Muss angestellte Therapeutin im Krankheitsfall selber Patienten absagen?
Hallo, ich arbeite als Logopädin in einer Praxis. Die Chefin besteht darauf, dass wir im Krankheitsfall unsere Patienten selbst absagen. Was schon zur Folge hatte, dass ich trotz einer schweren Grippe, wegen der ich zwei Wochen krank war, jeden Tag am Telefon sein musste, um mit Patienten zu telefonieren, um mit Kolleginnen Vertretungen zu organisieren usw. In den 10 Tagen krank (Mo-Fr und Mo-Fr) war ich also trotzdem jeden Tag mit der Arbeit beschäftigt.
Und so ist das auch bei kürzeren Krankschreibungen. Es geht nicht nur mir "auf die Nerven", auch die Kolleginnen finden es mehr als blöd. Aber wir konnten es der Chefin bisher nicht verständlich machen, bzw. ändert sich nichts.
Habt ihr Ideen? Gibt es einen Gesetzestext oder Beschluss, den wir ihr vor die Nase halten können?
Vielen Dank. Liebe Grüße, Nora
1 Antwort
Ich denke das ist ein Punkt den ihr nur intern klären könnt. Du bist nicht verpflichtet vom privaten Anschluss Kunden anzurufen. Im Krankenhaus könntest du auch nicht telefonieren. - hier wäre eine andere Regelung also durchaus angebracht.
Von meiner Krankengymnastik kenne ich es so, dass sowohl die Absage wie auch neue Termine von einer Buchhaltungskraft erledigt werden.
Die Frage, ob du in deinem privaten Umfeld überhaupt auf die Daten deiner Kunden Zugriff haben darfst.
Die Kehrseite: wenn ihr euch geschlossen dieser Bitte verweigert- sind es ihre sinkenden Einnahmen.
Wie solche Dinge mit der KK abgerechnet werden- von einem Bekannten weiß ich dass er die Vertretung " seiner " Logopädin ablehnt- dann wartet er lieber. Vielleicht sind solche Kunden auch der Hintergedanken bei deiner Chefin. Ist wiederum eine Frage, wie gut die Kundenkartei insgesamt geführt ist.
Wären so meine Gedanken zu dem Thema.
Danke für deine Rückmeldung :-)
Ja, die Bürokraft haben wir leider nicht. Und genau da liegt ein Punkt, denn dann müsste sich die Chefin eben diese Bürozeit morgens einplanen, um organisieren zu können. Aber sie plant sich stattdessen ab morgens früh Patienten ein. Sehe ich mittlerweile sehr kritisch, da sie eben viele Angestellte hat.
Und den Punkt bezüglich der DSGVO, Daten der Patienten mit nach Hause nehmen müssen und vom privaten Handy/Telefon aus abzusagen müssen wir ihr auch unbedingt kritisch aufzeigen.
Von "Achtsamkeit" und Abgrenzung Privatleben/Arbeitsleben mal zu schweigen.
An einem Gespräch führt kein Weg dran vorbei! :-/