Kündigungsangst. Was tun?
Hallo liebe Community
Ich habe folgendes Problem: ich möchte morgen kündigen und dann erst einmal eine Weile Urlaub machen bevor ich wieder etwas Neues suche. Es sind einige Dinge zusammen gekommen weshalb ich dort nicht mehr bleiben möchte: zum Beispiel war ich plötzlich mehrere Stunden im Minus obwohl ich immer anwesend war. Oder ich wurde (mehrfach) angeschrien wegen einer falschen Information in einem Brief (was wirklich nicht mein Fehler war). Es sind noch einige Sachen mehr vorgefallen und die Umgangsweisen (respektive das Arbeitsklima) stimmen für mich überhaupt nicht mehr) aber da möchte ich jetzt nicht genauer drauf eingehen. Ich habe auch genug Erspartes auf der Seite um mir die Auszeit selber finanzieren zu können. Es mag vielleicht etwas kindisch klingen aber ich habe tierische Angst vor der Reaktion meiner Vorgesetzten (gleichzeitig ist sie die Personalchefin und wie schon gesagt; das Verhältnis ist nicht gut). Wenn ich daran denke kriege ich Herzrasen und schweissnasse Hände. Ich habe den Brief im schriftlichen dabei und möchte ihn persönlich übergeben, habe aber am meisten Angst davor was ich sagen soll (ich beginne dann meistens fürchterlich zu stottern).
Hat hier vielleicht jemand einen Tipp für mich? Ansonsten kann ich morgen immernoch eine Beruhigungstablette nehmen (Tavor) wenn gar nichts hilft.
Danke für eure Antworten.
8 Antworten
Denke daran, dass du kündigst und nicht gekündigt wirst.
Dein Arbeitgeber hat Fehlverhalten an den Tag gelegt bzw. gegen Fehlverhalten anderer Mitarbeiter rein gar nichts unternommen.
Es ist der Arbeitgeber, der Fehler gemacht hat, und nicht du.
Habe den Mut, falls du nach dem Warum gefragt wirst, genau zu sagen, warum du kündigst, damit die mal merken was für Luschen die sind.
Solche Arbeitgeber sollten eigentlich überhaupt keine Mitarbeiter mehr bekommen, du bist noch viel zu gut für die.
Mache aber nicht den Fehler nach der Kündigung in einen tiefen Abgrund zu stürzen, und kümmere dich zeitnah um einen neuen Arbeitsplatz, egal wie viele Ersparnisse du zur Seite gelegt hast.
Vielen Dank für die Auszeichnung !
Zuerst mal eine Frage:
Wie lange arbeitest Du schon dort? Wie lange ist die Kündigungsfrist und auf wann willst Du kündigen?
Wenn Du zum 28. Februar kündigen willst und eine Frist von z.B. vier Wochen oder einem Monat zum Monatsende hast, muss der AG die Kündigung noch heute erhalten. Du solltest Dir den Empfang auf einer Kopie bestätigen lassen.
Hast Du noch Resturlaub/Überstunden? Wenn ja, hast Du in der Kündigung den Freizeitausgleich beantragt? Der kann Dir nur dann verwehrt werden, wenn "dringende" betriebliche Belange Deine Anwesenheit erfordern. Das muss der AG aber nachweisen können. Ein qualifiziertes Zeugnis solltest Du auch gleich beantragen.
Nun zu Deiner Angst: Du brauchst keine Angst zu haben, was soll Dir denn schon passieren? Du willst gehen und das muss akzeptiert werden.
Leider gibt es immer wieder AG/Vorgesetzte, die die Kündigung eines MA als "persönliche Beleidigung" empfinden und das den AN spüren lassen. Gegen solche Menschen kann man leider nichts machen, die gibt es immer wieder.
Tabletten solltest Du deswegen bestimmt nicht nehmen. Du schadest Dir doch nur selbst und das ist diese Vorgesetzte bestimmt nicht wert.
Wenn Du anfängst zu stottern, egal. Du nimmst jetzt Dein "Herz in die Hand" und ziehst das durch. Wenn Du jetzt alle Horrorszenarien durchmachst, wird das nicht besser. Die einzige Möglichkeit das zu vermeiden wäre die Kündigung (mit Zeugen) auf den Tisch zu legen und Feierabend zu machen.
Das löst aber nicht das eigentliche Problem, wenn Du morgen wieder in den Betrieb musst. Also "Augen zu und durch". Passieren kann Dir nichts und wenn man Dich bis zum Ende Deines Verbleibs im Betrieb drangsaliert, geh zu Deinem Arzt und schildere die Situation, er wird Dich dann evtl. arbeitsunfähig schreiben.
Das ist zwar nicht der Rat den ich meistens gebe, wenn es Dir psychisch aber schlecht gehen sollte, wirkt sich das auch physisch aus und das ist das Ganze nicht wert. Viel Glück
Auch wenn Du angeblich finanziell gut dar stehst sollte Dir im klaren sein, dass Du sehr wahrscheinlich eine drei monatige Sperre von der Agentur für Arbeit bekommst. In der Zeit wird Dir kein Arbeitslosengeld gezahlt. Zudem musst Du Dich umgehend arbeitssuchend melden und wenn man dort für Dich eine Arbeit hat, bist Du verpflichtet diese an zu treten. Das mit dem Urlaub wird so leicht auch nichts, da Du immer für Gespräche zur Verfügung stehen musst.
Du weißt aber, dass du nicht von heute auf morgen einfach kündigen kannst, sondern eine Kündigungsfrist einzuhalten hast? Das was du hier schilderst, rechtfertigt keine fristlose Kündigung. Fristlos ohne "wichtigen Grund" geht nur bei Azubis in der Probezeit.
Wenn bei dir die gesetzliche Kündigungsfrist von vier Wochen zum 15. oder zum Monatsletzten gilt, muss dein AG die Kündigung noch heute zu den üblichen Geschäftszeiten erhalten, damit sie zum 28.02. wirksam werden kann. Würdest du sie morgen abgeben, könntest du erst zum 15.03. kündigen. Aber ggf. sind ja im Arbeits- oder Tarifvertrag andere Fristen festgelegt.
Wenn dir noch Urlaub zusteht, darfst du den nicht eigenmächtig nehmen, sondern musst den mit deinem AG abstimmen. Allerdings darf der AG den nur dann ablehnen, wenn es "dringende betriebliche Gründe" gibt.
Bitte in deiner Kündigung auch gleich um ein qualifiziertes Arbeitszeugnis.
Bedenke aber: Wenn du ohne einen "wichtigen Grund" fristlos kündigst und/oder nicht mehr zur Arbeit gehst, kannst du dich ggf. schadenersatzpflichtig machen. Je nach Gestaltung des Arbeitsvertrags kann auch eine Vertragsstrafe fällig werden und u. U. wird man dein Zeugnis etwas "anpassen". Außerdem winkt dir bei eigener Kündigung eine 3-monatige Sperre beim Arbeitslosengeld.
du wirst doch wohl zu deiner entscheidung stehen..!?
mach dir keine sorgen.. die sind vielleicht ja auch froh, wenn du gehst...
ausserdem kündigst du ja sicher morgen nicht fristlos und hast ab übermorgen urlaub....