Minderjährige Patentante?
Meine Tochter wird bald 13 und hat von einer weitläufig Bekannten aus unserem Umfeld (die gerade schwanger geworden ist) angetragen bekommen, Patentante bei dem Kind zu werden. Nun ist meine Tochter sehr stolz darauf und freut sich. - Ich finde das ganze mehr als fragwürdig. Zum einen verstehe ich nicht, wie man einer Minderjährigen so etwas vorschlagen kann ohne die Eltern zu fragen, zum anderen vermute ich dahinter einen materiellen Grund, da wir als Familie für Außenstehende ziemlich gut da stehen (beide Volltagsjob, eigenes Haus ...). Nun haben mein Mann und ich jeder schon mehrere Patenkinder möchten nicht noch mehr. Für unsere Tochter möchte ich das erst, wenn sie volljährig ist und sich der Tragweite des Ehrenamtes auch bewußt ist. Was kann ich ihr sagen? Wie sage ich es der Bekannten? - Momentan bin ich die böse, weil ich versucht habe, meiner Tochter klar zu machen, dass sie noch ein Kind ist, noch nicht konfirmiert und deshalb nicht in der Lage, dieses Amt zu übernehmen. Meine Tochter versteht es nicht.
5 Antworten
Ich sehe das wie du - deine Tochter sollte erstmal selbst konfirmiert sein - volljährig muss meines Erachtens nicht sein. Aber hier hast du ein echtes Problem, kläre das besser mit der weitläufigen Bekannten als mit deiner Tochter. Auch glaube ich nicht, dass der Pastor deine Tochter als Patin bei der kirchlichen Taufe annehmen kann. http://de.wikipedia.org/wiki/Pate#Voraussetzungen
Kann dich verstehen. Deiner Tochter zuliebe sollte dann mit der Taufe wirklich gewartet werden. Die Arme tut mir richtig leid, aber das wäre ja eine Lösungsmöglichkeit. :-(
Eigentlich will ich das gar nicht. Sie bekommt da für die nächsten 14 Jahre ein Amt übertragen, dass sie ja auch irgendwie ausfüllen soll. Und wenn dies auf materiellen Gründen beruht, dann ist sie dazu nicht in der Lage (wir auch nicht)- wir haben mit der Familie nichts zu tun, außer dass wir in einem Ort wohnen und die Schwangere meine Tochter aus der Freizeiteinrichtung kennt.
Ein Patenamt muss nicht in erster Linie auf materielles ausgerichtet sein. Die Schwangere weiß doch, dass deine Tochter minderjährig ist und nur ihr Taschengeld zur Verfügung hat. Ich finde nicht, dass ihr da als Eltern einspringen müsst. Oder ist das in eurer Gegend so üblich?
Normaler Weise erwartet man von Paten, dass sie Führung in Glaubensfragen übernehmen können und im Gemeindeleben hilfreich sind. Aber was erwarten den Leute, die nicht mal an Weihnachten in die Kirche gehen von Paten? - Ich denke, dass der materielle Gedanke dabei eine sehr große Rolle spielt. Vielen Dank für den Gedankenaustausch!
gern geschehen - und vlt kannst du ja bei der Bekannten wirklich nochmal erfragen, welche Erwartungen sie an die Tatin ihres Kindes wirklich hat.
Wird immer besser, angeblich hat meine Tochter angefragt, ob sie Patin werden darf. Hab das noch mal mit ihr besprochen, war natürlich nicht so - welches Kind kommt schon von allein auf so eine Idee. Für mich hat sich mit dieser Lüge alles erledigt - habe noch mal klargestellt, das solche Sachen ja wohl vorab mit den Eltern (also uns) besprochen werden müssen und hoffe, dass meine Negativbewertung angekommen ist (aber wer weiß das schon, bei so viel Blödheit).
Ach das ist schon traurig für deine Tochter, sie hatte sich ja so gefreut. :-(
Weil ich gleich "nein" gesagt habe, war sie zwar erst sehr traurig, aber inzwischen hat sie auch begriffen, dass so eine Entscheidung für Kinder nicht so leicht ist. Ich hoffe, sie kommt auch über den Rest hinweg. - Also das mit der Klarstellung war mit der Schwangeren, bei der hoffe ich, dass sie begriffen hat, dass wir dagegen sind. Liest sich ein bißchen falsch, da oben.
Sag das so der Schwangeren
Bin gerade noch zu sauer für sowas. Muss mich erst mal seelisch-moralisch drauf vorbereiten.
Wenn Du es nicht willst, verbiete es einfach.
Wenn sie das nicht versteht, ist sie tatsächlich noch zu jung.
Schön wärs, wenn es so einfach wäre.
sage ihr: dass wenn euch als eltern etwas schlimmes passieren sollte, die aufgabe der patentante die ist, sich um die kinder zu kümmern. denn so ist es ja nun mal und das du ihr diese verantwortung nicht zu traust, da sie selber ein kind ist. aufgabe der patentante ist ja im schlimmsten fall das sorgerecht der kinder zu übernehmen. ich hatte zwei patenomas, also die mütter meiner eltern. es muss ja nicht immer eine tante sein.
also wenn den eltern des neugeborenen etwas passiert wollte ich schreiben, dann muss dein kind sich ein lebenlang ums patenkind kümmern und dazu ist sie zu jung
Ja, da hast du Recht, ich bin auch der Meinung,dass Sie der Verantwortung nicht gewachsen ist. Zum Glück ist das heutzutage nicht mehr so, dass die Paten die Erziehung der hinterbliebenen Patenkinder auf sich nehmen müssen.
Soweit ich weiß,gibts da keine konkreten Gesetze,sie kann das machen.
Vielen Dank für den Link, da bin ich gar nicht drauf gekommen, bei Wiki nachzulesen. Meine Tochter wird nächstes Jahr konfirmiert und hofft, dass mit der Taufe gewartet wird, bis sie Patin sein kann. Das schlimme für mich ist, dass sie so traurig ist, dass ich nein gesagt habe und so aufgeregt und stolz, dass sie für das Amt vorgesehen ist. - Momentan bin ich einfach zu sauer, um mit der Schwangeren ein klärendes Gespräch zu führen. Eigentlich sollte sie meiner Tochter erklären, was für eine Schnapsidee das ist.