Motorschaden nach Chiptuning
Hallo,
mein Cousin hat seinen Skoda Octavia RS (2.0tdi ca180 PS) im Mai 2013 (Privat) gekauft, und hatte im Januar einen Motorschaden, da ein Kolben gebrochen ist. Da ein Kolbenbruch bei knappen 100.000 Km recht unwarscheinlicht ist, wurde das Auto besser untersucht, und festgestellt, dass der Vorbesitzer chippen hat lassen. Ich weiß jetzt nicht wieviel Power er aus dem Motor geholt hat, aber wie sieht es jetzt mit der Haftung aus? Meiner Meinung nach fällt es unter Betrug und der Kaufvertrag wird dadurch ungültig oder lieg ich da falsch?
Danke für eure Hilfe MFG Supermoto86
9 Antworten
Der Verkäufer hat das beim Verkauf nicht zufällig angegeben?
Recht haben und Recht bekommen sind zwei Dinge. Wenn beim Privatverkauf die Gewährleistung ausgeschlossen wurde, ist über Gewährleistung schon mal nichts zu holen.
Bleibt theoretisch das Verschweigen eines dem Verkäufer bekannten, verdeckten Mangels. Im Juristendeutsch "arglistige Täuschung". Da liegt aber die Beweislast beim Käufer. Der Käufer muß beweisen, daß der Mangel (Chiptuning und damit erloschene Betriebserlaubnis) bereits beim Kauf vor lag und dem Verkäufer bekannt war. Das Chiptuning hätte ja auch nach dem Kauf durchgeführt sein können. Das wird schwer bis unmöglich sein.
Da er von privat gekauft hat, hat er leider Pech gehabt. Egal ob der Chip erwähnt wurde oder nicht. Ist auch schon viel zu lange her!! Kann aber auch durchaus sein, das er das falsche Öl gefahren hat oder einen Rückruf von Skoda verpasst hat.... Habe meinen T5 2,5 TDI und meinen Touran 2,0 TDI beide von Anfang an optimieren lassen, haben jetzt beide ca 200000 km drauf, ohne Probleme. Die Motoren, sind nicht voll ausgereizt mit der Leistung ab Werk da kannst du locker 40 Ps ( vom Profi ) rausholen, gerade bei einem Diesel ohne Schaden zu machen. Wird wohl Zeit für e neuen Wagen
Na ich drück die Daumen. ich würde aber nich drauf hoffen, das er irgend etwas erstattet bekommt. Beim nächsten Autokauf einfach in ne andere Werkstadt fahren und das Diagnosegerät mal dranhängen. Das erkennt auch, wenn die Kennfelder geändert wurden.
Hat der Verkäufer es beim verkauf gesagt? Auch wenn er es nicht gesagt hat ,wird es schwierig nach fast einem Jahr etwas einzuklagen bzw,einzufordern.Dein Cousin wird den Schaden selbst tragen müssen.
Das kommt drauf an. Wie wurde denn festgestellt, dass ein Chiptuning durchgeführt wurde? Wenn dort einfach nur eine Powerbox dazwischen gesteckt wurde oder man nur neue Daten auf das Steuergerät geschrieben hat, dann lässt sich das in der Regel nicht mehr nachweisen, wenn man die Powerbox ausbaut oder wieder die originalen Daten auf das Steuergerät schreibt.
Nur wenn wirklich ein Chip in das Steuergerät eingelötet wird, dann kann man Spuren erkennen.
Interessant wäre jetzt zu wissen, ob dein Cousin beim Kauf des Autos darauf hingewiesen wurde, dass das Auto mit einem Chiptuning gefahren wurde bzw. dass es immer noch über das Chiptuning verfügt. Wenn der Verkäufer darauf nicht hingewiesen hat und davon auch nichts im Kaufvertrag steht, dann kann man rechtliche Schritte einleiten. Denn das ist definitiv Betrug.
Nein es wurde keine Box verbaut. Es waren wirklich nur neue Daten. Ich weiß, dass er Verkäufer nichts gesagt hat, da ich meinen Cousin damals nach Nürnberg gefahren hab und bei der Kaufabwicklung dabei war. Bin mal gespannt was da jetzt rauskommt. Das Auto steht jetzt bei einem Bekannten der bei Skoda direkt (in der Fabrik) arbeitet und das Steuergerät ausgelesen hat. Hat beim ersten hinsehen gemerkt das da was gemacht wurde.
Genau aus dem Grund kauf ich keine Autos Privat. Mal sehen was da jetzt rauskommt. Einen Generalüberholten Motor hat er bereits, der nurnoch eingebaut werden muss.