Muss ich in der Firma antreten, wenn ich krank geschrieben bin zu einem Gespräch?
Ich werde seit einiger Zeit massiv in der Firma gemobbt und zwar nicht von Kollegen sondern Vorgesetzten.
Am Montag Abend ist mir dann der Kreislauf zusammengeklappt und ich bin Dienstagmorgen zum Arzt. Noch bevor ich vom Arzt wieder zu Hause war, standen bereits zwei Mitarbeiter meines Betriebes bei meinem Vermieter vor der Tür.
Heute schlug jetzt der Betriebsratsvorsitzende bei mir auf und wollte mich in die Firma zitieren zum Gespräch mit der Geschäftsführung. Muss ich dort antreten?
Das Ganze läuft nur auf noch mehr Drohungen hinaus... muss ich da wirklich hin, wenn ich mit Burn-Out und Depressionen diagnostiziert bin?
Ach ja, vom Betriebsrat ist in der Firma keine Hilfe zu erwarten, da der Vorsitzende auf Weisung einer der Hauptmobber ist/war.
Was soll ich nur machen?
8 Antworten
Ich stimme im großen und ganzen den anderen GFlern hier zu. Wenn du krank bist gehst Du auch nicht arbeiten. Punkt.
Das Kollegen bei Dir auftauchen ist übrigens klares Mobbing, wenn man Dich dabei auch noch zum Gespräch in die Firma bittet.
Denk daran, dass Du 6 Wochen lang Lohnfortzahlung durch den Arbeitgeber erhältst und danach Krankengeld von der Krankenkasse (muss rechtzeitig beantragt werden wenn Du weißt wie lange Du krank bist, da Du sonst mit leeren Händen dastehst).
Du bist nicht verpflichtet während Du krank bist zuhause zu bleiben. Du musst Dich aber Deinen Zustand entsprechend verhalten (mit Grippe z.B. nicht Feiern gehen, Skilanglauf machen, etc.). Du kannst also beruhigt Dinge erledigen und wenn Du Dich bei Freunden 3 Wochen auf die Couch legst.
Tue Dir selbst einen gefallen und schau Dich schon mal auf dem Arbeitsmarkt um. Fachkräfte werden Händeringend gesucht. Wenn Du lang genug krank bist wird man Dir schon eine Kündigung aussprechen.
Wenn du dir einen Anwalt nicht leisten kannst, kannst du das vor dem Anwaltstermin mit der Kanzlei oder dem Anwalt besprechen. Ich habe mich vor kurzem privat mit einem Anwalt unterhalten, der mir sagte, es gibt Rechtshilfe (ähnlich wie Sozialhilfe). Der Anwalt bekommt sein Honorar vom Amt und du zahlst nur einen kleinen Anteil. Ich glaube es waren 10 Euro Eigenanteil.
Lass dich nicht unterkriegen:-)
Ich bin der Meinung, du solltest dich an einen Anwalt für Arbeitsrecht wenden und auch bei der Arbeitsagentur vorsprechen.
Du solltest schauen, dass du ganz aus dieser Firma rauskommst. Es geht so nicht. Du bist bereits jetzt mit den Nerven fertig und ich befürchte, dass ein Gespräch mit deinem Vorgesetzten es noch verschlimmern würde.
Mach bitte klar (oder lass es durch den Anwalt machen), dass du keine Auftritte bei dir zuhause möchtest - schon gar nicht bei deinem Vermieter. Es gibt Telefon, E-Mails und die Post. So können sie dich an dich wenden.
Es gibt in Härtefällen die Möglichkeit, fristlos zu kündigen. Sichere dich nur vorher ab. Mobbing durch Kollegen ist schon sehr schlimm - aber durch Vorgesetzte? Irgendwie sehe ich für dich keinen anderen Weg.
Ich wünsch dir von Herzen gute Besserung und alles Gute. LG
Eine Zukunft in der Firma gibt es für mich nicht, ich jedenfalls sehe keine.
Jedes Gespräch mit der Führungsebene, welches ich bisher zu führen versuchte führte bis hin zur direkten Erpressung von Chefseite.
Ich sehe mich außer Stande ein weiteres Gespräch der Art psychisch durchzustehen.
Leider habe ich kein Mobbingtagebuch geführt...und von meinen direkten Kollegen wurde ich in den letzten 10 Wochen "isoliert", somit gibt es keine Zeugen die aussagen könnten.
Leider funktionieren so die sozialen Strukturen. Die Kollegen wollen lieber auf der Seite der "Lachenden" sein. Sie wissen, wenn sie sich dir zuwenden, sind sie selber dran. Sei einfach 6 Wochen krank, dann einen Tag arbeiten, dann wieder 6 Wochen krank, aber dann mit einer anderen Diagnose, damit der Arbeitgeber weiterzahlen muss. Beantrage eine Kur ! Solch ein Verhalten tut dem Arbeitgeber wirklich weh, denn es kostet ihn ein Vermögen.
Normalerweise bin ich kein Freund von solch einem Verhalten, aber ich hab auch ähnliche Erfahrungen wie du gemacht, und gemerkt, daß jeglicher Guter Wille fehl am Platz war.
@wildcat17. Dann schreib so alles nieder, was du erlebt hast. Du bist ja auch nicht umsonst krankgeschrieben. Ich glaube dir, dass du es nicht durchstehst, nochmal mit deinem Chef zu reden, darum sollte das auch ein Anwalt übernehmen, der deine Interessen vertritt. Aber du musst aktiv werden, sonst kommst du da nicht raus. Rede mit den Stellen, die dir helfen.
Zählt das denn, wenn man das erst im Nachhinein aufschreibt?
Es weiß doch keiner, wann du es geschrieben hast. Und das wird dich bestimmt auch niemand fragen.
Natürlich zählt es, echibel sagte grade, warum. Ausserdem bist du deswegen krankgeschrieben. Mach aber keinen Alleingang, lass es über einen Anwalt regeln. Aber du musst da raus, deine Gesundheit leidet bereits. Und geh zum Arbeitsamt - rede da auch mit den Leuten, damit du keine Sperre bekommst. Auch für spätere Mitarbeiter sollte die Firma da gemeldet sein.
Wenn Du krank geschrieben bist, gehst Du nicht in die Firma. Dafür ist die Krankmeldung ja da.
Allenfalls könnte man Dich zu einem Vertrauensarzt vom Gesundheitsamt schicken, um Deine Krankschreibung überprüfen zu lassen.
Und wenn mal wieder jemand vom Betrieb meint vorbeischauen zu müssen, brauchst Du auch die Türe nicht zu öffnen. Du kannst sie auch gleich an der Wohnungstür wieder zurückschicken mit der Bemerkung, sie wüßten ja, daß Du krank seist, und Du fühltest Dich auch nicht so gut, daß Du sie hereinbitten möchtest.
Wenn das alles nichts hilft: nimm Dir einen Anwalt. Der berät Dich auch rechtlich kompetent, wie Du gegen Mobbing vorgehen kannst.
Ich würde sogar von mir aus zum Vertrauensamt gehen.
Fällt es in die Verletzung des Krankenstandes, wenn ich zur Agentur für Arbeit und zur Arge gehe? Ich denke nicht oder? Ich muss ja schließlich sehen, dass ich versorgt bin etc....
Nein - ist es nicht. Du bist ja nicht bettlägerig und ausserdem nicht zu deinem Vergnügen unterwegs. Geh hin.
Du darfst nur nichts tun, was Deiner Genesung zuwider laufen würde. Ansonsten darfst Du natürlich auch Behördengänge erledigen. Du darfst auch zu Deiner Erholung spazieren gehen. Du darfst auch Freunde besuchen. Du darfst alles tun, was Deiner Gesundheit gut tut!
Nein, du musst nicht antreten während du krankgeschrieben bist. Offenbar hast Du einen schlechten Stand in Deinem Betrieb. Ich würde mir ggf. einen Anwalt für Arbeitsrecht suchen und/oder einen Wechsel überlegen.
Oh du arme. Natürlich mußt Du da nicht hingehen. Du bist auch nicht verpflichtet, dem Arbeitgeber oder sonst irgend jemandem im Betrieb den Grund deiner Krankschreibung zu nennen. Bei solch massivem Mobbing würde ich dir auch davon abraten, irgend jemandem im Betrieb überhaupt noch irgend etwas von dir mitzuteilen.
So wie du es schreibst, klingt es für mich so, als gäbe es keine Gute Zukunft für Dich in dieser Firma. Ich würde daher den "Spieß rumdrehen" und konsequent alle deine Rechte einfordern. Und ehrlich gesagt würde ich mir auch einen Rechtsanwalt nehmen, der sich auf Arbeitsrecht spezialisiert hat. Das kost vielleicht ein paar Euro, zahlt sich aber oft am Ende wieder aus. Und du bist nicht mehr allein mit deinem Problem. Oft hilft es auch der Psyche, wenn mann sich wehrt.
Danke für die konkreten Tipps. Jetzt kann ich etwas aufatmen. Ich weiß schon nicht mehr wo mir der Kopf steht.
Einen Anwalt kann ich mir leider nicht leisten.
Auf jeden Fall gehe ich morgen zur Agentur für Arbeit und zur Arge.