Muss man Kindesunterhalt bei der Bank für Hauskredit angeben?
Ganz kurz und knapp. Muss man Kindesunterhalt bei der Bank angeben wenn man einen Hauskredit beantragt? Bevor jetzt wieder dumme Kommentare kommen. Ja ich zahle jeden Monat pünktlich Unterhalt für meinen sohn! Bin inzwischen nochmal verheiratet und würden uns gerne ein Haus kaufen. Dafür bräuchten wir ca. 180000 Euro Kredit. Da ich aber bei der ersten Bank den Unterhalt angegeben habe, würden die mir nur noch um die 120000€ zahlen. Der Unterhalt an meinen Sohn beläuft sich auf 238€. Und die Bank meinte, wäre der Unterhalt von 238€ nicht, dann hätte es auch mit der Kreditsumme von 180000€ geklappt. Jetzt meine Frage. Kann ich den Unterhalt denn nicht verschweigen? Den Unterhalt zahle ich doch sowieso. Also mein Sohn wird keine Nachteile spüren dabei. Also muss es die Bank denn wissen? Kriegen die das denn überhaupt raus?
2 Antworten
Rechne einfach mal nach:
Alles Einkommen auf glatte 100 Euro abrunden.
Alle Ausgaben zusammen auf glatte 100 Euro aufrunden.
Was bleibt übrig?
Bei 180.000 Euro Darlehen und 3% Zins auf 10 Jahre fest sind pro Jahr 5400 Euro Zinsen zu bezahlen und man sollte hier gleich mit 4% Tilgung anfangen, also 12.600 Euro Zins und Tilgung pro Jahr (oder 1050 Euro pro Monat).
Grund: Ihr habt nach 10 Jahren weniger als 60% Restdarlehen, ca 100.000 Euro sind es noch. Bei den 100.000 Euro könnt Ihr zur Not auch mit 8% Zinsen leben. Wenn das nicht klappt, ist die Zwangsversteigerung nahe.
Dazu kommen Einmalkosten:
- Notar (ca 1,5% Kaufsumme)
- Grunderwerbsteuer (je nach Bundesland bis 6,5%)
also bis zu 12.600 Euro plus Renovierung und Umzug.
Laufende Kosten:
- ETW ca 1-2% der Kaufsumme pro Jahr zurücklegen
- Reinhenhaus ca 2-4% der Kaufsumme pro Jahr zurücklegen
- freistehendes EFH 5-7% der Kaufsumme pro Jahr zurücklegen
- monatliche Kosten für alles, auch das was bisher der Vermieter alleine zahlen musste, ca 200-350 Euro für einen Durchschnittshaushalt sind denke ich mal die Untergrenze
- Grundsteuer bedenken (da kommen auch gerne nochmal bis zu 400+x Euro pro Jahr dazu)
Und wenn JETZ immer noch Luft in Deinen Finanzen drin ist, dann kaufe.
Wenn Die Rechnung so aufgeht, dass Du bei 4% Tilgung und den oben genannten Kosten und Deinen ganzen Ausgaben immer noch Geld übrig hast, dann solltest Du der Bank klarmachen, dass sie das Geschäft eben nicht macht, sondern der Mitbewerber: Wer bei den eigenen Einnahmen minus aller Ausgaben (mit Unterhalt) noch mehr als 1800-2000 Euro übrig hat, ist auch in der Lage 180.000 Euro zu finanzieren und Unterhalt zu zahlen.
Du solltest aber wirklich so viel übrig haben. Und keine Schönrechnerei.
Wobei Du Dich unbedingt gegen Berufsunfähigkeit und vorzeitiges Lebensende absichern solltest. Ihr steht sonst ziemlich nackt da, wenn da was passiert.
Die Summe steht dir doch zum Konsum und/oder Hypothekentilgung nicht zur Verfügung, von daher solltst du sie berücksichtigen.
Ob du sie bei der nächsten Anfrage angibst, sei dir freigestellt, aber bedenke: es bringt euch nichts, die Finanzierung so eng zu schnallen, dass für nichts unvorhergesehenes mehr Luft bleibt.
DIe Bank sieht es ja ähnlich.
Ja meine Frau ist im Moment in Elternzeit. In 2 Jahren wird sie ja eh arbeiten. Wir wollen jetzt aber nicht 2 Jahre noch warten um ein Haus zu kaufen. Ich arbeite ja auch zur zeit nebenbei noch. Also die Finanzierung wäre für uns kein Problem. Doch die Bank stört im moment der Kindesunterhalt