Verkauf arbeiten aber aus anderweitigen Gründen als die die du aufzählst. Ich kann mir auch kaum vorstellen welcher Angestellte mit einem Praktikanten in einem Lebensmittelladen "brüllt" und "schreit" wohl aber, dass ein zackiger Ton herrscht wenn man vorankommen muss und viel Ware zu verräumen ist und das wiederum ist auch nur verständlich.
Nun hab ich deine Geschichte gelesen und ärgere mich ein wenig über die vergeudete Lebenszeit. Da ich jedoch ein herzensguter Mensch bin gebe ich dir ein paar Dinge auf den Weg.
Zuallererst gewöhn dir ab Angst zu haben. Angst ist Schwachsinn und nicht hilftreich.
Du musst für dich selbst klare Standards definieren welches Verhalten anderer du nicht tolerierst und dieses auch freundlich und bestimmt kommunizieren.
Es gibt Gründe, warum ich lieber lebendig begraben wäre als noch einmal angestellt irgendwo zu arbeiten und keinen Einfluss auf die Mitarbeiterauswahl zu haben ist nur einer der Gründe davon.
Dennoch wenn mich jemand von oben herab behandelt, anschreit etc. fahr ich der Person ins Wort und sage laut und deutlich stopp. Dann teile ich mit, dass ich gerne mit der Person auf einem vernünftigen sachlichen Level unterhalte und bis diese Person besagten Level gefunden hat, sie mich doch bitte in Ruhe lassen soll. Passiert dann nichts, gehe ich.
Und wenn das Konsequenzen für mich hat, aka Kündigung, wäre mir das schnuppe weil ich dort eh nicht arbeiten wollen würde.
Was die Art Arbeiten auszuführen angeht machst du folgendes. Du schreibst dir auf an welcher Stelle es zu welchen Konflikten gekommen ist und suchst ein Gespräch mit der Person die für die jeweilige Abteilung verantwortlich ist und fragst wie was konkret zu machen ist und daran hälst du dich, egal was andere sagen.
Nein, so ist das nicht. Keiner von den Mitarbeitern aber auch den Chefs weiß etwas von meiner Diagnose. Auch kann es schon sein, dass sie mich eher für einen "Normalo" halten und dementsprechend auch so behalten. Meiner Meinung wäre es dennoch nicht gut, es einem Chef oder auch einem von Mitarbeitern den Namen der eigenen Krankheit mitzuteilen. Sie würden mich nach solch einer Info wahrscherst recht kündigen wollen.
Trotzdem vielen Dank für deine hilfreiche Antwort. Vielleicht sollte ich mir mal tatsächlich demnächst eine Skizze zu den Themen "das Sortiment bei Edeka XY" , Alkohol-, Konserven- sowie Milch Abteilung machen. Ein paar Notizen, wären wie du schon gesagt hast auch nicht schlecht 🙂