Mitgliedschaft im Mieterverein oder Rechtsschutzversicherung als Mieter abschließen?
Sollte ich als Mieter lieber eine Rechtsschutzversicherung abschließen oder die Mitgliedschaft im Mieterverein bevorzugen, um mich bei Rechtsstreitigkeiten zu schützen? Ich kann mich einfach nicht entscheiden. Gibt es bestimmte Kriterien, die ich bei der Entscheidung beachten muss?
15 Antworten
Die Mitgliedschaft im Mieterverein incl. Rechtsschutzversicherung (Gruppenversicherung und deshalb sehr preisgünstig) kostet hier 65 €/Jahr. Anderenorts etwas teurer. Du bekommst dafür jederzeit kostenlose Beratung (ab erstem Tag der Mitgliedschaft) und erforderlichenfalls anwaltliche Vertretung vor Gericht. Die Konditionen sind hier ähnlich wie bei einer regulären Rechtsschutzversicherung. Diese bekommst du aber in der Regel nur im Paket. Ich meine, über den Mieterverein kommst du billiger und wirst kompetenter beraten und ver-treten.
Da, wie bei allen Rechtsschutzversicherung, der Rechtsschutz nicht rückwirkend sondern in die Zukunft gerichtet ist, gilt für bereits anstehende Probleme der Rechtsschutz nicht mit der Folge, dass du das Prozessrisiko selbst zu tragen hast. Das schließt aber nicht aus, dass du trotzdem vertreten werden kannst. Im Fall des Obsiegens trägt ja die Beklagte sowieso alle Kosten. Nur wenn du verlierst, hast du die Kosten zu tragen.
Rechtsschutz und Mieterverein habe ich getrennt. Da der Rechtsschutz nicht die Beratunskosten trägt, ist die Mitgliedschaft im Verein nur wegen der Beratung schon sinnvoll. Was mich bei manchen Mietervereinen iritiert ist: Manche haben Zwang zur Einzugsermächtigung. Bei anderen kann ich auch selbst überweisen. Manche fragen nach Beruf und Vermieter. Manche Vereine wollen wissen, ob der Vermieter Privat ist oder eine Gesellschaft. Was soll das? Warum wollen die das wissen?
Diese Frage habe ich erst letzte Woche einem freien Mitarbeiter eines Finanzhauses gestellt, der kostenlos meine Versicherungen (andere Gesellschaft) geprüft hat und er sagte mir, dass man am Besten beides haben sollte, denn eine Rechtschutzversicherung übernimmt das, was aussergerichtlich nicht gelöst werden kann. Der DMB hingegen ist genau für sowas gut. Nachteil bei DMB: jeden Brief, Kopie etc muss man zusätzlich bezahlen.
PS: in NRW kostet DMB Mitgliedsbeitrag 72€/Jahr.
wenn du sowieso eine rechtsschutzversicherung hast ist diese meist kostengünstig auf zusätzlichen mietrechtsschutz zu erweitern. dem mieterscchutzbund kannst du im bedarfsfall auch kurzfristig noch zusätzlich beitreten. wir hatten beides.
Mietervereine haben sogenannte eigene Rechtsanwälte, die werden bei Streitigkeiten gestellt. Dafür bezahlst du ja Mitgliedsbeiträge
Nö, die haben sogenannte Vertragsanwälte. Anwälte, die auch Hinz und Kunz vertreten und mit den Mandanten des Mietervereins ein schönes sicheres Einkommen haben. Egal, ob sie sich engagieren oder nicht.
Hallo albatros, könnten Sie mir vielleicht noch mehr Informationen zu diesem Thema geben? Wir haben große Probleme mit unserem Vermieter und auch schon einen Brief von seinem Anwalt erhalten (Heute!) Haben uns daraufhin heute beim Mieterverein angemeldet, da wir bei der Rechtschutzversicherung mit Mietrecht überall eine Wartezeit von 3 Monaten einhalten müssen. Wo kann ich mich denn da hin wenden, wenn Sie sagen, dass es etwas gibt, bei dem man ab dem ersten Tag an Beistand bekommt? Wir wohnen in NRW (Köln) Vielen lieben Dank Gruß K&N