Lieber ins Wohnmobil statt obdachlos. Wie macht man das?

6 Antworten

Vom Beitragsersteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich lebe vollzeit im Wohnmobil, zwar nicht aus finanziellen Gründen, sondern einfach weil ich es so möchte.

Die Kosten hängen ganz stark davon ab, wie alt dein Wohnmobil ist. Das betrifft nicht nur die Anschaffungskosten, sondern auch die Unterhaltungskosten. Je älter desto teurer die KFZ-Steuer. Ich bezahle mit Steuer und Versicherung und Schutzbrief etwa 650€ im Jahr. Kosten für deine eigene Versicherung und deine Nahrung ist ja sehr individuell, das weißt du wahrscheinlich selbst am Besten, wie viel du da ausgibst.

Ich kann dir wärmstens eine Trenntoilette empfehlen. Nr1 und Nr2 werden voneinander getrennt und so ist Nr2 auch nicht geruchsintensiv. folgendes ist nur ein Beispiel dafür, es gibt viele anbieter: https://www.iq-campingbox.eu/shop/trelino/trenntoilette/

Wenn du nicht auf einem Campingplatz stehen willst (meiner kostet 700€ im Jahr) dann wirst du auch eine Stromquelle benötigen, hierzu eigenen sich Solarplatten. allerdings sind die im Winter nicht so gewinnbringend.
Außerdem musst du dir Gedanken machen, wie du regelmäßig an Wasser kommst.

Ich würde dir empfehlen gleichzeitig nach einem Wohnmobil zu schauen und auch nach einem Stellplatz.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
ewolfe  25.11.2020, 12:43

Achso heizen hab ich vergessen. Im Winter benötige ich (wenn es wirklich kalt ist und ich die Heizung bei Minusgraden auch nachts laufen lassen muss) etwa 1 11kg Flasche pro Woche. Allerdings kommt das in Deutschland selten über längere Zeit vor. Letzten Winter war es glaube ich nur 2 Wochen hintereinander Nachts mit Minusgraden. Zumindest da wo ich wohne. In der Stadt ist es vermutlich noch besser, weil die Häuser und die Straße die Wärme des Tages speichern.

Über den Sommer hinweg reicht eine halbe Gasfalsche locker aus, weil man das Gas nur zum Kochen benötigt und nicht zum Heizen.

ANobbs 
Beitragsersteller
 25.11.2020, 12:58
@ewolfe

für eine Frostbeule wie mich, wird das vermutlich mehr.

ewolfe  25.11.2020, 13:01
@ANobbs

haha ja ok, das mag sein, aber man fängt irgendwann an sich daran zu gewöhnen.

Übrigens, weil es gerade für das Thema heizen wichtig ist, wenn du fest nur auf dem Platz stehen willst, dann lohnt sich auch ein Wohnwagen. Die sind nämlich deutlich besser isoliert, weil sie keine Fahrerkanzel haben, über die die Wärme abhauen kann. Außerdem bieten die meisten Wohnwagen mehr Wohnfläche und sind auch etwas günstiger in der Anschaffung.

ANobbs 
Beitragsersteller
 25.11.2020, 13:03
@ewolfe

ahja, also brauch ich nur jemanden, der mir den Wowa auf den Platz schiebt. Auto habe ich nicht.

ewolfe  25.11.2020, 13:04
@ANobbs

genau, aber so ein Auto kann man sich im Zweifel ja auch mal für einen Tag ausleihen und den Wagen dann dahinschieben wo er stehen soll.

ANobbs 
Beitragsersteller
 25.11.2020, 13:09
@ewolfe

Mann mit jugendlichem Gemüt? Ich bin w, alt und klapperig, bräuchte eine Gebrauchsanweisung, einen Hänger einzuparken😂

ewolfe  25.11.2020, 13:16
@ANobbs

Ja ganz gut getippt :D "w, alt und klapperig" also...dann das Auto vielleicht für 2 Tage ausleihen ;) [die Vorlage konnte ich nicht einfach verstreichen lassen]

Aber im Ernst, meistens haben die Campingplatzbesitzer ein Potentes Fahrzeug die würden dir dann bestimmt helfen! Im Zweifel komme ich vorbei :D

ANobbs 
Beitragsersteller
 25.11.2020, 13:18
@ewolfe

😂😂😂. Ok, ich nehme Dich beim Wort ;)

ANobbs 
Beitragsersteller
 25.11.2020, 12:41

da lebst Du aber recht preiswert. Wie alt ist denn Dein Mobil. Ich würde wenn, nur gebraucht kaufen können oder Kredit aufnehmen müssen.

ewolfe  25.11.2020, 12:44
@ANobbs

Mein Fahrzeug ist fast 30 Jahre alt und daher vergleichsweise recht günstig in der Anschaffung gewesen (auch gebraucht gekauft). Hat dafür natürlich auch seine Marotten und der TÜV ist auch jedes mal ein Überraschungspaket :D

ANobbs 
Beitragsersteller
 25.11.2020, 12:52
@ewolfe

😂 kann ich mir vorstellen. Das muss ich aber sowieso alles von anderen machen lassen.:/ Darf ich fragen, in welcher Ecke Deutschlands Du Dich niedergelassen hast? Das ist ja auch entscheidend. Habe hier mal nach Campingplatz geguckt, da gab es einen, der nur 30 Tage besuch zulässt und nur 20 Plätze eng an eng hätte. ich muss natürlich noch andere Seiten anschauen.

ewolfe  25.11.2020, 12:57
@ANobbs

Das schöne an den alten Fahrzeugen ist aber, dass man super viel selbst machen kann! Ich hatte vorher überhaupt keine Ahnung von Autos und konnte beim Motorhaube aufmachen auch nur diagnostizieren, ob der Motor noch da ist oder nicht ;). Das hat sich aber mit der Zeit gegeben, sodass ich viele Sachen nun auch selbst in die Hand nehmen kann. Größere Sachen muss ich natürlich auch von Profis machen lassen :D

Ich wohne so etwa zwei Steinwürfe vom Harz entfernt. Ich denke, das reicht als Einschätzung.

Ja Plätze, die einen über das ganze Jahr aufnehmen und im besten Fall sogar den ersten Wohnsitz erlauben sind selten, da muss man ein bisschen Glück haben...aber ich bin mir sicher, dass du da fündig wirst :)

ANobbs 
Beitragsersteller
 25.11.2020, 13:01
@ewolfe

in berlin befürchte ich, dass es schwierig wird. Rumschrauben bei alten Autos ist sicher einfacher, aaber ich bin zu alt für sowas.

ewolfe  25.11.2020, 13:03
@ANobbs

Wenn du gerade meinen anderen Kommentar gelesen hast bezüglich Wohnwagen: Bei einem Wagen ist natürlich auch etwas weniger zu schrauben, weil einfach die ganze Motortechnik und so weiter nicht gewatet werden muss. Wäre für dich also definitiv ein Gedanke wert!

ANobbs 
Beitragsersteller
 25.11.2020, 13:13
@ewolfe

Muss ein Wohnwagen auch regelmäßig durch den TÜV? sry, falls dumme Frage

ewolfe  25.11.2020, 13:18
@ANobbs

Ja die müssen auch regelmäßig zum tüv, wenn du ihn auf der Straße nutzen willst. Einige Platzbetreiber wollen, dass immer ein TÜV vorhanden ist und andere legen da keinen Wert drauf. Da musst du dann Fragen.

Es gibt bei Wohnmobilen/-wagen auch die verpflichtende Gasprüfung (alle 2Jahre), aber die kommen, wenn man sie darum bittet, auch direkt zum Platz und nehmen die Prüfung ab.

Hallo,

🚒.⛽.wenn du nicht dauerhaft in Berlin verbleiben mußt und evtl.als Rentner gar nicht mehr Erwerbstätig bist, dann gehe doch auf Tour.

Du benötigst einen fachkundigen KFZ Mechaniker, bzw. Mechatroniker. Du suchst dir ein altes Wohnmobil, evtl. Selbstbau, (aus einen Ex Bus/ Ex LKW/ Feuerwehr oder ähnlichem) (mit Historischer Zulassung)

In Holland gab es günstige Angebote, so um die 3.000,- EU. Der Mechaniker, Mechatroniker checkt vor dem Kauf alles durch.Wenn die Technik ohne Steuerung und Computer ist, dann kann man solche Fahrzeuge günstig reparieren und warten.

Es gibt altanative Gruppen mit Geländen, auch Gebäudekomplexen. Manche haben einen Bauwagen-Platz. Jeder bekommt hier kleine Aufgaben. Das Problem dürfte nun wohl mit dem Duschen an Tankstellen oder Schwimmhallen ectr. sein.

Dann gibt es auch oft Campingplätze, manche haben sich auf Dauergäste eingerichtet.

Und wenn du einen guten Bekannten-Kreis hast , (mit verfügbaren Grundstück, dann kannst du dort evtl. gerne verweilen. Eine kleine Miete und Strom per Kabel mit Zwischen-Schaltung eines alten Stromzählers evtl.

Die genannten Plätze recherchierst du im Internet, telefonier mit den Leuten und besuche sie.

Ich kenne Leute die haben nur ein kleines Zimmer in einer WG. und sie sind bestimmt auch 8 bis 9 Monate unterwegs. Natürlich mußt du wegen der Coronnna-Epidime, bestenfalls in Gebieten mit geringer Fallzahl sein.

Sprech auch mit Leuten vom Dauer-Campingplatz.

😃.Ich wünsche dir das alles gut klappt !

Gruß Mirco

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
ANobbs 
Beitragsersteller
 26.11.2020, 11:30

Ich bin leider nicht reisefähig. Trotzdem eine schöne Idee. Danke :)

Spielwiesen  26.11.2020, 12:41
@ANobbs

Aber mach doch bei unserer Plauderei gern mit. Ideenaustausch bringt immer etwas! :-)

Spielwiesen  25.11.2020, 20:25

Guter Rat!

Kunstschlosser  25.11.2020, 21:31
@Spielwiesen

Ich danke dir Spielwiesen für deine Aufmerksamkeit ! Vielleicht hilft mein Rat den einen oder anderen. Ein Beispiel einer Möglichkeit von einer Altanative den Wohnnungsproblemen zu entrinnen.

Mirco

Spielwiesen  25.11.2020, 22:06
@Kunstschlosser

Genau, daher habe ich auch die Tipps mal durchgelesen - sowas im Hinterkopf kann einen mal retten, wer weiß, was alles noch kommt! (Gerade momentan bin ich verunsichert)

Man muss sich immer zu helfen wissen, sagte meine Oma immer. Sie wusste, wovon sie sprach. LG

Kunstschlosser  25.11.2020, 22:22
@Spielwiesen

Du schreibst von "Verunsicherung" ... meinst du die Wohnungs nebst - Mietproblemen, Wohnungen die sich für die Besitzer schon längst bezahlt gemacht haben ?

Eine Verkaufshalle steht oft leer Rum, ein Fachkundiger sagt mir die Hallen haben sich schon nach ca. 30 Jahren bezahlt gemacht und werden dann eben einfach abgerissen !

Alte Wohnblocks bleiben bestimmt stehen ! .... Eine 💰 Quelle, kann auch verwohnt sein ! ... renovieren dann die neuen Mieter alles ! ... So ist es ...

Mirco

Spielwiesen  26.11.2020, 01:55
@Kunstschlosser

Nun, ich finde, da gibt es unterschiedliche Sichtweisen, je nachdem ob Mieter oder Vermieter. Ich war lange Mieter, jetzt bin ich auch Vermieter in meinem Elternhaus. Gar nicht so ohne, dieses Management eines Hauses von 1887!...

Mich hat das Thema Leben im Wohnmobil einfach mal interessiert als eine alternative Wohnform..

Verunsichert bin ich nicht in puncto wohnen, sondern seit dem 18.11.

Kunstschlosser  26.11.2020, 10:52
@Spielwiesen

Hallo Spielwiesen,

ich habe auch ein kleines Fachwerkhaus, das ist in etwa so alt wie dein Elternhaus.

Vielleicht kann ich dir ja Mal Tips geben. ... Firmen haben schon so allerhand an unseren Kulturgut Fehler gemacht ! ... Wenn die Vorbereitung und Planung nicht mit den Matterial aus den vorletzten Jahrhundert harmoniert, dann kann es in 10 bis 20 Jahren zur Katastrophe kommen ! ...

Also ich meine natürlich die allgemeinen Fachwerkhäuser fast überall.

Beispiel viele Handwerker geben sich als Profis aus und verdichten z B. hermedrich mit synthetischen modernen Baumarkt-Produkten die Natur-Materialien wie z B. : Holz-, Stroh, Kalk, oder Lehmbaustoffe.

Noch einen schönen Tag !

Gruß Mirco

Spielwiesen  26.11.2020, 12:51
@Kunstschlosser

Bei unserem Backsteinhaus gab es bei der Sanierung einer DG-Wohnung noch Lehmdecken mit Wickelhölzern. Schon abenteuerlich. Aber hierzulande gibt es Firmen mit einigem Fachwissen, denen wir vertraut haben. Wärmedämmung mit Aufdoppelung von Dachschrägen als Membran, dahinter wurde dämmendes Granulat eingebracht - es ist schon professionell gemacht.

Klar so ein altes Haus braucht immer Mitdenker! Dafür wird man mit einem 'Residenzgefühl' wie in einer Burg belohnt! Dazu noch 2000 m² Garten - da ist Corona weit!

Viele Grüße!

Kunstschlosser  26.11.2020, 13:12
@Spielwiesen

ich melde mich später gerne noch einmal, bis dann ...

Mirco

Kunstschlosser  27.11.2020, 19:34
@Spielwiesen

Hallo Spielwiesen,

wichtig bei der Dämmung eines historischen Backstein-Hauses ist die Auswahl eines ökologischen Dämmstoff-Matterials. Es gibt eine große Palette an Auswahlmöglichkeiten wie z B. : Hanf oder Holz-Faserplatten, verschiedene Matterialien aus Flachs , Kork , Gras und vielen mehr. Es sollte vom Innenraum verbaut werden.

(🔥)..Wichtig ist eine geringe Entzuendlichkeit eines jeweiligen Matterials.

Wenn man über grosse Zimmer verfügt, spielt auch der Anschaffungspreis eine große Rolle. Über diese Vor und Nachteile, der vielen Naturmaterialien muss gut nachgedacht werden !

Gut überlegt ist z B. eine Lehm-Verputzung oder eine Lehm-Deckenverfuellung zu erhalten ! ... Lehm reinigt die Zimmerluft, verbessert das Raumklima, Hoch sommerliche Temperaturen können die Räume nicht überhitzen !

Diese von mir erhaltenen Lehm-Bauweisen , isolieren das Haus vor Aussenkälte und speichern die Heizungswärme. ... Die Heizungs-Wärme in den modernen Zement-Kalkputz-Wänden, kann nicht so optimal gespeichert werden.

Gruß Mirco

Spielwiesen  27.11.2020, 19:57
@Kunstschlosser

Toll, wie du dich auskennst. Wir haben allerdings abgehängte Decken, was meine Oma schon hat machen lassen. 3m70 zu beheizen ist kein Spaß, in einem Zimmer ist es noch original hoch.

Für die Dämmung der Wände wären deine Ratschläge gut! Ich fände Kork wegen der leichten Verarbeitung optimal - nur fände ich es nicht so prall, immer auf diese Korkoptik zu schauen.

Vielen Dank, Marco, dass du darüber nachgedacht hast. Wenn du ein eigenes Fachwerkhaus hast, bist du auch sonst reich an Erfahrung!

Schönen Abend und viele Grüße!

Kunstschlosser  27.11.2020, 21:08
@Spielwiesen

Hallo noch einmal,

warum eure Decken im vorletzten Jahrhundert so hoch geplant wurden ? Es kann durchaus der Wunsch einer Unternehmer-Familie gewesen sein. Fachwerkhäuser haben oft ein umgekehrtes Problemchen...

🤕..Es gibt in dieser genannten Zeitspanne , (auch noch viel früher) das Problem von einer zu niedrigen Deckenhöhe ! ... Es gibt Decken-Höhen von 1,60 m und auch teilweise noch darunter. Im Schnitt kann eine Decken-Höhe im 18 Jahrhundert zwischen 1,60 bis 1,80 variabel unterschiedlich aufgeteilt sein. Stufen von Kammer zu Kammer können Fremden einen einladenden Kopfgruß, auch genannt Kopfnuss geben ... aehhmm ... anstoßen...

Nein du müsstest bestenfalls nach Hersteller-Anleitung die Zimmerwände mit Lehmbauplatten oder Holzprofile verkleiden, nach innen kann eine individuelle Natur-Isolierung (z B. Korkplatten) eingebaut werden.

Mirco

Spielwiesen  28.11.2020, 07:54
@Kunstschlosser

Du lagst richtig: unser Haus hat der Ziegeleibesitzer für seine Schwester gebaut. Seine Ziegel hatten ein Format, wie es das heute noch in den Niederlanden gibt. (Beim Neubau unseres Vorbaus war dies ein Problem, das aber gelöst werden konnte). Aber als Unternehmer war diese repräsentative Raumhöhe wohl ok.. Die Ziegelei war ganz in unserer Nähe. Ausläufer der Tonader verlaufen durch unseren Garten und gehen über in Lehm.

Diese Wandverkleidung gilt doch bloß für die Außenwände, oder?

So, das war aber ein großer Schlenker, der mit der eigentlichen Frage nichts zu tun hat.

Viele Grüße!

Ein Wohnmobil, das wintertauglich ist, kostet nicht wirklich wenig.

Ein Stellplatz auf einem Campingplatz kostet auch; einfach so stehen darf man nur eine Nacht.

Für den Preis, den ein Wohnmobil kostet, kannst Du lange Zeit in einer MIetwohnung leben

ANobbs 
Beitragsersteller
 25.11.2020, 12:31

Wenn man eine Wohnung findet und diese dann auch bekommt. Das ist in Berlin als Rentner echt schwer.

ewolfe  25.11.2020, 12:39

Mein Wohnmobil ist beinahe 30 Jahre alt, kostet daher auch vergleichsweise nicht wirklich viel und bisher bin ich gut durch die Winter gekommen. Vor allem wenn man tatsächlich in einer Stadt ist ist das Problem mit dem Heizen nicht so groß, da die Stadt deutlich wärmer ist als das Land.

Ich habe im Sommer einen Rentner aus Leipzig kennengelernt, der genau das gemacht hat: Wohnung aufgelöst, Kinder adé gesagt, alter Wohnwagen gekauft und einen schönen Stellplatz gesucht. Sein Plan: im Sommer bleibt er in Deutschland, im Winter in Spanien. Dann kamen die Corona-Einschränkungen....

Zum Dauerwohnen ist ein Wohnwagen mit Vorzelt besser geeignet als ein Wohnmobil, und preiswerter obendrein.

Ein Dauerstellplatz kostet größenordnungsmäßug 1200 bis 2000 Euro pro Jahr, zzgl. Energie und Wasser. (10 Euro pro Kubikmeter ist Durchschnitt, also doppelt soviel wie in Berlin). Im Winter verbrauchst du ganz erhebliche Mengen an Gas. Auch kostet das Wäschewaschen in Münzautomaten auf Dauer weit mehr als im normalen Haushalt.

Du brauchst zudem ein Hobby was wenig Platz einnimmt und dich mit Leute in Berührung bringt, sonst sitzt du einsam und alleine auf einem verlassenen Campingplatz.

Es gibt nicht viele Campingplätze auf denen Leute dauerhaft wohnen können. Zwar sind sie offen, aber die Wasserleitungen im Gelände sind wegen der Frostgefahr stillgelegt. Du musst also das Wasser über einer längeren Strecke herbeiholen, was recht mühsam sein kann. Und oftmals musst du auch noch das Abwasser entsorgen.

Wenn du alles realistisch zusammen rechnest kommst du zum Ergebnis, dass das "einfache Leben" nicht billig ist, zumal du das Gefährt erst noch kaufen musst. Für einen guterhaltener, Wintertauglichen Wohnwagen musst du mindestens 8000 Euro ausgeben. Billigere Modelle haben in der Regel keinen Doppelboden und dann kommst du im Winter mit dem Heizen nicht mehr nach. Und 8000 ist noch billig. Einen gediegenen Tabbert (fast alle Zigeuner in Europa wohnen im Tabbert, weil sie auf Dauerbetrieb ausgelegt sind) kann auch 20 000 kosten.

Dann kommen TÜV, Gastüv, Reifen, Versicherung, mobiles Internet, GEZ..

Eine kleine Wohnung ist sicher preiswerter.

Zuerst solltest du Campingplätze kontaktieren und dich nach einem Stellplatz erkundigen, denn der Platz ist begrenzt. Und ab und zu stehen da schon angeschlossene Wagen zum Verkauf. Wenn nicht, kannst du noch immer selber suchen.

Spielwiesen  28.11.2020, 07:50

Tolle, sehr gut durchdachte Antwort, die Träumern aufzeigt, was realistisch zu bedenken ist. Sie erspart einem womöglich ungute Erfahrungen und Ausgaben, die man sich gerade dann nicht leisten kann, wenn man in dieser Situation ist. Danke!

Wenn man in so etwas wohnen will, dauerhaft an einem Ort, dann braucht man kein Wohnmobil. Ein abgestellter Wohnwagen reicht völlig aus. Und den kann man nur auf einem zugelassenen Campingplatz abstellen, nicht einfach irgendwo. Viele Plätze haben luxuriöse Einrichtungen für Frischwasser und Abwasser, bei anderen geht man zum Toilettenhaus. Manche nutzen Chemietoiletten. Geheizt und gekocht wird mit Propangas, billiger als Strom. Informiere Dich unter dem Stichwort Dauercamper. Der Platz muss es zulassen, dass man sich als Hauptwohnsitz anmeldet. Dieser Trend wird sicher bald sehr populär werden, so dass Gesetzesänderungen zu erwarten sind.

ANobbs 
Beitragsersteller
 25.11.2020, 12:57

die Plätze werden bestimmt, wie die Kleingärten, auch in den Boden gestampft, für den Wohnungsbau. Würde mich jdfs nicht wundern..