MPU trotz negativer Urinscreenings?
Hallo liebe User,
ich würde euch gerne meinen Fall schildern in der Hoffnung, dass meine Fragen geklärt werden.
Ich wurde 2012 mit einer geringen Menge Betäubungsmitteln (ca 2 Gramm) aufgegriffen (Marihuana). Dieses Verfahren wurde eingestellt da dies meine erste Auffälligkeit und ich zu diesem Zeitpunkt noch minderjährig war. Jedoch wurde damals von einem Familienangehörigen ausgesagt, dass ich diese Droge auch konsumiert habe. Soweit so gut. Nach Vollendung meines 18. Lebensjahres habe ich meinen Führerschein der Klasse B beantragt und musste daraufhin 2 Urin Screenings abliefern die negativ (zu meinen Gunsten) ausfielen. Seitdem fahre ich punkte-frei und bin unauffällig. 2016 wurde ich aufgrund einer Aussage mit einer Hausdurchsuchung überrascht. Hierbei wurden keinerlei Betäubungsmittel aufgefunden und ich habe die Aussage komplett verweigert und mir einen Anwalt genommen. Ein knappes Jahr später wurde ich dann vor Gericht zwecks der Aussage eines 31'ers wegen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln zu einer empfindlichen Geldstrafe verurteilt. Einige Monate später meldete sich die Führerscheinstelle und verlangte von mir ein ärztliches Gutachten in Verbindung mit 2 Urin Screenings mit der Frage "Nimmt oder nahm Herr X Betäubungsmittel im Sinne des Betäubungsmittelgesetzes ein?" Diese habe ich negativ (ebenfalls zu meinen Gunsten) bestanden.
Nun zu meinem Problem: Ich habe der Ärztin beim Gutachten erzählt, dass ich noch nie in meinem Leben Betäubungsmittel konsumiert habe. Dies glaubte sie mir selbstverständlich nicht (aufgrund der Aussage eines Familienangehörigen von 2012) und stellte mir daraufhin ein negatives Gutachten aus welches mir noch nicht vorliegt. Mit der Begründung, dass sie erhebliche Zweifel an meiner Fahreignung hat. Dieses Gutachten + die Ergebnisse der Screenings werden mir in den nächsten Tagen vorliegen welche ich anschließend der FsSt zusenden muss. Die Ärztin merkte an, dass die FsSt aufgrund des Negativ-Gutachtens zu 70% eine MPU anordnen wird.
Meine Frage: Ich wurde noch nie am Steuer mit Betäubungsmitteln aufgegriffen geschweige denn wurde jemals ein Konsum festgestellt. Kann ein Anwalt hiergegen vorgehen? Und wie stehen die Chancen, dass ein Anwalt eine MPU abwehren kann? Ich habe mittlerweile Kosten zu tragen die es mir nur schwer ermöglichen nun wieder einen Anwalt zu nehmen. Ich habe einen Abstinenz Nachweis über 3 Monate erbracht und fände es äußerst unverschämt, mir hier noch mehr Geld aus der Tasche zu ziehen. Zumal die damaligen Screenings auch negativ ausfielen. Die Ärztin merkte auch an, dass ich mir besser meine Haare in der nächsten Zeit nicht schneiden solle. Was mir hier nun blüht ist ja vorhersehbar. Über hilfreiche Antworten wäre ich sehr dankbar.
Mir ist meine Schuld bewusst und somit kann ich auf Aussagen wie "selbst Schuld" oder dergleichen verzichten.
Vielen Herzlichen Dank im Voraus an die freundlichen und aktiven User,
Ultra
3 Antworten
Ich wurde noch nie am Steuer mit Betäubungsmitteln aufgegriffen geschweige denn wurde jemals ein Konsum festgestellt.
darauf kann ich nur folgendes verweisen:
Jeder Konsument illegaler Drogen wird der Führerscheinstelle von der Polizei mitgeteilt. Es kommt nicht darauf an, ob der Drogenkonsum in Zusammenhang mit dem Straßenverkehr erfolgt ist oder nicht. Die Führerscheinstelle hat in jedem Einzelfall zu prüfen, ob Maßnahmen gegen den Drogenkonsumenten ergriffen werden müssen.
quelle:www.braunschweig.de/vv/produkte/II/32/32_3/32_31/drogenkonsum_und_fuehrerschein.php
dieser Link kommt von der Stadt braunschweig persönlich. Also kann das ja wohl nucht weit hergeholt sein ;)
man könnte jetzt also sagen: das Ärtzliche Gutachten war also gerechtfertigt (siehe Link den ich gepostet habe)
Tatsächlich gibt es Leute die sich schon gegen das Fachärtzliche Gutachten wehren. Es also im Keim erstickenden. Und erfolgreich (mit Hilfe eines Anwalts) waren.
Du bist aber zu dem ÄG hingegangen und hast es versemmelt. Der Stein wurde ins Rollen gebracht. Ausserdem hättest du dich besser vorbereiteten sollen (also bezüglich deiner Aussage. Ein einfaches: ich habs noch nie getan reichen da einfach nicht. Und nur die tatsache, dass die zu dem zeitpunkt der urinproben clean warst reicht auch (noch) nicht aus für ein Positives Gutachten. Du warst dir diesbezüglich einfach zu sicher. Falsch gedacht !
ich habe langsam das Gefühl, dass das Fachärtzliche Gutachten schwieriger zu bestehen ist wie das psychologische Gespräch einer MPU. Wäre dir das bewusst gewesen, hättest du dich dementsprechend deiner Story vorbereitet.
die Ärztin hat dir ein Negatives Gutachten ausgestellt. Du hast die MPU damit gebucht. Deine letzte chance ist, dass ein anwalt drauf hesteht, dass du trennvermögen Besitz, da du bisher noch nie im Straßenverkehr aufgefallen bist.
Ich sehe aber trotzdem chancen um die mpu herum zu kommen, da du nie im Straßenverkehr erwischt wurdest.
Ungeeignet ein KFZ ist derjenige, der zwischen Konsum und Fahren nicht trennen kann oder Harte Drogen konsumiert, Das trifft auf dich nicht zu. Es gab mal eine aussage, dass du zu fuss gekifft hast ?!? Das schliest eine fahreignung noch lange nicht aus.
vielleicht brauchst du jetzt den Führerschein nicht, weil du jung bist, noch nicht zur arbeit (Vielleicht ein weiter arbeitsweg oder nachtschichten ect.) pendeln musst, oder für deine Familie einkaufen musst, aber glaub mir. Eines tages wirst du genau deswegen auf Führerschein angewiesen sein und dann steht dir die mpu im weg, weil du dich nicht gegen diese Anordnung gewehrt hast.
Mir ist egal, ob du einen Führerschein besitzt oder nicht, ich kenne dich nicht, aber tatsache ist: du wirst zu unrecht einer mpu rangezogen !
Zuerst einmal die Wahrheit schreiben und nicht die Hälfte bei Deiner Story weg lassen.
Und dann hast Du Dich durch Deine Weigerung, "aktiv an der Aufklärung" mitzuwirken, selber disqualifiziert.
Dadurch, dass Du versucht hast, Dich Deiner Verantwortung zu entziehen, hast Du Dich selber als "ungeeignet" bewiesen. Da musst Du halt jetzt durch.
Und - natürlich, der Anwalt freut sich auch, wenn er wieder was verdient.
Aufgrund der 3000 Zeichen konnte ich nicht ausführlicher schreiben. Welche Hälfte meiner Story vermisst du denn? Alles relevante ist - aus meiner Sicht - angegeben worden.
BItte teile mir mit, welche Informationen du benötigst.
Vielen Dank für deine Antwort !
Ich würde an deiner Stelle ein Jahr hinter die Deutsche Grenze ziehen und mit den FS dort ohne Anwalt und MPU neu machen.
Am besten gleich auswandern. Deutschland ist ein Hinterwäldlerland, in dem in manchen Bereichen - wie die MPU Regelung - Beamtenwillkür herrscht. Das einzige was du hier darfst ist übermäßig hohe Steuern und Abgaben zahlen und mal schön die Fresse halten... ;)
Daran hatte ich bereits gedacht und kann dir voll und ganz Recht geben. Jedoch ist dies aufgrund meines Arbeitsplatzes nicht möglich. Ich bin eigentlich gewillt zu Hause zu bleiben aber das ist mit meiner momentanen finanziellen Situation nicht möglich. Dass man hier finanziell ausgezogen wird dass sich die Balken biegen ist mir durchaus bewusst. Dennoch danke für deine Antwort.
Danke für deine hilfreiche Antwort, auch wenn sie mir nicht wirklich gefällt ;-) Ja, Vorbereitung wäre alles gewesen aber ich wusste damals von keiner Aussage meines Familienangehörigen. Somit werde ich mich geschlagen geben da ich a) die Kosten nicht mehr bewältigen kann und b) es irgendwo auch nicht einsehe. Ich bin, trotz der hohen Steuern, immer gerne arbeiten gegangen aber irgendwo gibt es Grenzen. Danke für die Antworten und euch eine gute Zeit.