Nach der wievielten Absage darf man frustriert sein?

Hallo Antigone,

ich weiß aus eigener Erfahrung, wie frustierend es ist, wenn man keine Arbeit findet. Ich habe mich dann schon mal zumindest über eine Absage gefreut, wenn dann mal eine gekommen ist.

Nun, ich weiß zwar nicht in welche Fachrichtung du suchst, kann dir aber als ehemaliger AG ein paar Tipps geben. Denn die Zahl der Bewerbungen ist ohne jeden Wert.

Auf das Wie kommt es an und denke einmal, wie du als AG handeln würdest.

1. Bewirb dich nicht auf Stellen, für die du überqualifiziert bist. Der AG denkt, zu teuer und der Bewerber ist bei der nächsten Gelegenheit wieder weg.

2. Bewirbst du dich bei einer Person oder beim Personalbereich? Du solltest dir immer die Mühe machen, herauszufinden, wer die Person ist, die deine Bewerbung bearbeiten wird. Die anderen kannst du dir schenken.

3. Mach dir auch die Mühe herauszufinden, ob bei der Firma, überhaupt über Einstellungen nachgedacht wird. Blindbewerbungen gibt in Massen und dann oft nicht richtig spannend.

4. Mehr Erfolg hast du, wenn du vorher mit der Firma mal telefoniert oder gar mit dem Bewerbungsempfänger ein persönliches Gespräch hattest.

5. kennst du jemanden, der als dein Fürsprecher für dich tätig werden kann. So habe ich meine letzte Stelle ergattert. Ich hatte jemanden, der einfach mal gesagt hat, guckt Euch den mal an, der könnte zu Euch passen. Danach habe ich mich beworben und einen Job mit einem Zeitvertrag bekommen. Dann konnte ich beweisen, was ich kann und habe heute einen unbefristeten Vertrag. Über solche einen Fürsprecher kann mehr erreichen, als man denkt.

6. Kennst du jemanden, der sich schon öfter erfolgreich beworben hat? Lass Ihn deine Bewerbung lesen. Oder kennst du jemanden in einer Personalabteilung?

7. Hast du eine Standardbewerbung, die du einfach nur immer wieder kopierst? Auch das ist ein Riesenproblem.

Also, nicht die Quantität ist entscheidend, die Qualität.

Viel Erfolg.

Bist Du sicher, dass Du Dich richtig bewirbst? Vielleicht kannst Du Deine Unterlagen mal jemanden Korrekturlesen lassen.

Dass Du für Stellen abgelehnt wirst für die Du überqualifiziert bist, ist relativ normal. Denn diese potentiellen Arbeitger werden wissen, was Du selbst schon schriebst,nämlich, dass diese Stelle für Dich nur ein Übergang ist und Du nicht lange dort bleiben willst.

Wie werde ich die Zweifel an meiner Person los?

Diese Menschen kennen Dich doch gar nicht. Es ist etwas Berufliches, nichts Privates und somit keine negative Kritik an Dir als Mensch.

Liebe Antigone,

Frustrierend ist denke ich jede Absage ein wenig. Immerhin hat man Zeit und Mühe investiert und dann wird einem gesagt, dass dies nicht gut genug ist. Aber egal wie viele es werden, man sollte versuchen sich deswegen als Person nicht in Frage zu stellen. Was hast du nochmal studiert? Das spielt natürlich auch eine Rolle bei der Frage wie leicht oder schwer es ist etwas zu finden. Und auf was für Jobs bewirbst du dich?

Wenn nur Absagen kommen muss man natürlich auf Ursachenforschung gehen und die Antwort gefällt einem meistens nicht. ;) Überqualifiziert zu sein kann natürlich genauso wie unterqualifiziert zu sein ein Ablehnungsgrund sein. Als erstes steht daher die Frage im Raum ob du dich überhaupt auf die richtigen Stellen bewirbst.

Ein weiteres Problem kann sein, dass du deinen Abschluss noch nicht hast. Hast du den Bewerbungen ein vorläufiges Zeugnis oder zumindest ein Transcipt of Records beigelegt, dass dir gute Ergebnisse bescheinigt?

Und drittens aber mit am wichtigsten: Sind deine Bewerbungen interessant und gut geschrieben und auf die jeweilige Stelle angepasst? Sehr oft liegt es einfach an der Bewerbung, wenn man es nicht bis zum Vorstellungsgespräch schafft.

Ich kann gerne mal drüber lesen, wenn du das möchtest.

Hm, wie geht man damit um? Nun, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Wenn man sich bei jeder Bewerbung damit auseinander setzt warum es nicht geklappt hat, dann kann man auch stetig an sich arbeiten. Und dann klappt es auch irgendwann mit der Einladung zum Vorstellungsgespräch! Das wird schon!! In meinem Umfeld haben viele ca ein Jahr gebraucht bis sie endlich einen Job hatten.

Lasse dich nicht hier von einigen Leuten verrückt machen, die meinen, es liegt an deiner Bewerbung. Wenn ich mir so deinen Text angucke, dann können sich ganz viele Leute eine dicke Scheibe bezüglich deines Stils und deiner Rechtschreibung abschneiden....

Es ist verständlich, dass du an dir zweifelst, solltest aber die Absagen nicht persönlich nehmen. Ich weiß, hört sich blöd an. Leider ist es in Deutschland heute absolut nicht mehr einfach, eine Arbeit zu bekommen. Da kannst du noch so qualifiziert sein. Mein Lebensgefährte war ein halbes Jahr lang arbeitslos, hat sich - trotz guter Ausbildung und sehr gutem Lebenslauf - beworben ohne Ende, sogar bei Zeitarbeitsfirmen. Er hätte alles mögliche angenommen, nur es gab nichts. Die ganze Situation ist ihm auch aufs Gemüt geschlagen und er wurde depressiv. Nur durch viel Geduld und Aufmunterung auch meinerseits, hat er sich weiter beworben und es hat endlich mal geklappt. Ist zwar nicht so der Hit was er macht, aber für ihn war es wichtig, wieder einen geregelten Tagesablauf und eine Aufgabe zu haben. Und mal wieder andere Menschen sehen.

Ich wünsche dir ganz viel Glück, lasse den Kopf nicht hängen! Hartnäckigkeit zahlt sich aus. Wenn nicht heute oder morgen, aber bald.

Mein Rat: Versuche dich persönlich vorzustellen. Versuche dort anzurufen und einen Termin zu bekommen wo du vorbeikommen kannst. Versuche dort zu vermitteln, dass du gerne gewillt bist die Arbeit zu machen und am liebsten sofort loslegen möchtest. Es ist viel leichter jemandem eine Absage zu erteilen wenn dieser jemand nur ein Brief ist. Wenn dieser jemand aber persönlich vor einem steht, sagt man dem nicht so einfach wieder ab wenns nicht wirklich sein muss.