Muss man als Sozialpädagoge M.A. Küche und Büro putzen?
Hallo zusammen. Ich bin frisch vom Studium, habe 2,5 Master of Arts in Erziehungswissenschaft Studienrichtung Erwachsenenbildung gemacht, davor noch mein Bachelorstudium erfolgreich abgeschlossen. In den letzten vier Monaten arbeite als Sozialpädagogin in einem privaten Verein für Jugendhilfe. Dort wohnen unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus Afghanistan, Syrien und Afrika. In einem kleinen Haus sind 20 Jugendliche. Die meisten von ihnen sind schlecht erzogen, unhöflich, grob mit dem Personal, räumen ihre Zimmer nicht auf,kochen nicht. Es wurde mir sogar gesagt "du verdienst doch gutes Geld, gehe und hänge meine Wäsche auf", der andere war wütend, dass er keine Kostenzusage vom Jugendamt bekommen hat, hat das ganze Haus, Wände kaputt gemacht. Die Leitung reagiert gar nicht, das Thema wurde mehrmals angesprochen. Meine Haupttätigkeiten in diesem Heim sind: die Küche und das Esszimmer täglich und um Laufe des Tages aufräumen und putzen, das Geschirr spülen, das Mitarbeiterbüro putzen, saugen, Boden wischen und am Wochenende wenn ich meine Schicht habe, muss ich noch für Jugendliche kochen. Meine Frage ist: muss ich das als Arbeitnehmer machen? Wozu habe ich dann überhaupt studiert? Ich kann das ohne Studium und Masterthesis machen? Ich habe meine Kollegen/innen diesbezüglich angesprochen, aber den meisten schon das egal. Sie sagen mir entweder machst du das mit und akzeptierst oder du musst gehen. Es wird hier nichts ändern. Würde mich auf ihre Rückmeldung freuen.
6 Antworten
die Praxis in deiner Situation ist sicher sehr enttäuschend.......und nervig....
.ich würde mir an deiner Stelle in Ruhe etwas anderes suchen ..
.halte noch ein bischen aus bis du etwas besseres gefunden hast. Ich würde nicht soviel reden über mich selbst sondern handeln.
DANKE......viel Geduld und viel Glück bei der Suche..
Als Sozialpädagoge ist man für alles zuständig, was im Arbeitsfeld anfällt. Dazu gehören im stationären Bereich eben auch Wäsche wasche, putzen und kochen. Allerdings ist dein Auftrag dies mit den Jugendlichen zusammen zu machen. Wenn der Träger euch nicht fit macht für diese schwierigen traumatisierten Jugendlichen, dann bleibt wirklich nur wechseln. Es scheint so als seit ihr vollkommen überfordert mit diesem Klientel. Ich weiß wie schwierig das sein kann, ich arbeite seit Jahren auch mit umF. Aber hänge deine Unzufriedenheit nicht an der Tatsache auf, dass du putzen musst und begründe das nicht mit der Tatsache das du studiert hast. Im stationären Bereich wirst du das überall müssen.
Du solltest delegieren lernen und eine Trauma-Fortbildung noch nachschieben.
Mach es als pädagogisches Konzept, den Jugendlichen Ordnung bei zu bringen. Du musst nicht alles selber putzen, aber es den anderen beibringen, das für sich selber zu machen. Zeige auf, dass äußere Ordnung auch zu innerer Ordnung führt.
Ebenso kann es ein Arbeitsauftrag sein, die "Gemeinschaftsräume" (nicht unbedingt die Büros mit vertraulichem Zeug) sauber und ordentlich zu halten oder gemeinsam Kochen.
Führe sie zu einem selbstbestimmten Leben hin.
Aber viele kennen die (deutsche) Ordnung nicht. Das muss man denen halt noch beibringen. DAFÜR bist du, meine ich, eingestellt.
Mach deine pädagogische Arbeit und nicht (notwendige) Putzarbeiten.
Ansonsten such dir was Neues und kündige dann da.
Hallo,
Du musst die Tätigkeiten erfüllen, die in Deiner Stellenbeschreibung stehen. Dein Master befähigt Dich, leitungsaufgaben wahrzunehmen. Wenn Du Dich nun aber entscheidest, eine Tätigkeit auf Bachelorniveau oder Fachschulniveau anzunehmen ist das natürlich auch möglich. Dann darf s t Du Dich aber auch nicht beschweren, dass das Niveau nicht Deinem Abschluss entspricht. Deine jetzige Tätigkeit machen gerne und gut auch Erzieher. Das ist kein Vorwurf an Dich, nur einfach Fakt: Du bist überqualifiziert.
Daher würde ich Dir empfehlen, etwas anderes zu suchen. Immer wenn Du am Mann arbeitest, werden solche Unannehmlichkeiten kommen.Daher mein Rat: Leitung oder Verwaltung,oder Lehre. Dann stimmt es auch mit den Aufgaben.
Ich drücke Dir die Daumen!
Das ist wohl keine Frage von "Müssen". Fakt ist: in der Sozialwirtschaft sind etwa 80% des Preises Personalkosten. Mit diesem Wissen und einer fachlich fundierten inneren Haltung zur Profession kann es gar kein "Müssen" geben. Es ist einfach absoluter Irrsinn und ich empfehle eine schnellstmögliche Umorientierung in Bezug auf den Arbeitgeber.
uppriktigt
rgy