Kostgeld bei ALG II
Hallo, ich hoffe ihr könnt mir weiterhelfen. Habe beim googeln nicht wirklich etwas gefunden,das meiner situation entspricht.
Folgendes Problem: Ich bin 28 Jahre alt und leider zur Zeit ALG II - Empfängerin. Bis Ende letzten Monats habe ich zur Miete gewohnt, seit dem 01.11. wohne ich aber vorübergehend wieder bei meinen Eltern, bis ich eine neue Wohnung gefunden habe. Bei der ARGE wurde ich nun gefragt, ob ich etwas zahlen müsste bei meinen Eltern. Wenn ja, solle ich eine Bescheinigung meiner Eltern abgeben.
Ich bin 28 (!) Jahre alt, wohne bei meinen Eltern - dass das nur eine Notlösung ist, ist selbstverständlich. Ebenso selbstverständlich ist, dass ich meinen Eltern auch was dafür geben möchte, dass ich dort wohnen darf.
Meine Frage nun: - Reicht es, wenn meine Eltern einen Zettel unterschreiben nach dem Schema "Hiermit bestätigen wir, dass unsere Tochter uns monatlich ein Kostgeld in Höhe von ..... zahlen muss." oder sollte es schon etwas förmlicher sein?
- Ist ein Kostgeld von 100,- € angemessen (denn eigentlich sind die Nebenkosten inkl. Essen doch schon um einiges höher)?
Ich freue mich auf eure Antworten und bedanke mich schon mal für eure Mühe!
7 Antworten
"Kostgeld" ist irrelevant, da die Gewährung von Verpflegung kein Einkommen im Sinne des SGB II darstellt und daher nicht leistungsmindernd von der ARGE berücksichtigt werden darf. Du hast, wenn du bei deinen Eltern wohnst, zumindest Anspruch auf die volle Regelleistung. Bei den Kosten der Unterkunft kommt es darauf an, ob dir deine Eltern hier etwas (glaubhaft) in Rechnung stellen.
Gehe folgendermaßen vor:
Lasse dir erstens von deinen Eltern schriftlich bestätigen, dass du für die Verpflegung alleine aufzukommen hast und sie dich nicht unterstützen.
Zweitens lasse von deinen Eltern schriftlich bestätigen, dass sie einen angemessen Miteanteil von Dir erwarten.
Diese beiden Erklärungen muss die ARGE akzeptieren.
Da du mit deinen Eltern lediglich eine Haushalts- jedoch keine Bedarfsgemeinschaft begründest, steht dir dann sowohl der volle Regelsatz als auch anteilig KdU (Kosten der Unterkunft) zu.
Gar nicht erst von Kostgeld und Ähnlichem bei der ARGE anfangen, denn damit fährst du auf Grund unvorteilhafter Anrechnungsregelungen schlechter.
Vielen Dank für eure Antworten!
Zu VirtualSelf: Wie sollte das Schreiben aussehen? Wie hoch kann der angemessene Mietanteil sein? Kann ich den Mietanteil (inkl. Verpflegung) auf ca. 250,-€ ansetzen? Meine Eltern haben ein Eigenheim, ich habe jedoch nur ein 1 Zimmer, Küche, Bad usw. nutzen wir gemeinsam.
Aber meinen "normalen Regelsatz" bekomme ich doch zusätzlich, oder?
Kostgeld sollte man durch die im Haushalt lebenden Personen teilen. Alles zusammenrechnen (Miete, Strom, Telefon, Lebensmittel, Versicherung...) und dann durch 3 teilen, wenn ihr zu dritt seit.
Eine Quittung und ein Vertrag zwischen dir und deinen Eltern plus Zahltag, wäre am einfachsten.
ich denke so ein schreiben sollte reichen. wie wollen die das denn sonst haben...
ich musste damals auch größe des hauses, qm zahklen, heizkosten etc angeben, von meinem elternhaus, die haben das dann selber abgerechnet
Versuche es bitte etwas förmlicher ( beamterdeutsch ). Bei Kost und Unterkunft sind 100€ etwas eng bemessen.