Mietrecht: Frage zum Ersetzen von elektronischen Geräten nach Kurzschluss

8 Antworten

Ohne mich genau auszukennen empfinde ich es auch so, daß der Vermieter hier die Verantwortung zu übernehmen hat, wenn der Hauptverteiler nicht richtig gewartet wurde.

Gleichzeitig sollte Deine Freundin aber auch den Sachverhalt ihrer Hausratsversicherung mitteilen, incl. der Aufstellung der Geräte, die nun defekt sind. Eventuell kümmern die sich dann drum, leisten Ersatz und nehmen Regress auf die Versicherung des Vermieters? Einfach mal nachfragen.

schnieselein 
Beitragsersteller
 05.04.2013, 14:38

Dass das vielleicht auch ne Angelegenheit für ne Versicherung wär hatte ich auch gesagt. Ich bezweifle allerdings, dass sie eine Hausratsversicherung hat... Aber ich frag sie nochmal! Danke!

Als Zaungast kann ich nur sagen, dass der Eigentümer für ordnungsgemäße Funktion der Elektroinstallation in seinem Eigentum und in den vermieteten Wohnungen bis zu den Steckdosen/Lichtschaltern zuständig ist. Es erscheint hier unglaubhaft, dass Ladekabel ohne Verbrauch einfach so durch einen Kurzschluss im Hauptverteiler des Hauses verschmoren. Die Fehlerdiagnose "Fehlende Wartung" ist zweifelhaft. Für Elektroanlagen in Privatgebäuden ist keine Wartung vorgeschrieben. Fristen sind nicht vorgegeben. Schäden an technischen Geräten sind durch Hausratversicherung zu regulieren. Die stellt auch den Verursacher fest.

schnieselein 
Beitragsersteller
 05.04.2013, 19:17

Also, die Ladekabel sind ja nicht verschmort... Irgendn Kabel im Keller ist verschmort, dadurch kam der Kurzschluss, wodurch so viel Strom durch die Ladekabel geschossen wurde, dass diese nun kaputt sind... Der Elektriker hatte meiner Freundin das auch irgendwie noch genauer erklärt, aber da sie keine Ahnung von sowas hat, hat sie nicht alles verstanden/behalten können, ergo kann ich auch nicht mehr Infos dazu geben, da ich nicht dabei war ;)

Fakt ist, dass alle Geräte in ihrer Wohnung kaputt gegangen sind, ausgenommen Kühlschrank und Herd - was ihr der Elektriker ebenfalls erklärt hat, warum das so ist... Vermutlich weil die Geräte so groß sind, dass sie die Menge an Strom abfangen/auffangen konnten, whatever...

Und bei der fehlenden Wartung handelt es sich ja um keine Diagnose, sondern davon ging der Elektriker aus. Ob der Vermieter für sowas nicht eigentlich zuständig ist (angeblich alle 5 Jahre, oder so?!) möchte ich ja hiermit erfahren...

Hausratsversicherung, wie gesagt, gehe ich auch fast von aus, nur wird sie die leider nicht haben.

Meine Frage war ja, ob der Vermieter dafür zuständig ist ihr die kaputten Geräte zu ersetzen, da es ja kein Eigenverschulden, sondern ein Fehler am Haus war oder ob die Lage aussichtslos für sie ist - ohne Versicherung. Ich habe nicht verlangt, dass jemand einschätzt, ob meine Freundin lügt :D Ihre Geräte waren mit Sicherheit nicht vorher schon kaputt ;)

Gerhart  06.04.2013, 12:33
@schnieselein

Es muss wohl davon ausgegangen werden, dass die Schadensursache nicht im Hausanschlussschrank sondern in der Wohnung der Freundin zu suchen ist., denn du berichtest nicht, dass auch in anderen Wohnungen Schadensfälle vorliegen. Die getrennte Leitungsführung der Steckdosenkreise Wohnbereich und Küche für Kühlschrank und Herd wäre auch ein weiteres Indiz. Dass in der Wohnung keine Sicherung den Stromfluss unterbrochen hat, zeigt, dass die Überlast nicht aus dem Hauptverteiler kommen konnte. Ich denke, dass deine Freundin kein Recht hat, alle Schäden vom Vermieter ersetzt zu bekommen. Dennoch sollte sie auf Kulanz hoffen, wenn der Vermieter seine Grundstückshaftpflicht überzeugen kann.

Solche Handwerker nebst deren dümmlichen Bemerkungen kenne ich auch aus meinen Hütten und kündige sofort die Zusammenarbeit mit solchen Firmen. Natürlich nenne ich den Inhabern die Gründe für so ein Fehlverhalten. Sicherungen sind dazu da, zu sichern, wenn denn mit dem Strom mal etwas nicht stimmt. Und für Überspannungsschäden ist nicht die Haftplicht des Vermieters sondern die Hausrat des Mieters zuständig. Also möge sie sich dorthin wenden.

schnieselein 
Beitragsersteller
 06.04.2013, 12:44

Naja, ihm kann man's jetzt nicht in die Schuhe schieben - weiß der Himmel, was er wirklich zu ihr gesagt hat ;) Sie hat sich halt erstmal im Recht gesehen, aber ich zweifle etwas, deshalb wollte ich mal nachfragen :) Vielen Dank für die Antwort!

Als Elektriker kann ich nur sagen, dass es mir sehr spanisch vorkommt, dass alle diese Geräte wegen einer ausgeflogenen Sicherung kaputtgegangen sein sollen. Das ist physikalisch so gut wie unmöglich. Es klingt eher so, als wolle man sich den vorhandenen Schaden zu nutze machen und daraus einen Gewinn erzielen.

Im Zweifel müsste ein Gutachter das beweisen, was mir unmöglich erscheint.

Der Vermieter ist zwar für das ordnungsgemäße Funktionieren der elektrischen Installation verantwortlich, jedoch nicht für eventuelle Folgen, wenn das nicht passiert. Jedenfalls nicht für Schäden am Eigentum seines Mieters. Genau dafür gibt es Hausratsversicherungen mit entsprechender Überspannungsschutzversicherung. Die meisten neueren Hausratsversicherungen beinhalten diese Versicherungsart. Hier sollten sie nachprüfen und gegebenenfalls den Schaden Ihrer Versicherung mitteilen. Doch auch dort werden bei so vielen Schäden die Alarmglocken klingeln und die Versicherungen werden das untersuchen lassen.

schnieselein 
Beitragsersteller
 06.04.2013, 11:36

Nein, da haben Sie mich falsch verstanden - irgendwas ist da komplett durchgeschmort, im Appartement sind wohl auch die Funken geflogen... Die rausgeflogene Sicherung hat letztendlich nur Schlimmeres verhindert! Was ganz genau passiert ist, kann ich leider auch nicht sagen, da ich nicht dabei war und somit nicht wiedergeben kann, was der Elektriker meiner Freundin gesagt hat... Eins kann ich Ihnen aber versichern: Sie versucht auf gar keinen Fall da irgendwas unrechtmäßig an Geld rauszuschlagen... Die Geräte sind WIRKLICH durch diesen (Kabelbrand?! Ich weiß wirklich nicht, was genau es war...) Vorfall kaputt gegangen...

Der zweite Teil Ihrer Antwort beantwortet ja eigentlich die Frage, die ich gestellt habe... Offenbar hat sie nichts von ihrem Vermieter zu erwarten... Was ärgerlich ist, aber wenn das so ist, dann kann man es nicht ändern. Eine Hausratsversicherung wird sie, wie gesagt, nicht haben, aber ich frage sie mal...

Im Übrigen erschien mir das auch zunächst sehr unwahrscheinlich, dass die Geräte durch einen Kurzschluss kaputtgegangen sein sollen, da für mich "Kurzschluss" auch nichts weiter bedeutet als "Sicherung rausgeflogen" und da passiert in der Regel ja nichts. Aber es hatte wohl etwas mit einem "durchgeschmorten Kabel im Keller" und "Funken sprühen" und "große Menge an Strom, die durch die kleinen Geräte floss" zu tun... Der anwesende Elektriker hat wohl im Anschluss alle Steckdosen überprüft und sie funktionieren. Herd und Kühlschrank, also die "großen Geräte" funktionieren auch... Sämtliche kleinen Geräte, die angeschlossen waren, sind kaputt... Wie soll meine Freundin das alleine geschafft haben? Innerhalb von wenigen Minuten? Zuvor war nichts kaputt! Laut Elektriker hätte das auch richtig böse enden können. Wäre die Sicherung nicht letztendlich doch noch rausgeflogen, wäre das gesamte Haus abgebrannt. Hätte meine Freundin zum Zeitpunkt des Vorfalls eines der Geräte in der Hand gehabt, hätte sie einen üblen Stromschlag bekommen... Also irgendein "Kinkerlitzchen" wird das wohl nicht gewesen sein.

Und betrügen will hier niemand! Ich wollte nur für die Freundin nachfragen, ob der Vermieter für diese Schäden aufkommen muss oder nicht. Da ich sie weder in einem sinnlosen Unterfangen unterstützen will (sollte der Vermieter im Recht sein), noch ihr davon abraten will sich für ihr Recht einzusetzen, ohne dass ich nicht weiß, was ihr Recht ist... ;) Mehr nicht!

Der Vermieter muss dafür Aufkommen, sagt mein Gefühl. Aber kann sein, dass man da auch nur weiter kommt mit Rechtsstreit. Andererseits klingt es doch schon mal gut, wenn er eine Liste haben will. Ich würde freundlich bestimmt bleiben, die Liste schreiben und wenn nichts passiert, Anwalt nehmen, falls Rechtsschutzversicherung besteht. Ohne wird dannwohl teurer

schnieselein 
Beitragsersteller
 05.04.2013, 13:11

Unser Gefühl sagt das ebenfalls... Nur wollten wir uns auch mal weiter erkundigen, ob es sich lohnt dafür dann hinterher zu kämpfen oder ob sie eh im Unrecht ist und es in seinem Ermessen liegt, ob er dafür aufkommen will oder nicht...

Das mit der Liste find ich auch gut und hab sie erstmal beruhigt und meinte auch, dass sie ruhig sämtliche Posten dann aufschreiben und zusammenrechnen soll und dann sagen soll, dass es ihr reicht, wenn er nur einen Teil (also die ersten 4 Geräte) ersetzt, weil die am wichtigsten sind... Das klingt ja auch immer schon gut, wenn man bereit ist "zu verhandeln" ;)

Sie meinte halt, dass er am Telefon nicht so klang, als würde er da was ersetzen... Allein der neue Router kostet aber z. B. schon 100 Euro!